Der Mann ohne Geld - Meine Erfahrungen aus einem Jahr Konsumverweigerung
Gefühl, schmutzig zu sein oder zu stinken?« Ich erklärte dann, dass Seife völlig unnötig sei, erntete aber nur schockierte Blicke.
Mein anderer Ratschlag lautet: Wenn Sie keine Seife benutzen oder sich nicht so oft waschen wollen, dann sollten Sie biologisch hergestellte, frische, vegane Lebensmittel essen. Schweiß ist nicht viel anderes als Salzwasser, wenn man gesund ist. Wenn Sie Ihren Körper mit Müll füttern, müssen Sie davon ausgehen, dass Sie auch so riechen. Seit ich sowohl auf Fleisch als auch auf Milchprodukte verzichte (beide haben in dieser Hinsicht einen besonders unangenehmen Effekt), habe ich einen erheblichen Unterschied festgestellt, was meinen Eigengeruch betrifft. Vermeiden oder reduzieren Sie beides, wenn Sie ohne Seife auskommen wollen. Als Veganer muss ich mein Geschirr nicht mehr mit Spülmittel reinigen, da man das nur zum Reinigen von Geschirr braucht, an dem wahrscheinlich Bakterien haften wie Salmonellen und Campylobacter. Laut der britischen Lebensmittelbehörde (Food Standards Agency) ist der Anstieg an Infektionen mit diesen Bakterien zum Teil auf die schrecklichen Bedingungen zurückzuführen, unter denen wir Tiere halten und töten.
Umweltverträglicher Transport
Beförderung gilt heute nicht mehr als totaler Luxus. Wir verlassen uns auf sie, um zur Arbeit zu kommen, die auf der ganzen Welt verstreute Familie oder Freunde zu besuchen und um Lebensmittel nach Hause zu bringen. Der Transport macht 21 Prozent der Kohlendioxidemissionen im Vereinigten Königreich aus, daher müssen wir uns unbedingt etwas einfallen lassen – und zwar schnell –, wenn wir ein schlimmes Klimachaos vermeiden wollen.
Einige Lösungen gibt es bereits. Organisationen wie die Mitfahrzentrale, www.mitfahrzentrale.de oder www.mitfahrgelegenheit.de, der Bundesverband CarSharing, www.carsharing.de/, oder Stadtmobil Carsharing, www.stadtmobil.de/, in manchen deutschen Großstädten gibt es auch die Car-Sharing-Organisation Stattauto, www.stattauto.de, bieten Leuten die Möglichkeit, gemeinsam zu reisen, wenn sie dieselbe Route haben. Das ist wie trampen, wird online organisiert und ist damit sicherer.
Andere Projekte, wie der City Car Club, sind auch von Nutzen. Er arbeitet nach einem »Umlagesystem«, was das Fahren viel günstiger macht und die Zahl der produzierten Fahrzeuge reduziert, da mehrere Personen sich ein Auto teilen können und es nur bei Bedarf benutzen. Und wenn Sie eine Mitfahrgelegenheit anbieten, können Sie noch mehr zum Umweltschutz beitragen.
Das Trampen kommt aus der Mode, was ich sehr traurig finde. In jeder Generation kommt vielleicht einmal ein Anhalter zu Tode. Dann machen die Medien daraus eine Sensation, und lange Zeit danach wird niemand mehr trampen. Per Anhalter fahren ist ein großartiges Abenteuer: Man lernt dabei tolle Leute kennen, die viel über ihre Gegend wissen, und manchmal entschließt man sich deswegen, Orte zu besuchen, die man gar nicht auf der Liste hatte. Meine schönsten Reisen waren immer die, bei denen ich den Daumen raushielt.
Laufen und Radfahren sind meiner Meinung nach die entspannendsten Fortbewegungsarten. Eigentlich sind es natürliche Arten der körperlichen Ertüchtigung, die obendrein die Kosten fürs Fitnessstudio überflüssig machen. Ich habe Freunde, die mit dem Auto zum Fitnessstudio fahren, dort 45 Minuten auf Cycling-Geräten trainieren, um dann mit dem Auto wieder nach Hause zu fahren! Ich sage ihnen, sie sollen sich den Monatsbeitrag fürs Fitnessstudio, die Benzinkosten, Autosteuer- und -versicherung doch sparen, indem sie mit dem Fahrrad zum Fitnessstudio fahren und dann wieder nach Hause, ohne ins Studio reinzugehen!
Es gibt zwei britische Organisationen, dank derer das Laufen und Radfahren viel mehr Spaß macht und sicherer geworden ist: The Ramblers Association (www.ramblers.org.uk) und SUSTRANS (www.sustrans.org.uk). In Deutschland gibt es zahlreiche lokale Verbände, z. B. den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e. V., www.adfc.de/.
Silvester
Fast überall in der westlichen Welt steht der 31. Dezember dafür, dass man so viel Alkohol trinkt, wie der menschliche Körper verkraftet. Tatsächlich geht der Alkoholverbrauch in Irland über das Menschenmögliche hinaus.
Bisher verlief Silvester in etwa so: aufwachen, ein schnelles Frühstück, Kumpels anrufen, in den Pub gehen, den Wirt davon überzeugen, dass man kein Undercover-Polizist ist, um dann gegen zehn Uhr früh mit dem Trinken zu beginnen. Das galt allerdings, als ich
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