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Der Mann ohne Geld - Meine Erfahrungen aus einem Jahr Konsumverweigerung

Der Mann ohne Geld - Meine Erfahrungen aus einem Jahr Konsumverweigerung

Titel: Der Mann ohne Geld - Meine Erfahrungen aus einem Jahr Konsumverweigerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Boyle
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Dienstagnachmittag zu politisch wurde.
    Nach dem Interview nahm ich von Rosslare aus die Fähre zurück nach Hause. Ich dachte, ich hätte beim Hinweg Glück beim Trampen gehabt, aber auf dem Rückweg war es noch einfacher. Ich sprang von der Fähre, um vor dem Autoverkehr in Fishguard anzukommen, streckte meinen Daumen an einem Standort in die Luft, an dem ich es normalerweise gar nicht erst versucht hätte, und hatte binnen zwei Minuten eine Mitfahrgelegenheit mit einem LKW -Fahrer, der auf dem Weg zurück nach Deutschland war. Der fuhr nicht nur in meine Richtung, sondern konnte mich an einer Stelle absetzen, die nur fünf Minuten zu Fuß von meinem Ziel entfernt war! Einerseits war ich enttäuscht, denn das bedeutete, dass das Abenteuer zu Ende war und ich keine neuen Menschen mehr kennenlernen würde. Andererseits war ich erfreut. Es war eine lange Reise gewesen, und ich würde definitiv die Nacht in einem warmen Bett verbringen.
    Ich dachte, der härteste Teil meines Winters – Auslandsferien ohne Geld – sei vorüber, doch nach meiner Rückkehr folgten Wochen mit Schnee und Eis. In der Stadt glättet der Schnee die harten Ecken und Kanten der Industrie und vermittelt jedem das Gefühl, näher an der Natur zu leben. Auf dem Land überzieht er die Hügel und Täler mit kolossalen weißen Decken. Ich liebe Schnee, aber er machte mein Leben viel schwerer. Zwei Wochen lang waren die schmalen Landstraßen mit Schnee oder Eis bedeckt, da der Gemeinderat nicht genug Splitt hatte, um alles zu streuen. Unter diesen Bedingungen Auto zu fahren, kann schon heimtückisch genug sein. Fahrrad zu fahren ist extrem gefährlich. Doch um Lebensmittel und Abfallholz zu organisieren, brauchte ich mein Fahrrad, wenn ich nicht einen ganzen Tag zu Fuß unterwegs sein wollte.
    Innerhalb weniger Tage gingen mir die Vorräte aus, und ich musste mir etwas Neues einfallen lassen. Was das Holz anbelangte, so war mein erster Gedanke, die Palette zu zerhacken, die die Treppe zu meiner Vordertür bildete. Doch dann hielt ich inne und dachte darüber nach, was ich tat: Ich hatte vor, einen Teil meines Hauses zu verbrennen, um es ein paar Tage warm zu haben. Das war, fand ich, genau das, was die Menschheit tat: Sie verbraucht ihre Güter für kurzfristige Ziele, von denen viele um einiges unnötiger sind, als es warm zu haben. Die Treppe blieb, und ich radelte los, um Vorräte zu organisieren. Ein paar Mal fuhr ich sieben oder acht Meilen auf dickem, unebenem Eis und stellte bald fest, dass es unglaublich wehtat, sich hier auf den Hosenboden zu setzen.
    Abgesehen von allem anderen war es einfach nur lausig kalt. An den meisten Tagen stieg die Temperatur nicht über 0 °C, und in vielen Nächten fiel sie auf –6 °C. Die Temperaturen in meinem Tal fühlten sich noch kälter an. Ich lebte in einer Blechbüchse. Wenn der Holzofen an war, war es okay, aber manchmal kam ich erst spät nach Hause und wollte dann nur noch ins Bett und schlafen, daher machte es keinen Sinn, den Ofen anzufeuern. Morgens war immer Frost. Manchmal war die Außenseite meiner Bettdecke steif, wenn ich aufwachte. Die Isolierung in meinem Wohnwagen war so schlecht, dass es, selbst wenn ich am Abend ein Feuer gemacht hatte, drei oder vier Stunden nach dem Abbrennen des letzten Scheits wieder kalt war. Das war nicht wirklich dramatisch, aber es machte es sehr schwierig, um fünf Uhr morgens aufzustehen.

9 Die Hungerperiode
    In einer von billiger Energie, hoch effizienter Logistik und Vakuumverpackungen geprägten Welt ist für Ihre Ernährung das ganze Jahr über Sommer. Selbst an den kürzesten Wintertagen sind Grapefruits, Ananas und Tomaten aus den entlegensten Winkeln der Welt innerhalb von Tagen verfügbar. Doch vor den technologischen Entwicklungen des 18. Jahrhunderts stammte die Mehrzahl der Lebensmittel aus dem eigenen Land. Nur die Produkte, die das Leben versüßten, wie Zucker und Gewürze, kamen aus weiter entfernten Gegenden. Zwischen Januar und März waren Lebensmittel knapper als im Sommer, da die heimischen Ernten begrenzt waren und es sich wenige leisten konnten, große Lebensmittelmengen aus dem Ausland zu erwerben.
    Ohne Geld zu leben bedeutete, dass ich zu der Ernährung zurückkehrte, die im 18. Jahrhundert in England üblich war. Man kann genug anbauen, um von Januar bis März zu überleben, aber das bedeutet, dass man an den meisten Tagen dasselbe isst. Eine auf einheimischen Lebensmitteln basierende Ernährung ist beschränkt auf Wurzelgemüse und

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