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Der Mann ohne Geld - Meine Erfahrungen aus einem Jahr Konsumverweigerung

Der Mann ohne Geld - Meine Erfahrungen aus einem Jahr Konsumverweigerung

Titel: Der Mann ohne Geld - Meine Erfahrungen aus einem Jahr Konsumverweigerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Boyle
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besorgen können.
    11:00 Gehe in die Stadt, lasse Flyer für das Fest drucken und besorge einige für die Infrastruktur relevante Dinge, die ich noch brauche.
    13:00 Mittagessen.
    14:00 Halte ein Mittagsschläfchen und lese ein bisschen.
    17:30 Abendessen.
    19:00 Treffe mich mit meinen Freunden Chris und Suzie auf einen Abschiedsdrink, bevor sie zu einer Weltreise aufbrechen.
    22:00 Gehe ins Bett.
    22:01 Lese.
    22:02 Schlafe ein.
    Das Leben hat regelmäßig die unangenehme Angewohnheit, nicht nach Plan zu verlaufen. Anstatt mich vor dem bizarrsten Tag meines 30-jährigen Lebens auf diesem Planeten zu entspannen, verlief mein Tag in etwa so:
    07:00 Wache auf.
    07:35 Wache ein zweites Mal auf und schalte die Schlummerfunktion meines Telefons aus. Frühstücke eine Kleinigkeit und lese ein bisschen.
    09:00 Treffe Fergus. So weit, so gut.
    09:30 Stelle fest, dass die Batterie von Fergus’ Lieferwagen über Nacht den Geist aufgegeben hat. Mist. Das ist nicht gut. Mein Blutdruck steigt, meine Angst wächst, und mein Bedürfnis, mich in einer Hütte im Wald zu verstecken, wird größer.
    09:35 Mache mir klar, dass keine Möglichkeit besteht, die Batterie wieder aufzuladen und es noch bis 11 Uhr zum Großhandelsmarkt zu schaffen.
    09:50 Da der Markt erst am nächsten Morgen um 5 Uhr wieder öffnet, beschließe ich, es für diesen Tag auf sich beruhen zu lassen und die Beschaffung von 60 Prozent der benötigten Lebensmittel auf den Morgen des Festes zu verschieben. Diese Strategie ist natürlich sehr riskant. Ich bin ein bisschen in Sorge.
    10:00 Gehe zurück zu Claire und checke meine E-Mails.
    10:15 Lese eine E-Mail von einer Journalistin, mit der ich diese Woche gesprochen habe und die mir mitteilt, dass ihr Artikel in der Irish Times erschienen ist. Ich lese den Artikel; ich komme viel zu gut darin weg, und mir wird bang ums Herz angesichts dessen, was als Nächstes passieren wird.
    10:20 Ich erhalte einen Anruf von BBC Radio Bristol mit der Anfrage, ob ich am folgenden Morgen um acht Uhr früh ein Live-Interview geben könnte. Ich sage Ja, obwohl ich weiß, dass ich außerdem um die gleiche Zeit irgendwo rund 150 Kilo Abfalllebensmittel auftreiben muss. Mir wird klar, dass meine Geschichte jetzt wahrscheinlich in den BBC -Nachrichten gesendet wird, also lege ich das Buch, das ich eigentlich lesen wollte, weg.
    10:25 BBC Breakfast News ruft an und fragt, ob ich in die Morgensendung kommen könne. Man sagt mir, dass Taxifahrten nach London und zurück bezahlt werden. Ich erkläre ihnen, dass sie meiner Meinung nach missverstanden haben, worum es mir geht, also erklären sie sich bereit, stattdessen einen Satellitenwagen von BBC Bristol zu schicken, um das Interview vor Ort zu führen. Ich sage, dass ich mich zu derselben Zeit bereits für eine Sendung bei Radio Bristol verpflichtet habe; man erklärt mir, dass man sich darum kümmern wird. Warum wollen die mit jemandem sprechen, der bisher noch absolut gar nichts erreicht hat?
    10:30 BBC Radio Bristol ruft an, um mir mitzuteilen, dass ich das Interview für ihren Sender vom gleichen Wagen aus führen kann.
    10:35 South West Nachrichten ruft an und möchte weitere Details wissen. Das hat positive und negative Aspekte. Es bedeutet, dass meine Botschaft in den nächsten Tagen eine Menge Publicity bekommt, bedeutet aber auch, dass ich sehr viel zu tun haben werde.
    10:40 BBC Radio Wales ruft an und bittet mich ebenfalls um ein Interview am folgenden Morgen. Wie schön. Jetzt muss ich vor acht Uhr früh am ersten Morgen meines Jahres ohne Geld drei Interviews geben und 150 Kilo Gemüse auftreiben, das nichts kostet. Aber ich lehne Interviews niemals ab, besonders live gesendete, da jedes von ihnen mir die Möglichkeit gibt, meine Botschaft an die Öffentlichkeit zu bringen.
    10:45 Es sieht so aus, als wäre meine Geschichte in allen Nachrichten. Jetzt ist Sky News darauf angesprungen. Die wollen nur einige Zitate für ihre Website, von der häufig die Nachrichten auf der Yahoo-Homepage stammen. Wie gut, dass Fergus’ Lieferwagen nicht angesprungen ist.
    10:50 Fange an, so viele E-Mails wie möglich zu beantworten, aber sie kommen schneller rein, als ich tippen kann.
    10:55 Newstalk, einer der größeren Radiosender Irlands, ruft an. Ich gebe ein Interview. Nach zehn Minuten ist alles vorbei.
    11:05 Eine Journalistin von der Zeitung The Independent möchte eine Story über mich schreiben und ruft an, um mehr zu erfahren. Sie redet ewig, und in der Zwischenzeit läutet Claires

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