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Der Marktmacher

Der Marktmacher

Titel: Der Marktmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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»Am besten, Sie vergessen das Ganze, Nick. Wir beiden können nicht gegen Dekker Ward ansti n ken. Kommen Sie mal in meinen Pub, wenn ich ihn eröf f net habe?«
    »Klar«, sagte ich. »Wenn Sie mir Bescheid geben, wann und wo.«
    »Mach ich doch glatt.«
    Ich erhob mich. Dave fuhr mich zur U-Bahn-Station zurück. Ich war schon ausgestiegen, als er mich noch einmal zu sich rief: »Nick?«
    »Ja.«
    »Seien Sie bloß vorsichtig. Wenn die Leute von Dekker Ward jemanden auf dem Kieker haben, können sie ve r dammt ungemütlich werden.«
    »Ich passe schon auf mich auf.« Ich lächelte gezwungen und wandte mich dem Bahnhof zu.
    D ave hatte sich zwar skeptisch über die amerikanische Drogenbehörde geäußert, aber ich wollte trotzdem einen Versuch wagen. Nach der Kündigung bei Dekker Ward hatte ich nichts mehr zu verlieren. Den Gedanken an die Telefonrechnung verdrängend, ließ ich mir von der Auslandsauskunft die Nummer der United Bank of Canada auf den Bahamas geben und wählte sie. Kurze Zeit später hatte ich Donald Winters am Apparat.
    »Guten Morgen. Nick Elliot von Dekker Ward in London. Ich bin ein Kollege von Martin Beldecos.«
    »Ah ja. Was kann ich für Sie tun, Mr. Elliot?«
    Glücklicherweise schien Winters noch nichts von Martins Tod gehört zu haben.
    »Letzten Monat haben Sie in einem Fax an Martin erwähnt, daß Sie eine Zahlung an unsere Tochterfirma auf den Caymans zu Francisco Aragão zurückverfolgt haben.«
    »Stimmt. Das hatte etwas mit einem Anwalt namens Tony Hempel zu tun, nicht wahr?«
    »Ich glaube, ja. Haben Sie nicht einen gewissen Francisco Aragão erwähnt, gegen den die US-Drogenbehörde ermittelt?«
    »Ja. Aber ich weiß nicht, was daraus geworden ist. Wir haben nichts mehr von der Behörde gehört. Wenn Sie daran interessiert sind, kann ich Ihnen die Telefonnummer meines Kontaktmannes geben.«
    Ich notierte mir Namen und Nummer, dankte Winters und legte auf.
    Dann wählte ich die neue Nummer. Ein Anschluß irgendwo in den Vereinigten Staaten, aber ich war mit dem Vorwahlsystem nicht vertraut, daher wußte ich nicht g e nau, in welcher Stadt.
    Schon beim ersten Klingelzeichen wurde abgenommen . » Donnelly.«
    »Guten Morgen. Nick Elliot von Dekker Ward in London. Ich habe Ihren Namen von Donald Winters, United Bank of Canada.«
    »Ah ja.«
    »Ich habe Informationen über Francisco Aragão , gegen den Sie meines Wissens ermitteln.«
    »Schießen Sie los!«
    Also berichtete ich ihm von Martins Fax, Martins Tod und dem Angriff auf mich. Ich hörte durchs Telefon, daß er sich eifrig Notizen machte.
    »Haben Sie eine Kopie des Fax?« fragte Donnelly.
    »Nein, aber Sie können alle erforderlichen Informationen von Donald Winters bekommen.«
    »In Ordnung.« Donnelly machte sich weitere Notizen . » Haben Sie Ihren Verdacht über den Mord an Martin Beldecos oder den Angriff auf Sie jemandem mitgeteilt?«
    »Nein«, sagte ich. »Ich wußte nicht, wem.«
    »Verstehe. Nun, vielen Dank für den Hinweis, Mr. – wie war doch Ihr Name – Elliot? Unter welcher Nummer kann ich Sie erreichen?«
    Ich gab ihm meine Privatnummer. Aber ich wollte nicht, daß er auflegte, ohne mir mitzuteilen, was er zu tun g e dachte.
    »Gehen Sie der Sache nach?« fragte ich.
    Am anderen Ende herrschte für einen Moment Stille. Ein ungeduldiges Schweigen, wie mir schien.
    »Das ist ein hilfreicher Hinweis, Mr. Elliot. Gegenwärtig folgen wir einer ganzen Reihe von Spuren, und er könnte sich möglicherweise als nützlich erweisen.«
    »Werden Sie gegen Dekker Ward ermitteln?« fragte ich und merkte selbst, daß meine Erbitterung hörbar wurde.
    »Tut mir leid. Ich darf Ihnen keine Auskunft darüber erteilen, gegen wen oder weshalb wir ermitteln. Trotzdem vielen Dank für Ihren Hinweis, Mr. Elliot. Wir wissen nun, wo wir Sie erreichen können. Ich wünsche Ihnen noch e i nen schönen Tag.«
    Enttäuscht legte ich auf. Ich hatte gehofft, Scharen von Ermittlungsbeamten würden augenblicklich in London einfliegen, um Ricardo und Eduardo zu vernehmen. Offensichtlich war das nicht der Fall.
    Ich versuchte, die Angelegenheit vom Standpunkt der DEA aus zu betrachten. Sicherlich hatten die Beamten e i nen konkreten Verdacht. Vielleicht Francisco Aragão . Wahrscheinlich würden sie alle erdenklichen Informationen nutzen, um ihre Zielperson festzunageln. Gewiß wü r den sie sich von dieser Spur nicht durch einen Verdacht abbringen lassen, der sich, wie ich zugeben mußte, auf ke i ne konkreten Beweise stützen

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