Der Mann ohne Kopf
euer Ernst?«, entfuhr es Mr Cowley prompt. »Bin ich hier im Kindergarten?«
Justus ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. »Wir haben letzte Nacht dem ›Planet-Evil‹ einem Besuch abgestattet, in dem der bereits von mir erwähnte DJ Norman Hammley für einige recht fragwürdige Vorkommnisse verantwortlich zu sein scheint. Ihnen ist doch hoffentlich klar, dass die Show und die dadurch entstandenen Zwischenfälle mit einer anschließenden Todesfolge ein übles Nachspiel mit sich bringen werden. Die unzureichenden Berichterstattungen seitens der Presse weisen große Lücken auf, denen wir in jedem Fall konkreter nachgehen werden.«
Mr Cowley fuhr sich erregt durch das zerzauste Haar. »Wollt ihr mir irgendetwas anhängen?«
»Genau darüber möchten wir gerne mit Ihnen persönlich sprechen«, entgegnete Justus energisch. »Wie wäre es, wenn Sie uns kurz hereinbitten würden? Zwischen Tür und Angel lässt sich diese Angelegenheit äußerst schlecht klären.«
»Wer garantiert mir denn, dass euch nicht die Presse geschickt hat, um mir eins auszuwischen?«, argwöhnte Mr Cowley mit durchdringendem Blick. »Der tragische Unglücksfall am Wochenende ist schließlich ein gefundenes Fressen für die Journalisten, die jede Chance ergreifen werden, meine Diskothek in Verruf zu bringen, indem sie den harmlosen Gag mit dem Teufels-DJ mit dem Tod der durchgeknallten Disko-Lady in Verbindung bringen! Ihr glaubt doch wohl nicht allen Ernstes, dass es sich bei Norman Hammley um einen Jünger Satans handelt, dessen Aufgabe es ist, meine zahlenden Gäste von der Tanzfläche direkt ins Fegefeuer zu befördern?«
»Wollen Sie uns nicht hereinbitten?«, wiederholte der Erste Detektiv seine Frage mit Nachdruck.
Mr Cowley trat einen Schritt nach vorne und zog die Tür demonstrativ bis knapp vor dem Einrasten hinter sich zu. »Dazu sehe ich noch immer keinen überzeugenden Anlass. Was um alles in der Welt wollt ihr mir anhängen? Ich bin ein Steuern zahlender, unbescholtener Bürger eines freien Landes, der sich nicht das Geringste vorzuwerfen hat.«
»Das sehe ich aber entschieden anders«, entgegnete Justus forsch, fest entschlossen, sich nicht abwimmeln zu lassen. »Der DJ, den Sie, wie wir inzwischen aus zuverlässiger Quelle in Erfahrung bringen konnten, in Las Vegas engagiert und sozusagen nach Los Angeles importiert haben, trägt ohne Zweifel zumindest eine Mitschuld für zwei Aufsehen erregende Unglücksfälle in Ihrer Diskothek. Dass lässt sich wohl schwerlich von der Hand weisen!«
Die Gesichtszüge des jungen Unternehmers verhärteten sich. »Norman Hammley ist derzeit einer der beliebtesten DJs der gesamten Westküste und wird durch seine einzigartige Show in meinem Etablissement schon in Kürze zu Weltruhm gelangen! Wenn ihr so erpicht darauf seid, hinter das Geheimnis seines Erfolges zu kommen, besucht meine Diskothek und versucht, dem Phänomen auf die Spur zu kommen! Aber auch ihr müsst, wie alle anderen, zwanzig Dollar Eintritt entrichten. Getränke nicht inbegriffen.«
Bob starrte ihn unverfroren an. »Für Ihren Profit scheinen Sie wahrlich über Leichen zu gehen, Mr Cowley! Können Sie es sich denn wirklich erlauben, dass vielleicht schon am kommenden Wochenende ein weiterer Rettungswagen vor dem ›Planet-Evil‹ vorfährt? Dann tragen Sie die Schuld!«
Impulsiv hob Mr Cowley die Hand und war im Begriff, Bob eine kräftige Ohrfeige zu verpassen. Doch mitten in der Bewegung hielt er unvermittelt inne und vergrub stattdessen mit einem triumphierenden Grinsen die Hände in den Taschen seines Bademantels. »Vergesst mein großzügiges Angebot. Ich habe mir eure Gesichter genauestens eingeprägt und werde dem Türsteher strengste Order erteilen, euch davonzujagen, falls ihr es wagen solltet, euch auch nur in die Nähe meiner Diskothek zu begeben!«
Ohne die Jungen eines weiteren Blickes zu würdigen, drehte er sich um und ließ die Tür mit einem Krachen hinter sich ins Schloss fallen. Wie vom Donner gerührt standen die drei Detektive vor dem Bungalow.
›Devil-Dancer‹
In der Zentrale der drei ??? herrschte trübe Stimmung. Justus hatte sich noch immer nicht von der massiven Abfuhr Mr Cowleys erholt, die nachhaltig an seinem Selbstbewusstsein nagte. Peter erging es nicht viel anders. Auch das Computerspiel ›Mahjongg‹, das vor ihren Augen auf dem Monitor des Rechners flimmerte, konnte den zwei Detektiven nicht die erhoffte Ablenkung verschaffen.
»Wo Bob nur bleibt«, stöhnte Peter mit einem
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