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Der Meister des Siebten Siegels: Roman (German Edition)

Der Meister des Siebten Siegels: Roman (German Edition)

Titel: Der Meister des Siebten Siegels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes K. Soyener , Wolfram zu Mondfeld
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aufgestaute Energien von Leibern ineinanderfließen.
    Plötzlich löst sich Joan sanft, erhebt sich und klemmt für einen Augenblick ihr Hemd zwischen die Schenkel, um die Säfte aufzufangen. Gleich darauf hüpft sie hinüber zum Kamin, nimmt einen Kienspan vom Sims, entzündet ihn im Feuer und trägt ihn brennend zur Stirnseite des Raumes, hinüber zu den mannshohen Kandelabern, die links und rechts neben der Feldschlange stehen, und entzündet die Kerzen daran.
    Die erste in Adam Dreyling Furnace gegossene, reich mit Ornamenten verzierte Feldschlange, die meine Männer damals vor dem Einschmelzen gerettet haben. Sie hängt nach wie vor an zwei, von der Decke herunterführenden armdicken Seilen, frei im Raum, dahinter die Flagge der R AINBOW , die Seymour mir in Tilbury feierlich überreicht hatte.
    Voller Spannung beobachte ich ihr Tun.
    Die Kerzen brennen. Joan kommt zurück. Ihre Augen sind auf die Fuchsfelldecke geheftet, die zerwühlt zwischen den Polstern steckt. Schnappt sie und eilt mit Grazie zurück. Breitet das Fell sorgsam über den achteckigen Stoßboden aus und gleitet elegant wie eine Eidechse darauf. Richtet sich auf und umklammert mit ihren beiden Schenkeln das Rohr. Als wollte sie mit ihren langen, muskulös wirkenden Beinen der Feldschlange die Sporen geben, um einen Angriff mit der furchtbaren Waffe zu reiten, beginnt sie mit angewinkelten Beinen ihr Becken rhythmisch vor- und rückwärts zu bewegen. Ein Gemälde von kriegerischer Triebhaftigkeit - Joan, die Amazone auf der Kanone. Plötzlich streckt sie ihre Beine, Hände und Hals und blickt zur Decke hoch. Für einen Augenblick verharrt sie in dieser Position. Ein Bild von nackter Sinnlichkeit. Langsam löst sie sich aus dieser Stellung und legt sich völlig flach auf den Stoßboden, nimmt mit beiden Händen die beiden Delphine, aus dessen Körper je zwei Kämpfer wachsen, die sich im Streit umfassen, greift um und dreht sich auf der knappen Fläche elegant auf den Rücken. Bett aus schimmernder Bronze. Wirkungsvoll hebt sich ihr weißer, flacher Körper vom bronzenen Untergrund ab. Ihr Kopf rollt zu Seite. Meine Amazone fängt das Zischen an, führt dazu die passende Bewegung aus und genießt es, mich in dieser Stellung erneut zu locken.
    Kommt sie direkt vom Satan? Ist sie ein Engel, oder eine Zauberin? Gefühlvoll stemmt sich Joan mit einem Male mit dem linken Fuß vom Stützbalken ab, der halb in die Mauer eingelassen ist, und setzt die Feldschlange in eine schaukelnde Bewegung. Siebenmal dosiert sie vorsichtig den Schub, bis das tonnenschwere Rohr ausreichend schwingt. Das linke Bein angewinkelt, das rechte herabbaumelnd, fixiert sie mich, um ihre Wirkung auf mich auszuloten. Ich spüre die Hohe Schule von Hampton Court!
    Als Aufforderung biegt sie ihren Rücken fünf-, sechs-, siebenmal langsam durch. Ihr goldenes dichtes Vlies, durch das die Lippen im Schein des Kerzenlichtes zart schimmern, läßt meine Gier zur lodernden Fackel werden. Ich springe hinüber, um sie in dieser Stellung erneut zu nehmen. Ihr Blick hängt an mir, als ich mich über die Traube vorsichtig balancierend über sie bewege. Ihr Bauch, die Brüste schieben sich heran. Die Hände halten gestreckt die Delphine umfaßt. Perlen quellen aus Joans Augen, als ich mich genau über ihr, links und rechts auf die beiden Schildzapfen abstütze.
    Erneut bringt sie unsere Schaukel in Bewegung und damit auch die Trunkenheit der Sinne. Ihre Augen brechen, als ich tief in sie eindringe. Bronze der Wonnen, belebtes Rohr, das uns wiegt und aus unseren Kehlen statt Angst nur Salven der Lust entlockt. Mein Rohr ist geladen, die Stückpforte offen. Mit geschlossenen Augen sehe ich das Bild eines Luntenstocks, wie er sich senkt: Fire!
    Hart stoße ich zu. Der kurze Schreck über Joans explodierenden Lustschrei wird weggewischt durch einen funkelnden Sternenhimmel, der in meinem Kopf entsteht. Das rhythmische Rollen ihrer Lenden, das sanft schwingende Rohr unter uns erzeugt einen berauschenden Genuß …
    Ich öffne für einen Moment die Augen, mein Blick fällt auf das Langfeld. Für einen Moment unterliege ich wieder der Sinnestäuschung: Das schwingende Rohr, die Licht- und Schattenspiele auf dem Vorderfeld gaukeln vor, als ob sich die bronzene Schlange um einen glühenden Schaft winden würde. Joans lustvolle Seufzer scheinen für einen Moment aus dem Maul der Schlange zu entweichen, als ob sie ihn bei jedem Flackern der Kerzen unter Schmerzen hin und her bewegen müßte. Nein, die

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