Der Matarese-Bund
die Regierung ehrlich bleibt.« Er knipste eine Lampe an und hielt die beiden Aufnahmen gegen das Licht. »»Bestätigung. Mister‹…« Der Doktor hielt inne und sah Bray erneut an. »Wie heißen Sie mit Vornamen?«
»B. A. genügt.«
»›Mister B. A. Vickery vom Büro von Senator Appleton in Washington, D. C., hat von mir zwei Sätze von Röntgenaufnahmen vom 11. November 1943 erbeten, die von Patienten stammen, die als Joshua Appleton und… Julian Guiderone identifiziert wurden.‹« Der Zahnarzt hielt inne. »Noch etwas?«
»Eine Beschreibung, Doktor. Das wird in HR sieben-vier-acht-fünf verlangt.«
Der Zahnarzt seufzte, wobei er immer noch die Zigarette zwischen den Lippen hielt. »»Besagte identische Sätze enthaltene.. eins, zwei, drei, vier quer… ›zwölf Negative.««
Der Doktor hielt inne und sah Scofield durch die Brille an. »Wissen Sie«, warf er ein, »mein Onkel war nicht nur primitiv, er war sogar schlampig.«
»Was wollen Sie damit sagen?« fragte Scofield und beobachtete den Zahnarzt dabei scharf.
»Auf beiden fehlen die rechten und linken Eckzähne. Ich war so in Eile, daß es mir beim erstenmal gar nicht auffiel.«
»Das sind die Karten, die Sie mir heute früh gegeben haben.«
»Sicher sind sie das; da sind ja die Etiketten. Ich glaube, ich habe nur die oberen und unteren Schneidezähne überprüft.«
Er hielt Scofield die Aufnahmen hin und wandte sich der Schwester zu. »Schreiben Sie das ab, ja? Ich unterschreibe dann draußen.« Er drückte seine Zigarette aus und streckte Bray die Hand hin. »Nett, Sie kennengelernt zu haben, Mr. Vickery. Ich muß jetzt wirklich weitermachen.«
»Eines noch, Doktor. Würde es Ihnen etwas ausmachen, diese Karten abzuzeichnen und das Datum hinzuzusetzen?« Bray legte die Aufnahmen auf den Tisch.
»Aber nein«, sagte der Zahnarzt. »Mache ich gerne.«
Scofield fuhr nach Salem zurück. Es gab noch eine ganze Menge zu klären, neue Entscheidungen waren zu treffen, aber sein Plan stand; er hatte einen Ort, an dem er beginnen konnte. Fast war jetzt die Zeit gekommen, daß Mr. B. A. Vickery im Ritz Carlton eintraf, aber noch nicht ganz.
Er war schon vor dem Besuch in Andover in dem Einkaufszentrum in Salem gewesen. Er hatte dort kleine, rotgeränderte Etiketten gefunden, fast mit denen identisch, die vor mehr als fünfundzwanzig Jahren benutzt worden waren. Außerdem war er auch in einem Geschäft gewesen, in dem Schreibmaschinen verkauft wurden. Dort hatte er die Namen und die Daten getippt und sie etwas verschmiert, damit sie alt aussahen. Während er zu seinem Wagen zurückging, hatte er sich kurz unter den Läden umgesehen und das gefunden, was er sich erhofft hatte.
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Das Geschäft war in der Nähe eines Spirituosengeschäfts und eines Supermarkts. Er würde jetzt hingehen und Kopien seines Schriftsatzes machen lassen, anschließend würde er sich etwas zu essen und zu trinken kaufen. Er würde ziemlich lange in seinem Zimmer sein; er hatte einige Telefongespräche zu führen. Das würde fünf bis sieben Stunden dauern. Die Gespräche mußten nach einem ganz präzisen Plan über Lissabon laufen.
Bray sah zu, wie der Ladeninhaber die Blätter seines Schriftsatzes aus den grauen Schalen nahm, die an der Maschine hingen. Er hatte sich kurz mit dem Mann unterhalten und dabei erwähnt, daß er einem Neffen einen Gefallen täte; der junge Mann hatte sich in einen der Schriftstellerkurse in Emerson eingetragen und nahm am Wettbewerb auf dem College teil.
»Der Junge hat Phantasie«, sagte der Ladeninhaber und heftete die Kopien zusammen.
»Oh, haben Sie es gelesen?«
»Nur teilweise. Da steht man vor der Maschine und hat nichts zu tun als aufzupassen, daß sich kein Blatt verhängt; da sieht man eben hin. Aber wenn Leute mit persönlichen Dingen hereinkommen – Briefe oder Testamente, Sie wissen schon –, dann versuche ich immer, bloß auf meine Knöpfe zu sehen. Manchmal fällt das schwer.«
Bray lachte. »Ich habe meinem Neffen gesagt, er soll sehen, daß er gewinnt, sonst stecken die ihn ins Gefängnis.«
»Heute nicht mehr. Diese jungen Leute heutzutage sind einfach großartig. Die sagen, was sie sich denken. Ich kenne eine Menge Leute, denen das nicht gefällt, aber ich mag sie.«
»Ich glaube, ich mag sie auch.« Bray sah auf die Rechnung, die der Mann ihm hingelegt hatte, und nahm Geld heraus. »Sagen Sie, Sie haben nicht etwa zufällig eine
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