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Der Marshal ist eine Lady

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Titel: Der Marshal ist eine Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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sich und wartete ermattet darauf, dass sich ihr Atem beruhigte.
    »Ich ahne, was du vorhast«, sagte er und streichelte ihren Bauch. »Du willst dich ins Traumland verabschieden.«
    »Das könnte dir so passen«, erwiderte sie schläfrig. »Damit du dich zu Mistress Plunkett schleichen kannst … oder zu deiner kleinen Jenny.«
    »Mein Gott!«, stöhnte er. »Hört das denn nie auf?«
    Sie lächelte nur, selig und matt, und ihre Lider begannen, sich zu schließen.
    Doch im nächsten Moment waren sie beide hellwach.
    Denn Schüsse krachten auf der Main Street.
    ***
    Hastig und nur mit dem Wichtigsten bekleidet, stürmten sie hinunter. Eugenia trug nur ihr Jackett über dem nackten Oberkörper, und weil sie das Zuknöpfen in der Hast nicht schaffte, waren ihre Brüste in voller Pracht zu sehen. Doch es störte sie nicht, und die Kerle, die in die Lobby vordrangen, sollten keine Freude daran haben.
    Drei Maskierte waren es, die nacheinander hereinplatzten. Sie hatten sich Halstücher vor das Gesicht gebunden, sodass unter der Hutkrempe nur die Augen zu sehen waren. Sofort nachdem sie die Türschwelle überwunden hatten, schwärmten sie aus und bildeten eine Dreierfront.
    Der Rezeptions-Clerk tauchte blitzschnell hinter den Tresen und verschwand nach nebenan. Die Banditen stießen ihre Revolver in die Luft und jagten Schüsse zur Decke hin. Krachend schlugen die Kugeln in die Holztäfelung. Splitter wirbelten herab.
    Dass sich außer dem Angestellten niemand in der Lobby aufgehalten hatte, nahmen die Eindringlinge nicht sofort wahr. So brüllten sie ihre einstudierte Forderung ins Leere.
    »Hände hoch! Keiner bewegt sich! Geld her! Schmuck her!«
    Auch der Saloon, nebenan, hatte sich geleert. Lediglich im Restaurant, auf der anderen Seite, herrschte Aufruhr. Maskierte schrien die Gäste an, Frauen kreischten vor Angst.
    Lassiter und Eugenia verharrten auf den mittleren Treppenstufen, gingen auf Abstand und brachten ihre Waffen in Anschlag – Lassiter den Remington, Eugenia ihre Winchester. Die drei Banditen bemerkten sie erst jetzt, als ihnen aufging, dass es zumindest hier niemanden gab, den sie um seine Wertsachen erleichtern konnten. Und an dem Mann der Brigade Sieben und seiner Kollegin würden sie sich die Zähne ausbeißen. Doch daran glaubten sie noch nicht. Sie schwenkten ihre Sechsschüsser herum, zur Treppe hin.
    »Streckt sie hoch!«, befahl einer von ihnen. Er trug ein rotes Halstuch.
    »Und weg mit den Waffen«, fügte der zweite hinzu.
    Der dritte verlor keine Worte. Er unterstrich die Forderung mit einer Kugel, die Eugenia nur um Haaresbreite verfehlte.
    Sie hatte die Winchester im selben Moment im Anschlag und feuerte über das Treppengeländer hinweg. Den Mann, der geschossen hatte, rammte es mit dem Rücken gegen den Türrahmen. Dort sackte er zu Boden.
    Lassiter schnellte geduckt die Stufen hinunter, als die beiden anderen ebenfalls das Feuer eröffneten. Unten angekommen, ließ er den Remington hämmern. Die Banditen brachten keine weiteren Kugeln aus den Läufen. Beide brachen neben ihrem schon toten Komplizen zusammen, und gemeinsam bildeten sie ein lebloses Knäuel aus merkwürdig verschränkten Armen und Beinen.
    Lassiter und Eugenia verloren keine Zeit. Während sie in den Restauranttrakt des Gebäudes eilten, luden sie ihre Waffen nach. In der Bar, die sie durchquerten, herrschte gähnende Leere. Dann aber hatten sie die Outlaws plötzlich vor sich. Fünf waren es. Zwei von ihnen hasteten geistesgegenwärtig nach rechts, in den Korridor, der zum Straßenausgang führte.
    Die übrigen drei prallten zurück, ließen die Säcke mit der Beute fallen, um ihre Sechsschüsser freizubekommen.
    Lassiter und Eugenia feuerten gnadenlos. Im Kugelhagel zuckten und wankten die Banditen wie unter Faustschlägen. Dann, als kein Leben mehr in ihnen war, warfen sich der große Mann und seine Gefährtin nach rechts und rannten mit langen Sätzen zum Ausgang hin. Ihre Schritte hallten von den Korridorwänden zurück, wurden jedoch übertönt von den Schüssen, die mittlerweile auch auf der Main Street fielen.
    Lassiter und Eugenia erreichten den Gehsteig rechtzeitig, um in das Geschehen eingreifen zu können. Die Outlaws hatten sich auf ihre Pferde geschwungen und schossen wild um sich, während sie die Flucht ergriffen. Ein paar Häuser weiter, auf der gleichen Straßenseite, tauchten Maskierte aus dem Bankgebäude auf.
    Gegenüber, vor dem Sheriff’s Office und dem Marshal’s Office, schickten County Sheriff

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