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Der Marktmacher

Der Marktmacher

Titel: Der Marktmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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wollte, weit höher gehen. Allerdings sah Sidney Stahl nicht aus wie jemand, der bereit war, für irgend etwas mehr zu zahlen als unbedingt e r forderlich. Also hatten wir immer noch eine Chance. »H a ben Sie etwas von Ricardo gehört?«
    »Nichts. Kerton glaubt, er tappe noch im dunkeln, aber wir wissen, daß er etwas ahnt. Ich nehme an, er versucht, die Bondposition diskret glattzustellen, und hofft, daß er die Übernahme verhindern kann, solange er Isabel in seiner G e walt hat.«
    »Nur, daß Isabel jetzt frei ist. Das wird er inzwischen erfahren haben.«
    »Ja«, sagte Luís nachdenklich. »Davon ist wohl auszugehen.«
    Einen Augenblick lang schwiegen wir, jeder in Gedanken bei Ricardos nächsten Schritten. »Haben Sie Francisco nach ihm gefragt?« fragte Luís schließlich.
    »Nein. Francisco ist ziemlich schlau. Er hat nie eine Beteiligung an der Entführung zugegeben, von den anderen Di n gen ganz zu schweigen.«
    »Und Sie lassen ihn einfach so davonkommen?«
    »Ja«, sagte ich. »Das habe ich ihm versprochen. Außerdem sagt Nelson, wir würden wohl einigen Ärger mit den Behörden bekommen, wenn wir ihn anzeigen.«
    Luís seufzte. »Eine Schande, aber Sie haben wohl recht. Eines Tages wird er mir dafür bezahlen.«
    »Heute ist erst einmal Zahltag für Ricardo«, sagte ich.
    Luís lachte grimmig. »Richtig.«
    »Hast du schon entschieden, wie hoch deine Offerte sein wird, Papai?« fragte Isabel.
    »Noch nicht«, sagte Luís . »Das hängt vom Markt ab. Wir entscheiden das unmittelbar vor der Versteigerung.«
    »Wann ist das genau?«
    »Fünf Uhr. Im City-Büro von Dekker Ward.«
    »Können wir mitkommen?« fragte Isabel. »Wir halten uns auch im Hintergrund.«
    »Natürlich«, sagte Luís . »Ich möchte, daß ihr dabei seid, ganz gleich, ob es gelingt oder nicht. Holt uns bei Gurney Kroheim ab, sobald ihr fertig seid.«
    Luís setzte uns am Savoy ab. Er hatte natürlich getrennte Zimmer für uns bestellt.
    »Wann treffen wir uns?« fragte ich Isabel. »Möchtest du dich ein bißchen ausruhen?«
    Isabel lächelte ihr verschmitztes kleines Lächeln, mit dem sie mich von Anfang an verhext hatte. Sie schüttelte den Kopf. »Sagen wir, in zwei Minuten?«
    »Ich werde da sein«, sagte ich.
    A nderthalb Stunden später verließen wir das Savoy und machten uns auf den Weg in die City. Liebend gern wären wir den ganzen Tag über im Hotel geblieben. Wir wollten aber Luís ’ letzte Vorbereitungen hinsichtlich des Übe r nahmeangebots nicht verpassen.
    Gurney Kroheims Büros lagen im Herzen der City, hundert Meter von Dekker Wards Firmensitz entfernt. Kroheims Konferenzsaal erinnerte von der Atmosphäre her eher an Dekker Ward als an Bloomfield Weiss. Auf dem Flur mußte man an einigen streng dreinblickenden Bar o nets in Öl vorbei, doch in dem Raum selbst hingen viktorianische Landschaften, Originale, die raffiniert beleuchtet wurden. Der Raum erstrahlte im Glanz von poliertem Holz. Trotzdem bestand nicht die geringste Gefahr, Gurney Kroheim mit einem Landsitz zu verwechseln. Hier hatten sicherlich schon viele Vertreter der englischen Industrie gesessen – um sich bis aufs Blut zu bekriegen, um zu fre s sen oder gefressen zu werden.
    Der Konferenzsaal hatte sich schon ziemlich gefüllt. Neben Luís saß Sergio Prenzman, einer seiner Partner, der die Hauptarbeit bei der Ausarbeitung der Übernahmeofferte während der Zeit geleistet hatte, wo Luís noch durch Isabels Entführung in Anspruch genommen worden war. Dann kamen zwei nüchtern aussehende Mitarbeiter, die viele Nächte damit verbracht hatten, ihre Computer mit den neuesten Daten zu füttern. An dem großen Tisch saßen ferner zwei holländische Banker der KBN, zwei Rechtsanwälte und ein Dreierteam von Gurney Kroheim unter Führung des Direktors Charles Scott-Liddell.
    Stolz stellte Luís seine Tochter vor, während er mich als den Mann bezeichnete, der für ihre Befreiung gesorgt hatte. Wir wurden allseits mit freundlichem Lächeln begrüßt. Es war deutlich zu sehen, daß diese City-Leute nicht nur für Luís arbeiteten, sondern ihn auch mochten.
    »Ihr kommt zur rechten Zeit«, sagte Luís . »Wir reden gerade über den Preis.«
    Wir setzten uns auf zwei freie Stühle am anderen Ende des langen Konferenztisches. Alle Augen richteten sich auf Luís .
    »Also, Charles, wie sieht es aus?«
    Scott-Liddell, jeder Zoll der weitläufige Banker, betrachtete die Computerausdrucke, die vor ihm lagen.
    »Nun, wir haben die heutigen Kurse des Portefeuilles i n d

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