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Der Memory Code

Der Memory Code

Titel: Der Memory Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.J. Rose
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dem Grab nichts anderes als die Mumie gegeben! “Für jemanden, der sich für Reinkarnation interessiert, sind diese Leichenfunde von einer ungeheuren Faszination.”
    “Und das soll der einzige Grund sein, weswegen Sie zwei hier sind?” Fast sah es so aus, als wäre Tatti enttäuscht.
    “Ja. Es war uns zu Ohren gekommen, in welchem Zustand die Tote angeblich sein sollte.”
    “Und dass sich außer der Mumie noch etwas anderes in dem Grab befand – davon hatten Sie keine Ahnung?”
    Malachai schüttelte den Kopf, woraufhin der Commissario sich wieder Josh zuwandte.
    “Und Sie sind immer noch sicher, dass Sie da unten nichts gesehen haben, was einen Mord wert gewesen wäre?”
    “So ist es.”
    Josh merkte, dass das ziemlich kurz angebunden klang. Es scherte ihn nicht. Sollte Malachai doch den Diplomaten spielen. Er jedenfalls war es leid, hier zu hocken und sich von diesem nervenden Kulturschützer ein Loch in den Bauch fragen zu lassen. Viel wichtiger schien es ihm, dass Gabriella jetzt nicht allein war.
    “Commissario”, begann er, “ich finde in der Tat, Sie sollten sich mit Professor Chase unterhalten. Nicht mit uns.”
    “Da gebe ich Ihnen recht. Aber die
Professoressa
kann mir nicht mehr helfen.” Tatti nahm einen letzten Zug und drückte in aller Ruhe seine Zigarettenkippe im Aschenbecher aus.
    “Wieso nicht?” Josh wurde auf einmal ganz flau im Magen. Die Steine waren verschwunden, der Professor tot … Wenn jetzt auch noch Gabriella etwas zugestoßen sein sollte … Er musste sich regelrecht zwingen, nicht aufzuspringen. Am liebsten hätte er den Beamten am Revers gepackt und die Antwort aus ihm herausgeschüttelt.
    “Wir haben keinen Anhaltspunkt dafür, ob sie allein aus Rom abgereist oder ob ihr etwas passiert ist. Im Augenblick überprüfen wir die Flughäfen.”
    “Soll das heißen, sie wird vermisst?”, fragte Josh.
    “Solange wir sie nicht ausfindig gemacht haben –

, allerdings. Sie ist weg.”

34. KAPITEL
    A ls Josh und Malachai das Gebäude betraten, in dem Gabriella wohnte, kamen ihnen zwei Carabinieri entgegen, die gerade den Palazzo verließen. Im Treppenhaus lugte eine ältere Dame durch die auf Handbreite geöffnete Korridortür und verfolgte mit neugieriger Miene, was sich da draußen tat. Josh sprach sie an und stellte sich sowie Malachai als Bekannte von Professoressa Chase vor. Soweit er es bei seinem dürftigen Italienisch mitbekam, handelte es sich bei der Frau um Signora Volpe, offenbar die Vermieterin.
    Ein Gespräch entwickelte sich nur zäh, zumal es in einem bruchstückhaften englisch-italienischen Kauderwelsch geführt werden musste. Jedenfalls hatte die Vermieterin “la
Professoressa”
seit Tagen nicht gesehen und keine Ahnung, wo sie war.
    “Vielleicht gefahren in America”, vermutete sie und spähte an Josh vorbei in den Hausflur, als wollte sie sich vergewissern, dass die Luft rein und keine Polizei mehr da war.
    “Amerika?”, echote Malachai. “Wozu denn?”
    “
Non lo so
. Warum Sie fragen? Ich schon gesagt Polizia.” Mit dem Kopf wies sie Richtung Ausgang, durch den die Carabinieri vorhin das Gebäude verlassen hatten.
    “Ich war gestern Abend hier”, radebrechte Josh. “Gegangen elf Uhr war Signora Chase noch
a casa
, zu Hause. Haben sie
la Professoressa
später gesehen?”
    “
No, niente
, nix gesehen.” Während Signora Volpe antwortete, schloss sie langsam die Korridortür, Zentimeter für Zentimeter – ein unmissverständlicher Hinweis, dass sie die beiden Ausländer loswerden wollte.
    “Dürfen wir kurz in ihr Apartment?” Malachai versuchte, der Frau einen Euroschein in die Hand zu drücken, aber sie wehrte ab. “Vielleicht sie hat
Informazioni
für uns dagelassen.”
    “
No, impossibile
. Geht nicht. Carabinieri verboten. Ich kriege
complicazione
.” Kopfschüttelnd wich Signora Volpe in ihre Wohnung zurück und knallte ohne ein weiteres Wort die Tür zu. Man konnte deutlich hören, wie sie den Schlüssel im Schloss drehte und auch noch den Sicherheitsriegel einrasten ließ.
    Irgendwo im Gebäude schrillte ein Telefon. Ein Baby quäkte. Das Treppenhaus war stickig und roch nach Knoblauch; Josh geriet schon ins Schwitzen. Er bollerte an die Korridortür. “Wir gucken nur,
Signora
!”, rief er. “
Nessun problema
!” Im Gegensatz zu Malachai, der sich vermutlich einen Hinweis auf die Steine erhoffte, lag ihm eher an einer Erklärung für Gabriellas Verschwinden.
    Malachai packte ihn beim Arm und zog ihn fort. “Los,

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