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Der Messingmann

Der Messingmann

Titel: Der Messingmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Schiff auf eine Umlaufbahn um Cull lenkte. Und dann erfolgte das Angebot: ein neues Heim für Vulture als Gegenleistung für einen Anschlag auf Skellors Leben. Vulture fragte sich, ob der Körper, in dem sie sich jetzt wiederfand, eine Strafe sein sollte, weil der Anschlag gescheitert war, oder ob sie es hier mit einem Beispiel von Drachenhumor zu tun hatte.
    Während Vulture auf einem Turm aus Erde hockte, aufgeworfen vom planetaren Gegenstück der irdischen Termiten, legte sie den geschnäbelten Kopf auf die Seite und betrachtete forschend ihre Klauen. Dann breitete sie eine Schwinge aus und machte sich daran, die schäbigen Federn zu putzen. Seltsamerweise hatte sie sich in der zurückliegenden Stunde, seit sie im Körper eines Truthahngeiers hauste, freier gefühlt als zu jedem früheren Zeitpunkt, als sie noch ein systemweit operierendes Vermessungsschiff ausgefüllt hatte. Es schien, als wäre es Drache irgendwie gelungen, Bewusstsein und Körper besser miteinander zu verknüpfen. Oder vielleicht lag es daran, dass Skellor sie zuvor so lange von ihrem ursprünglichen Körper abgekoppelt gehalten hatte? Wie der Grund auch immer laute, Vulture besaß jetzt Flügel.
    Stricke an dem riesigen Sleer festzumachen, während Hagelkörner wie stumpfe Armbrustbolzen vom eigenen Rücken abprallten, das war keine Aufgabe, die Tergal als besonders erfreulich empfand. Er stellte auch fest, dass seine Hände nicht allein aufgrund der Kälte zitterten - große menschenfressende Monster, die immer noch gelegentlich krampfhaft zuckten und kleine Zischlaute von sich gaben, wiewohl sie, da ausgeweidet, angeblich tot waren: Sie hatten schon eine Tendenz, Tergal nervös zu machen.
    »Ist das fest?«, fragte Anderson von Stones Rücken aus. Es war nötig geworden, das jüngere Sandschwein für diese Arbeit heranzuziehen, denn nach der vorangegangenen Anstrengung und aufgrund des heftigen Hagels war Bonehead auf seine Bauchplatten geplumpst, hatte die beiden Köpfe eingezogen und lehnte es entschieden ab, sich noch zu mucksen. »Yeah, das müsste reichen«, antwortete Tergal. Anderson schlug mit dem Stachelstock nach Stones Kopf, und das Schwein setzte sich mit Hilfe der Kriechbeine in Richtung auf den Unterstand in Marsch, den sie weiter unten am anderen Ende der Schlucht errichtet hatten. Der Ritter hatte zu bedenken gegeben, dass mit einem Honorar nur dann zu rechnen war, wenn die Mineraleure einen Kadaver erhielten, en sie auch abmessen konnten, und einen solchen Kadaver für egal welche Zeitspanne einfach herumliegen zu lassen, sei es auch während eines solchen Sturms, hätte nur bedeutet, mit leeren Panzerstücken zurückzukehren. Widrige Bedingungen wie diese trugen kaum dazu bei, den Appetit der gefräßigeren unter den Bewohnern Culls zu dämpfen.
    Zunächst hing der Kadaver entweder am Erdboden fest oder verfügte noch über genug Leben, um sich hartnäckig an Ort und Stelle festzuklammern; dann ertönte ein Knacken, und er rutschte über die von Eiskugeln übersäte Fläche. Tergal lief los, um Stone einzuholen, stolperte bei diesen Bodenverhältnissen, konnte schließlich doch den Rand der Panzerschale packen und zog sich hinauf, um sich neben den Sattel zu setzen.
    Anderson blickte zu ihm herab und deutete mit dem Daumen nach hinten. »Ich dachte, du würdest auf unserem Kumpel da reiten.«
    »Und du kannst meinetwegen den Arsch eines seit drei Tage toten Felsenkriechers ficken«, entgegnete Tergal kurz und bündig.
    Anderson glotzte ihn mit gespielter Entrüstung an. »Ist das die Redeweise, die man heutzutage jungen Mineraleuren beibringt?«
    Tergal demonstrierte noch mehr von dem, was er gelernt hatte, während sie dem Unterstand näher kamen und den Sleer in eine Position zerrten, wo er nur ein paar Meter entfernt in der Schlucht liegen blieb. Tergal kehrte zu ihm zurück, um die Stricke einfach durchzuschneiden, statt sie von der riesigen Maulschere loszubinden, und Stone huschte flink zu Bonehead hinüber, um das alte Sandschwein zwischen sich und den Kadaver zu bringen, ehe er sich niederließ und selbst die Köpfe einzog. Die beiden Männer duckten sich rasch in den Unterstand aus Wachstuch, wo Tergal mit immer noch zitternden Händen einen kleinen Ölherd auspackte und anzündete.
    Er deutete auf das nahe Monster. »Was hast du mit >ich habe nicht alles herausreißen können< gemeint?«
    »Die Lanze zieht normalerweise so viele Eingeweide heraus, wie es dem Gewicht eines Menschen entspricht. Normalerweise

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