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Der Marktmacher

Der Marktmacher

Titel: Der Marktmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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ja?« Wovon zum Teufel redete er?
    »Ja, für die Forschungsgelder von Dekker Ward.«
    Ich sah meine Felle davonschwimmen. Elender Mist! »Was für Forschungsgelder?«
    »Ich habe gerade mit einem Mann namens Ross telefoniert. Er hat gesagt, er würde die Arbeit der SRS gerne in größerem Umfang unterstützen. Zunächst sei eine Probezeit von einem Jahr vorgesehen und dann wolle man we i tersehen.«
    »Und die Gegenleistung?«
    »Nun ja, die Firma möchte Zugang zu unseren Leuten und unseren Kontakten. Sie haben vor, ihre Geschäfte mit Rußland zu intensivieren. Sie würden derartige Beratungstätigkeiten selbstverständlich sehr großzügig honorieren. Ist da s n icht herrlich? Genau die finanzielle Spritze, die wir brauchen. Ich bin Ihnen zu tiefstem Dank verpflichtet.«
    »Ehrlich gesagt, ich weiß überhaupt nichts davon.«
    »Ach. Ich hatte angenommen, Sie wären dafür verantwortlich. Auf jeden Fall müssen Sie einen guten Eindruck gemacht haben. Wie läuft es denn dort?«
    »Gar nicht.« Ich versuchte, nicht zu niedergeschlagen zu klingen, schaffte es aber nicht. »Ich habe gekündigt. Sie h a ben gesagt, ich sollte Sie anrufen, wenn ich zu der Überzeugung gelangen würde, die City sei nichts für mich.«
    Russell war zuversichtlich. »Aber klar, wir finden siche r lich etwas für Sie. Die Einzelheiten dieser Dekker-Ward-Geschichte sind zwar noch nicht ausgearbeitet, aber vielleicht können Sie so eine Art Mittlerfunktion überne h men.«
    Ich unterbrach ihn. »Einen Augenblick, Russell. Ich glaube nicht, daß das klappen wird. Dekker Ward und ich haben uns nicht gerade einvernehmlich getrennt.«
    »Oh.«
    »Woran ich eigentlich gedacht hatte, das war die Fortsetzung unseres Gesprächs über Möglichkeiten an anderen Universitäten. Und ich hätte gerne eine Empfehlung von Ihnen, wenn das möglich wäre.«
    Jetzt hatte er verstanden. Seine Stimme klang mit einem Mal sehr zögerlich. »Okay, lassen Sie uns darüber reden.«
    »Morgen?«
    »In Ordnung. Sagen wir um elf?«
    I ch war nervös, als ich an Russells offenstehende Tür klop f te, genauso nervös wie bei unserem ersten Gespräch vor fünf Jahren.
    »Kommen Sie herein.«
    Schon beim Eintreten sah ich, daß Russell mit Dekker Ward gesprochen hatte. Der immer sehr adrett wirkende Mann mit dem lichten grauen Haar begrüßte mich gewöhnlich mit einem strahlenden Lächeln. Diesmal stand er befangen auf, wich meinem Blick aus und schüttelte mir die Hand.
    »Oh, hallo Nick. Nehmen Sie doch bitte Platz.«
    Er tat fast so, als sei er überrascht über mein Kommen. Ich setzte mich auf den kleinen Stuhl, der dicht vor seinem Schreibtisch stand. Die meisten Schriftstücke, mit denen dieser bedeckt war, kamen mir bekannt vor. Überwiegend Aktennotizen mit dem SRS-Kopf. Verwaltungskram, st a pelweise. Nicht ein einziges Blatt mit kyrillischen Buchst a ben war zu sehen.
    Er nahm die Brille ab und putzte sie umständlich. »Nun, worüber wollten Sie mit mir sprechen?«
    »Ich brauche eine Stellung und hätte gerne gewußt, ob Sie eine für mich haben.«
    »Seit Sie fort sind, habe ich nicht viel Neues gehört. Der Posten in Sheffield könnte noch frei sein. Vielleicht ergibt sich demnächst etwas an der University of Surrey. Sonst ist da nicht viel.«
    Während der letzten sechs Jahre war er mein Mentor, fast mein Freund gewesen. Er hatte sich ziemlich exponiert, als er mir eine Stellung verschaffte, obwohl mir fo r mal die Qualifikation dazu fehlte. Der Mann war nicht wiederzuerkennen.
    Ich wollte es genau wissen. »Aber Sie können mir doch ein Empfehlungsschreiben geben?«
    Ein Empfehlungsschreiben von Russell war von alles entscheidender Bedeutung. Er war sehr angesehen in der akademischen Gemeinschaft Englands, ja, der gesamten Welt. Ohne seine Empfehlung hatte ich keinerlei Chance, eine Stellung zu bekommen.
    Wieder wurde die Brille einer eingehenden Säuberung unterzogen.
    »Das könnte schwierig werden«, sagte Russell. »Ich kann Ihnen natürlich etwas geben. Aber sehr positiv wird es nicht ausfallen.«
    »Warum? Wo liegt das Problem? Was hat man Ihnen erzählt?«
    » Mr. Ross von Dekker Ward hat mir die Umstände erklärt, unter denen Sie die Firma verlassen haben.«
    »Welcher Mr. Ross?«
    Russell zögerte. »Ich glaube, er sagte, er sei Eduardo Ross. Ich bin nicht sicher.«
    »Ah ja, und was hat er erzählt?«
    Russell rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her . » Er sagte, man habe Sie bei dem Versuch ertappt, die brasilianischen Behörden zu

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