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Der Mann ohne Geld - Meine Erfahrungen aus einem Jahr Konsumverweigerung

Der Mann ohne Geld - Meine Erfahrungen aus einem Jahr Konsumverweigerung

Titel: Der Mann ohne Geld - Meine Erfahrungen aus einem Jahr Konsumverweigerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Boyle
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Telefon unaufhörlich. Es war keine gute Idee, die Telefonnummer an eine Nachrichtenagentur weiterzugeben. Jetzt halten mich zwei Telefone die ganze Zeit auf Trab. Ich sage der Journalistin, dass ich weg muss.
    11:15 Jemand ruft an und will nächste Woche einen kurzen Dokumentarfilm für das koreanische Fernsehen drehen. Wie es scheint, jagen die Koreaner seit Jahren wie verrückt dem Geld nach, und sie finden, dass ich eine nette Story für ihre Zuschauer wäre, die zum Nachdenken anregt. Zwar werden sie mich vermutlich so darstellen, als wäre ich nicht ganz bei Trost, aber ich sage Ja. Heute habe ich beschlossen, wie Danny Wallace, der Autor von JA: Die Geschichte eines Mannes, der nicht mehr Nein sagen wollte , zu allem Ja zu sagen und zu sehen, wohin das führt. Es wäre ein guter Tag, mich um ein zinsfreies Darlehen mit einer zwölfmonatigen Laufzeit zu bitten, wenn ich Geld hätte.
    11:20 Sky News Radio ruft an wegen einer Interview-Aufzeichnung. Ich sage, dass mein Jahr nicht annähernd so extrem ist wie die Tatsache, dass die ganzen Nachrichtenmedien so wenigen Personen gehören. Ich habe das Gefühl, dass der Sender diesen Teil nicht senden wird.
    11:25 Bekomme eine E-Mail von einer Literaturagentur, die mich fragt, ob ich einen Verleger brauche. Das ist schon eher nach meinem Geschmack. Eines meiner Ziele ist, ein Buch über das Jahr zu schreiben, aber ich hatte keine Zeit, mich nach einem Agenten oder Verlag umzusehen. Ich antworte mit einem »Ja, gern«.
    11:30 Der BBC World Service ruft an. Er will an diesem Abend um 23 Uhr ein Interview mit mir machen. Eigentlich sollte ich um diese Zeit schlafen. Aber meine Leidenschaft für die Botschaft, die ich vermitteln möchte, und meine neue »Sag-Ja-Regel« zwingt mich … Ja zu sagen.
    11:40 RTE (Irland) ruft an. Fragt, ob ich um 12:15 Uhr ein Live-Interview geben kann.
    11:41 BBC Five Live ruft auf dem zweiten Telefon an. Ich bitte den Sender, in fünf Minuten zurückzurufen, da ich auf der anderen Leitung telefoniere.
    11:45 BBC Five Live ruft wieder an. Ja, das kann ich.
    12:05 ITV ruft an und bittet um ein Interview in dem Café, in dem wir am nächsten Tag kochen werden. Ja, das kann ich.
    12:10 Der Akku meines Handys ist leer. Ich stecke das Ladegerät in die Steckdose. Ab morgen werde ich das nicht mehr tun können.
    12:15 RTE Radio 1, Irlands Ausgabe der BBC , ruft wegen eines Interviews an. Zur Abwechslung mal ein ziemlich ernsthaftes. Verabschiede mich sehr zufrieden.
    12:30 Der irische Radiosender i105-107 FM ruft an. Bittet mich um ein Interview um 15:20 Uhr. Ich sage Ja. Ich werde müde, und es fängt an, mich zu stressen. Zu viele Interviews nacheinander. Ich brauche ein bisschen Hilfe.
    12:40 Ein weiterer irischer Radiosender ruft an, Midwest FM . Sie wollen auf der Stelle ein Interview. Ja. Die Fragen sind die gleichen wie bei den meisten anderen Interviews, hauptsächlich triviales Zeug. Das frustriert mich langsam.
    12:55 Freunde aus Irland schicken mir Textnachrichten, dass sie mich in der Zeitung gesehen und jetzt auch im Radio gehört haben. Was tue ich hier bloß? Ich habe vergessen, ihnen von der ganzen Sache zu erzählen. O je.
    13:15 BBC Five Live ruft wieder an. Andere Sendung; sie wollen am ABEND DAVOR um 21:30 Uhr ein Interview mit mir machen, bei dem die Zuhörer direkt in der Sendung anrufen und Fragen stellen können. Ja, warum nicht, ich hatte ja nur vor, mit meinen Freunden nach einem problemlosen 13-Stunden-Tag des Kochens und Gästebewirtens ein paar hausgebraute Bierchen zu trinken.
    13:30 Führe ein Interview mit Phantom FM . Ich hätte ein Aufnahmegerät kaufen, meine Antworten auf die Fragen, die alle stellen, aufnehmen und diese abspielen sollen.
    13:40 BBC World Service ruft an. Sie wollen noch ein Interview für eine andere Sendung. Es findet um 17 Uhr statt, aber sie brauchen mich im Studio, das etwa vier Meilen von Claires Haus entfernt ist. Ich sage »Kein Problem«, aber tatsächlich ist es eins. Ich bin gestresst. Ich bin bereits zu viele Verpflichtungen eingegangen, weil ich meine Botschaft möglichst vielen Menschen vermitteln möchte. Ich weiß, dass ich es tun muss; ich weiß bloß nicht, ob ich es schaffen kann.
    13:55 Erhalte einen Anruf von Seoige , einer irischen Fernsehsendung mit Lifestyle-Themen. Sie wollen, dass ich nach Irland komme, um gleich nach Weihnachten über mein Jahr ohne Geld und meine Idee zu sprechen. Das könnte mein Ticket über den Ozean und eine Chance sein, zu den Geld liebenden Iren

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