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Der Mann zweier Welten

Der Mann zweier Welten

Titel: Der Mann zweier Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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machen? Sie sind so sanft wie Kinder …«
    »Man könnte sie ausbilden …«
    »Denk an dich selbst. Du hast mir erzählt, wie dir zumute war, als du William Douglas niederschlagen mußtest.«
    »Der einzige Beweis, den ich dir liefern kann, wird die vollbrachte Tat sein«, meinte Ketan.
    »Angenommen, es gelingt dir. Was würdest du dann tun?«
    »Ich würde die Erde in das Paradies verwandeln, von dem Richard Simons sprach.«
    »Was würdest du mit den Millionen anfangen, die seit Generationen nichts als Unterwerfung kennen? Oder mit den Tausenden rebellischer Ungesetzlicher? Du brauchst nicht zu antworten. Die Welt wäre ein Chaos.
    Richard Simons fragte dich, ob du bereit wärest, die Regierung zu übernehmen. Ich hätte es ihm sagen können. Ihr von Kronweld versteht nichts von einer Regierung. Denn da ihr fast alle von der gleichen Art seid, habt ihr auch etwa die gleichen Anschauungen. Das bißchen Regierung hatte euch das Karildex abgenommen. Keiner von euch kann Gesetze entwerfen und sie anwenden. Es wäre, als versuchten Kinder, böse Erwachsene zu beherrschen. Der Versuch wird scheitern.«
    »Aber wir müssen ihn zumindest wagen«, meinte Ketan. »Denk doch an Igon und Matra. Sie stellen eine Opposition dar.«
    »Ich weiß auch nicht. Aber ich weiß, daß es zu spät für große Pläne ist. Die Statiker werden in Kürze zuschlagen. Wir müssen zuerst handeln. Wir müssen die Ausscheidemaschine zerstören und das Tor schließen. Du und ich müssen eben versuchen, uns hier zurechtzufinden.«
    Elta legte die Hand auf seinen Arm. »Wir können hier auch glücklich sein.«
    »Ich fürchte, ich kann die Sache nicht so leicht aufgeben. Es handelt sich um das Schicksal einer ganzen Welt. Wenn wir versagen, hätten wir auch in Kronweld bleiben oder als Ungesetzliche hier leben können.«
    »Richard Simons’ Traum war falsch. Er erzielte genau das Gegenteil von dem, was er wollte. Wenn ihr auf der Erde geblieben wärt, könntet ihr eine Revolution durchführen. Aber so ist es unmöglich.«
    »Du wirst mir nicht helfen?«
    Sie sah ihm ruhig in die Augen. »Ich werde dich mit allen Kräften bekämpfen.«

 
21
     
    Ketan ging durch das Dorf. Die Bewohner wichen ihm scheu aus. Er wanderte in den Wald hinaus und kletterte auf einen der Berge. Eine leichte Brise blies ihm ins Gesicht. Er mußte immer wieder über Eltas Worte nachdenken.
    Wenn er zu den Baumspitzen hinaufsah, wurde ihm schwindlig. Aber ihr Flüstern klang in seinen Ohren wie die Stimme von Göttern. Die Musik dämpfte seinen Schmerz.
    Elta kannte das Leben in beiden Welten. Das war ihr Vorteil. Er wollte, er hätte Danfer kennengelernt.
    Aber er hatte ein Wissen, das weit wertvoller war. Er hatte es von Richard Simons gewonnen. Wenn Elta dort gewesen wäre, würde sie ihm glauben.
    Alle diese Wissenschaftler hoffen auf dich. Du darfst sie nicht im Stich lassen.
    Er setzte sich auf einen Felsblock und stützte den Kopf in die Arme. So blieb er noch lange sitzen, nachdem er seinen Entschluß gefaßt hatte. Tausend Jahre Wissen standen hinter ihm …
    Er ging weiter. Der Wind wurde heftiger.
    Er brauchte Elta. Das war die einzige Unsicherheit in der Zukunft. Er konnte ohne sie nicht leben.
    Er mußte sie zu der Felsnadel bringen. Dann konnte sie sich nicht mehr gegen ihn stellen. Aber gleichzeitig wußte er, daß dazu keine Zeit mehr war.
    Die Statiker wußten, wie man Atomwaffen herstellte. Kronweld mußte auf die Heimkehr vorbereitet werden, bevor sie angriffen.
    Er blieb stehen und sah über die grünen Speere hinweg. Und dann sah er etwas Merkwürdiges. Unten, jenseits des Dorfes, zischte ein silberner Pfeil durch die Luft. Im nächsten Augenblick war er verschwunden.
    Langsam machte er sich auf den Rückweg. Er wußte nicht, was er mit Elta machen sollte. Konnte er sie den Ungesetzlichen anvertrauen?
    Als er das Dorf erreichte, war alles in Aufruhr. Er sah sich um, aber jeder wich seinem Blick aus. Schließlich erblickte ihn William Douglas und kam auf ihn zu.
    »Ketan!« rief er. »Wo warst du? Sie ist fort!«
    »Wer ist fort?«
    »Elta! Sie ging trotz ihrer Verbrennungen zu ihrem Flugzeug. Wußtest du davon Bescheid?«
    Ketan schüttelte den Kopf. Eine Leere stieg in ihm auf.
    »Ich muß sie finden«, sagte er. »Ich muß sie einholen, bevor sie Danfer erreicht. Sie wird das Tor nach Kronweld zerstören.«
    William Douglas wurde blaß. »Das kann sie doch nicht! Es wäre unsere Vernichtung. Wir würden nie aus diesen Dörfern

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