Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Mann ohne Kopf

Der Mann ohne Kopf

Titel: Der Mann ohne Kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Minninger
Vom Netzwerk:
die nötigen Informationen einzuholen sein. Mich interessiert alles, auch das kleinste Detail, was auch nur irgendwie mit Norman Hammley in Verbindung steht: Wer er ist, woher er kommt, wie lange er diesen Job schon betreibt, und ob er vielleicht, bevor er im ›Planet-Evil‹ tätig war, schon in anderen Diskotheken Platten aufgelegt hat. Einfach alles! Den Kontakt zu Jeffrey solltest du in die Wege leiten, Peter. Du hast den besten Draht zu ihm.«
    Der Zweite Detektiv nickte. »Kein Problem. Ich treffe Jeffrey ohnehin in zwei Stunden. Wir sind zum Surfen verabredet.«
    »Damit wäre alles geregelt«, entschied Justus und warf einen prüfenden Blick zur Wanduhr. »Ich schlage vor, dass wir uns heute Abend gegen zwanzig Uhr erneut hier treffen, um Peters Informationen, die er bis dahin hoffentlich in Erfahrung gebracht hat, genauestens unter die Lupe zu nehmen.«
    Der Zweite Detektiv war unpünktlich. Es war bereits zwanzig Uhr dreißig, als die Tür der Zentrale schwungvoll aufgestoßen wurde und Peter mit hochrotem Kopf hereintrat. Er schwitzte am ganzen Körper. Mit hechelnder Zunge öffnete er den Kühlschrank, entnahm diesem eine Dose Cola, die er in gierigen Schlucken austrank, und wischte sich anschließend über den Mund. Erst dann ließ er sich erschöpft auf einem der unbequemen Campingstühle nieder.
    »Sagt nichts, Freunde, ich weiß, ich bin zu spät. Aber wie ihr unschwer erkennen könnt, habe ich mich mit dem Fahrrad schwer ins Zeug gelegt, um noch einigermaßen rechtzeitig hier einzutreffen. Jeffrey und ich haben beim Wellenreiten mal wieder das Zeitgefühl verloren. Es war der pure Wahnsinn! Die Windverhältnisse hätten nicht günstiger sein können. Immer wieder –«
    »Davon kannst du uns später berichten, Zweiter!«, fiel ihm Justus ungnädig ins Wort. Nervös trommelte er dabei mit den Fingern auf der Sessellehne. »Hast du durch Jeffreys Bruder etwas Brauchbares in Erfahrung bringen können?«
    »Allerdings. Doch vorher will ich mir noch die Schuhe ausziehen, wenn ihr nichts dagegen habt.« In aller Seelenruhe, beinahe in Zeitlupe, entledigte sich Peter seiner Turnschuhe. Dann lehnte er sich mit einem Ächzen zurück und atmete tief durch. »Brian, so heißt Jeffreys Bruder, hat bereitwillig Auskunft erteilt, nachdem ihn Jeffrey gleich per Handy angerufen hatte. Ich habe mir alles notiert, was wichtig sein könnte.« Aus seiner Hosentasche zog er ein zerknautschtes Notizbuch. »Hört zu: Laut Brians Aussage hat ein gewisser Jim Cowley die Räumlichkeiten des ›Planet-Evil‹ vor etwa einem Jahr auf unbestimmte Zeit gemietet und darin die besagte Diskothek eröffnet. Cowley ist noch verhältnismäßig jung, etwa Mitte zwanzig, und lässt sich in dem gut laufenden Laden selten persönlich sehen.«
    Der Erste Detektiv schien vor Ungeduld beinahe zu platzen. »Und was ist mit Hammley? Was hat er dir über den DJ sagen können?«
    Peter kostete seinen Vorsprung an Informationen voll aus. Lächelnd deutete er zur Obstschale, die sich im Regal neben Justus befand. »Kannst du mir vorher vielleicht noch eine Banane rübergeben? Ich brauche jetzt dringend einen Energieschub, nachdem ich mich vorhin auf dem Rad beinahe zu Tode gestrampelt habe.«
    Mit knirschenden Zähnen kam Justus dieser Aufforderung nach. »Bitte sehr. Aber ich warne dich: Stell meine Geduld nicht allzu sehr auf die Probe. Ich bin gleich ganz oben auf der Palme!«
    »Tja, Just«, feixte Bob. »Da kannst du mal am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlt, anderen Personen die Informationen aus der Nase ziehen zu müssen. In der Regel sind Peter und ich ja meist die Leidtragenden, denen du die Fakten erst nach langem Drängeln und Bitten gnädig auf einem Silbertablett servierst.«
    »Habt ihr beiden euch gegen mich verschworen? Ich bin jetzt wirklich nicht in der Stimmung für solche Kindereien!«
    »Beruhige dich, Just!«, winkte Peter ab. »Ist dir der Humor abhanden gekommen? Ich berichte ja schon weiter. Die Banane werde ich anschließend essen. Sozusagen als Belohnung.« Demonstrativ schloss er sein Notizbuch. »Das, was es über Norman Hammley zu berichten gibt, brauchte ich mir nicht extra zu notieren. Denn im Grunde gibt es keine Informationen über den berüchtigten DJ.«
    Nun war es Bob, dem überrascht der Mund offen stehen blieb. »Wie meinst du das?«
    »Wie ich es gesagt habe. Über ihn weiß eigentlich niemand etwas Genaues. Weder über seine Herkunft, noch über seinen Wohnsitz, geschweige denn wie er aussieht.

Weitere Kostenlose Bücher