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Der Mann vom CDT

Der Mann vom CDT

Titel: Der Mann vom CDT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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in der Außenpolitik.«
    Clawhammer nickte. »Ihre Frage ist berechtigt, Dimplick. Glücklicherweise habe ich eine Lösung zur Hand. Ich habe auf streng vertraulichem Wege Verbindung zu einem eingeborenen Führer von hohem geistigen Einfluß aufgenommen, der diese Rolle perfekt erfüllen dürfte.« Er machte eine Pause, um seinem Stab zu gestatten, der allgemeinen Bewunderung Ausdruck zu geben.
    »Wie wundervoll, Sir – dürfen wir den Namen dieses Messias erfahren?« säuselte Magnan. »Wann werden wir ihn kennenlernen?«
    »Merkwürdig, daß Sie gerade diesen Ausdruck in bezug auf Hoobrik wählen«, bemerkte Clawhammer selbstzufrieden. »Im Augenblick meditiert der Guru in den Bergen, umgeben von seinen Anhängern oder Schülern, im Volksmund bekannt als Tsuggs.«
    »Sagten Sie … Hoobrik?« fragte Magnan unsicher. »Du meine Güte, welch ein Zufall, daß er den gleichen Namen hat wie jener Rüpel von Banditenchef, der die Unverschämtheit besaß, einige seiner Schlägertypen herzuschicken und Eure Exzellenz zu bedrohen!«
    Clawhammers rosige Gesichtszüge färbten sich dunkelrot. »Ich fürchte Magnan«, sagte er eisig, »daß Sie einer Reihe von irrigen Eindrücken zum Opfer gefallen sind. Seine Wildheit, der Geistige Führer Hoobrik, hat einen Abgesandten hergeschickt, das ist richtig, um gewisse Änderungen der Beeinflussung vorzuschlagen, aber daraus die Schlußfolgerung zu ziehen, ich hätte unter unangemessenem Druck gehandelt, ist eine ungerechtfertigte Mutmaßung!«
    »Möglicherweise habe ich die Ausdrucksweise des Boten mißdeutet, Sir«, erwiderte Magnan mit einem gequälten Lächeln. »Ich hatte nicht den Eindruck, daß ›ausländische Blutsauger‹ und ›feige Papier-Streber‹ freundschaftlich gemeint waren.«
    »Worte werden uns niemals verletzen, nicht wahr, Sir?« ließ sich der Wirtschaftsexperte fröhlich vernehmen und erhielt dafür einen stechenden Blick aus dem Auge des Botschafters.
    »Nun, es bleibt aber doch eine recht starke Sprache«, füllte Oberst Saddlesore die Unterhaltungslücke. »Aber ich vermute, Sie haben den Burschen zurechtgewiesen, eh, Herr Botschafter?«
    »Nun, was das betrifft, so habe ich über das den Tsuggs gegenüber anzuwendende, protokollgemäß korrekte Verhalten nachgedacht. Ich gestehe, daß ich einen Augenblick lang mit dem Gedanken an ein verstärktes 804-B gespielt habe: massive Würde mit Obertönen verhaltenen Zorns; aber dann überwogen vernünftigere Überlegungen.«
    »Wie wäre es mit 764, Sir?« schlug der Wirtschaftsexperte vor. »Amüsierte Verachtung mit einer Spur von unangenehmer Überraschung?«
    »Zu subtil«, knurrte Oberst Saddlesore. »Was ist mit dem alten Abwarten, 26-A?«
    »Oh, die alte Drohung, die Gespräche abzubrechen, wie, Wilbur?«
    »Meine Herren!« Clawhammer rief die Konferenzrunde zur Ordnung. »Sie vergessen, daß der Wahltag immer näher rückt! Wir haben keine Zeit mehr für irgendwelche traditionellen Manöver. Das Problem ist einfach: Wie erlangen wir am besten eine Zusammenkunft mit dem Guru?«
    »Warum rufen wir ihn nicht einfach her und bieten ihm Unterstützung bei der Übernahme an – vorausgesetzt, er geht auf unsere Bedingungen ein?« schlug der PR-Chef ohne Umschweife vor.
    »Ich nehme an, Irving«, sagte Clawhammer in die schockierte Stille hinein, »Sie wollten eigentlich sagen, daß wir Seiner Wildheit die Zusicherung unserer Unterstützung seiner Bemühungen, das Wohl der Oberonianer zu fördern, geben sollten – im Falle er sich das Vertrauen der Wähler sichert und sich dieses durch einen Wahlsieg an den Urnen manifestiert, selbstredend.«
    »Ja, so etwas Ähnliches«, murmelte Irving und versank tiefer in seinem Sessel.
    »Es bleibt die Frage«, fuhr Clawhammer fort, »wie wir am besten Seiner Wildheit unsere Komplimente übermitteln …«
    »Nun, ganz einfach, Sir«, meinte Magnan. »Wir schicken ihm einen Boten mit einer Einladung zum Tee. Etwas Eindruckvolles mit Goldprägung, würde ich vorschlagen.«
    »Soweit ich gehört habe, hat dieser Hoobrik zehntausend blutrünstige Halsabschneider – äh, ich meine, wissensdurstige Schüler – bei sich«, berichtete der Wirtschafts-Experte. »Es heißt, jeder, der sich in die Berge wagt, kommt mit verkürztem Schwanz zurück.«
    »Kein großes Wagnis, da wir Terraner keine Schwänze haben«, entgegnete Magnan spöttisch.
    »Ich habe das eigentümliche Gefühl, daß sie etwas anderes finden würden, das sich kürzen läßt«, gab Oscar scharf zurück.
    »Darf

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