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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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durchdrang den Stoff ihrer Dienstkleidung und bohrte sich in das Fleisch über ihrer linken Brust.
    Was dann folgte, war ein Anblick, an den er sich nicht gerne erinnerte. Die Augen der alten Frau weiteten sich, und ihre Lippen breiteten sich zu einem makabren, schrecklichen Grinsen, das kein Lächeln war. Sie begann auf dem Boden zu zucken, ihr Körper verkrampfte sich und zitterte. Sie zog die dünnen Beine an den Leib, der Todeskampf begann. Lange, halberstickte Schreie entrangen sich ihrer Kehle, während sie sich auf dem Boden wälzte. Ihre Finger verkrallten sich in dem Teppich; Schleim quoll ihr aus dem verzerrten Mund, die angeschwollene Zunge versperrte ihm den Durchgang.
    Plötzlich war ein schreckliches Keuchen, ein letzter Atemzug zu hören. Ihr Körper bäumte sich auf und wurde starr. Ihre Augen, weit aufgerissen, starrten ins Nichts. Der ganze Vorgang hatte weniger als sechzig Sekunden gedauert.
    Bray beugte sich über sie und hob ihre Hand, löste die knochigen Finger von dem Messer, stand auf und ging an den Schreibtisch, wo Streichhölzer lagen. Er riß eines an und hielt es unter die Klinge. Es gab eine Stichflamme, so hoch, daß sein Haar davon versengt wurde. Die Hitze war so intensiv, daß sie ihm fast das Gesicht verbrannte. Er ließ das Stilett fallen und stampfte das Feuer mit dem Fuß aus. Das Telefon klingelte.
    »Hier spricht Taleniekov«, unterbrach der Russe das Schweigen. Der Hörer war aufgenommen worden, aber in der Leitung war keine Stimme zu hören. »Ich stelle anheim, daß Ihre Position dadurch nicht beeinträchtigt wird, wenn Sie unseren Kontakt bestätigen.«
    »Bestätigt«, lautete die kurze Antwort.
    »Sie lehnen mein Telegramm und meine weiße Fahne ab. Ich an Ihrer Stelle hätte dasselbe getan. Aber Sie haben unrecht, und ich hätte unrecht. Ich habe geschworen, Sie zu töten, Beowulf Agate. Vielleicht werde ich das eines Tages tun, aber nicht jetzt und nicht auf diese Weise.«
    »Sie haben mein Chiffretelegramm gelesen«, kam die monotone Antwort. »Sie haben meine Frau getötet. Kommen Sie und holen Sie mich. Ich warte auf Sie.«
    »Hören Sie auf! Wir haben beide getötet. Sie haben einen Bruder genommen… und vorher ein unschuldiges junges Mädchen, das für die Tiere, die sie vergewaltigt und getötet haben, keinerlei Gefahr darstellte!«
    »Was?«
    »Dafür ist jetzt keine Zeit! Es gibt Männer, die Sie töten wollen, aber ich gehöre nicht zu ihnen! Einen davon habe ich erwischt; er ist jetzt bei mir…«
    »Sie haben jemand anderen geschickt«, unterbrach ihn Scofield. »Sie ist tot. Das Messer hat sie selbst getötet, nicht mich. Sehr tief brauchte der Schnitt nicht zu sein.«
    »Dann müssen Sie sie provoziert haben; es war nicht so geplant! Aber wir vergeuden hier wertvolle Sekunden, die Sie nicht haben. Hören Sie sich jetzt den Mann an, den ich ans Telefon schicke. Er kommt aus Amsterdam. Sein Gesicht ist beschädigt. Er kann nicht sehr gut sehen, aber er kann sprechen.« Wassili drückte dem Holländer das Telefon gegen die blutigen Lippen und stieß ihm die Graz-Burya in den Hals. »Sagen Sie es ihm, Dutchman!«
    »Kabel sind geschickt worden…« Der verletzte Mann flüsterte, erstickte fast vor Angst und Blut. »Amsterdam, Marseille, Prag. Beowulf Agate sei nicht mehr zu retten. Wir könnten alle getötet werden, wenn er überlebte. In den Telegrammen waren die üblichen Aussagen. Es waren Warnungen, die uns drängten, Vorsorge zu treffen, aber wir wußten, was sie zu bedeuten hatten. Trefft keine Vorkehrungen, beseitigt das Problem, eliminiert Beowulf… Nichts von alledem ist Ihnen neu, Mijnheer Scofield. Sie haben auch solche Befehle gegeben; Sie wissen, daß solche Befehle ausgeführt werden müssen.«
    Taleniekov riß den Hörer weg, ohne dabei die Waffe von dem Hals des Mannes aus Amsterdam zu nehmen. »Sie haben es gehört. Die Falle, die Sie mir gestellt haben, wird jetzt gegen Sie gebraucht. Von Ihren eigenen Leuten.«
    Schweigen. Beowulf Agate sagte nichts. Wassilis Geduld begann zu Ende zu gehen. »Verstehen Sie denn nicht? Die haben Informationen ausgetauscht, anders konnten sie unmöglich das Depot finden – das, was man bei Ihnen einen ›Briefkasten‹ nennt. Moskau hat sie geliefert, verstehen Sie das nicht? Jeder von uns wird als Anlaß dazu benutzt, den anderen zu liquidieren, uns beide zu töten. Meine Leute sind direkter als die Ihren. Die Anweisung, mich zu töten, ist an jede einzelne sowjetische Station, sei sie nun zivil oder

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