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Der Mann zweier Welten

Der Mann zweier Welten

Titel: Der Mann zweier Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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herauskommen.«
    »Aber wie können wir sie aufhalten? Wir sind unmöglich schneller als sie.«
    »Wenn sie wirklich von den Statikern gesucht wird, muß sie heimlich nach Danfer gehen. Das bedeutet vielleicht ein paar Tage Verzögerung.«
    »Und? Du hast mir gesagt, daß ein Ritt nach Danfer einen Monat dauert.«
    William Douglas sah ihn verzweifelt an. »Vielleicht könntest du aus dem Wrack etwas machen.«
    Ketan hob den Kopf. »Sehen wir es uns an.«
    William Douglas führte ihn zu dem Gebäude, wo die Ungesetzlichen seit drei Generationen versuchten, etwas von ihrem technischen Erbe zurückzugewinnen. Aber die Versuche waren hoffnungslos plump. Sie wußten, wie man Eisen schmolz und einfache Werkzeuge herstellte. Aber schon Werkzeugmaschinen gingen über ihre Kraft. Sie konnten nicht einmal einfache Schrauben und Muttern nachahmen.
    Ketans Herz sank, als er die Reste des Flugzeugs sah. Hier war nichts zu machen.
    »Es hat keinen Sinn«, sagte er zu William Douglas. »Bis wir das repariert haben, sind wir auch per Pferd in Danfer.«
    Sie verließen den Blechhaufen und gingen zwischen den Hütten zurück. Die Sonne stand hoch am Himmel, und die Dorfbewohner sahen Ketan schüchtern nach.
    Und dann blieb Ketan stehen. »Es gibt eine Möglichkeit«, sagte er. »Die Felsnadel! Sie haben genug Flugzeuge.«
     
    *
     
    Diesmal kam ihnen der Weg tausendmal länger vor. Und doch erreichten sie die Felsnadel um Stunden früher als beim erstenmal.
    Richard Simons und seine Tochter standen am Eingang, als hätten sie sich seit ihrem Abschied nicht von der Stelle gerührt.
    »Ihr seid zurückgekommen?« fragte Dorien. Ketan konnte einfach nicht glauben, daß sie ein Gebilde aus Licht und Schatten war.
    »Wir brauchen das beste Flugzeug, das ihr besitzt«, erklärte Ketan. »Ihr müßt uns zeigen, wie man es bedient.«
    »Natürlich«, meinte Richard Simons. »Kommt mit uns. Ihr wollt zu Igon. Das Flugzeug bringt euch am schnellsten hin.«
    William Douglas schüttelte verwirrt den Kopf. Er fragte sich, weshalb Richard Simons nicht gleich beim erstenmal vorgeschlagen hatte, ein Flugzeug zu nehmen.
    Die beiden brachten sie durch den fremdartigen Garten, in dem die Blumen in der Brise vor sich hinnickten. Die Zeitlosigkeit des Ortes legte sich wie ein Mantel um Ketan.
    Plötzlich kamen sie in einen riesigen Raum, den Ketan beim erstenmal nicht gesehen hatte.
    Richard Simons deutete auf einen glänzenden Zylinder, der aufrecht dastand und nach oben zu spitz verlief. Schmale fächerartige Flächen zu beiden Seiten schienen das Gleichgewicht herzustellen. »Eine der letzten Erfindungen vor der großen Dunkelheit«, sagte Richard Simons. »Es könnte euch bis zum Mond bringen, wenn ihr dorthin wolltet. Kommt, sehen wir uns das Innere an.«
    Der Anblick flößte William Douglas Ehrfurcht ein. Obwohl er unter den Statikern aufgewachsen war und die Maschinen gesehen hatte, die sie herstellten, war er doch von dem glänzenden Ding überwältigt.
    Richard Simons öffnete eine kleine Tür am unteren Ende. Sie kletterten geradeaus nach oben, obwohl es manchmal verlockend erschien, in die Seitenwege abzubiegen und das Geheimnis der Maschine zu erforschen. Schließlich kamen sie in eine winzige Kammer. Ketan erkannte, daß sie sich in der Nase des Flugkörpers befinden mußte. Ihre Wände waren durchscheinend. In der Mitte befand sich ein doppelter Sitz, und davor waren Meßgeräte befestigt, die Ketan nichts sagten.
    »Das ist die Steuerung«, sagte Richard Simons. »Ich werde euch zeigen, wie man sie bedient.«
    Ketan und William Douglas kletterten in die Sitze. Richard Simons blieb auf der Leiter stehen. Er drückte auf einen Knopf. Nichts rührte sich.
    »Dieser Stromkreis ist mit der Energieversorgung der Felsnadel verbunden«, sagte er. »Ich habe soeben die Schutzschicht gelöst, die das Schiff vor Korrosion bewahren sollte. Jetzt werden alle beweglichen Teile geölt.«
    Sie warteten einen Augenblick, und dann drückte Richard Simons auf einen zweiten und dritten Knopf. Ein Summen durchdrang den Raum. Ein Teil des Daches ü ber ihnen glitt zur Seite und gab den Himmel mit seinen Sandwolken frei.
    Der Wissenschaftler erklärte Ketan die halbautomatische Steuerung. »Ihr könnt jederzeit starten«, meinte er schließlich. »Viel Glück.«
    Er ging zu Dorien, die unten gewartet hatte. Ketan und William Douglas hörten das schwache Zuschlagen der Tür.
    Dann bediente Ketan die Steuerung, und das Schiff hob sich langsam über die Felsnadel.

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