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Der Messingmann

Der Messingmann

Titel: Der Messingmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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herausschmecken.« »Oh, das ist schon okay«, flüsterte Tergal. »Wie gut hört er?«
    »Nicht so gut, aber das braucht er im Grunde auch nicht.«
    »Wir werden also in Säure aufgelöst, nicht wahr?«
    Anderson zuckte die Achseln, goss Pulver in den Laufseiner Donnerbüchse - eine Menge Pulver -, klopfte es fest und lud die Waffe dann mit drei schweren Kugeln, getrennt durch mehrere Schichten Wattierung. Fantastisch!, dachte Tergal. Jetzt kriege ich auch noch zu sehen, wie ihm das verdammte Ding um die Ohren fliegt. Anderson hob den Finger an die Lippen, schlich zur Ecke des Metallobjekts und warf einen forschenden Blick herum. Einen Augenblick später wich er zurück, setzte eine Kupferzündkapsel auf die Muskete und spannte sie. Tergal schlich neben den Ritter und riskierte selbst einen weiteren Blick. Der Droon hatte erneut angehalten, aber noch während Tergal sich nach draußen beugte, wandte ihm das Tier den Kopf zu. Falten tauchten zwischen den unteren vier Augen auf, was den Eindruck eines Stirnrunzelns erzeugte. Dann stampfte der Droon voller Eifer näher.
    Anderson ging an Tergal vorbei, zielte in das schräge Gesicht der Kreatur und feuerte. Der Rückstoß schleuderte ihn zu Boden. Tergal glotzte auf den gespaltenen, qualmenden Lauf der Muskete und dann von neuem auf den Droon, der gerade eine kantige zweifingrige Hand hob und an das Loch fasste, eingestanzt neben dem orangenen Maul, das sich unter den beiden oberen Augen öffnete. Dann richtete sich das Tier unvermittelt noch höher auf, als wollte es tief Luft holen; Mäuler öffneten sich an jeder Kante seines Stufenturmkopfes, der immer höher und höher stieg.
    »Mist!«, brummte Anderson. »Das Gehirn steckt nicht in seinem Kopf.«
    Tergal sprang vor und packte Anderson, um ihn in Deckung zu ziehen, als eine Salve aus weißem Schleim auf den Boden donnerte und sich wie die Trefferlinie eines Maschinengewehrs direkt auf den Ritter zubewegte. Etwas von diesem Schleim spritzte auf die Muskete, die durch die Luft flog und sich dabei auflöste. Anderson rappelte sich auf, befreite sich aus Tergals Griff, indem er die Schultern zuckte, und griff nach der automatischen Waffe. Panzersplitter lösten sich, während der Droon verärgert zuckte, aber es war, als schösse man auf einen Monolithen. Als das Untier eine weitere Schweinerei aus schleimiger Säure emporhustete, drehten sich die beiden Männer um und liefen zur nächsten Ecke ihres gestrandeten Verstecks. Tergal zuckte zusammen, als ein hohler dumpfer Schlag an der Metallwand direkt hinter ihm ertönte, gefolgt von Säurespritzern, die ringsherum niederregneten. Als die beiden Männer um die Ecke liefen, verschob sich die ganze Konstruktion unter dem Aufprall des Monsters alarmierend.
    »Renn weiter!«, brüllte Anderson hinter ihm und zupfte an den Riemen einer Beinschiene. Er ließ das jetzt blubbernde Stück Rüstung am Boden zurück. Tergal zielte mit seiner Waffe direkt unter den Kopf des Monsters und hoffte dabei, etwas Lebenswichtiges zu treffen. Als sein Ladestreifen entleert war und er ihn auswarf, holte Anderson zu ihm auf. Ein weiterer Säurestrahl spritzte auf die ihnen nächste Kante, und sie warfen sich erneut in Deckung.
    »Das wird langsam absurd!«, schrie Tergal gellend und bemerkte, wie hysterisch seine Stimme klang.
    Um eine weitere Ecke ging es, und sie rannten an der zweiten langen Flanke des Keils entlang. Hinter ihnen krachte der Schwanz des Droonen an dieselbe Metallwand, und sein jüngstes Säuregeschoss spritzte direkt daneben auf den Boden, sodass mit Sand bedeckte Kügelchen an den beiden Männern vorbeifegten. Auf einmal ertönte ein lautes Krachen und Krabbeln. Vielleicht war der Droon selbst zu der Entscheidung gelangt, dass diese Jagd im Kreis lange genug gedauert hatte.
    »Er ist hinaufgeklettert!«, keuchte Anderson.
    Auf einmal hatte Tergal gar keinen Bedarf mehr an weiteren Abenteuern, und er wünschte sich inzwischen wirklich, er würde auch am derzeit laufenden gar nicht mitwirken. Er starrte Anderson verwirrt an, blickte dann aufs Dach des abgestürzten Containers und erwartete, jetzt jeden Augenblick den Droon über sich aufragen zu sehen. Unvermittelt schien Anderson völlig durchzudrehen, drehte sich um und schoss auf die Metallwand. Tergal starrte ihn einfach nur an. Sie würden eines grauenhaften, schmerzhaften Todes sterben, und das jetztjeden Augenblick. »Baller auch da drauf!«, brüllte Anderson.
    Tergal tat wie geheißen und fragte sich, ob sie

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