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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Sie da?«
    »Haben Sie jemals einen alten historischen Vidfilm über Piraten gesehen?«, fragte einer der Verwalter mit scharfer Stimme.
    Kellum nickte. »Ein guter Vergleich. Wir sind hier hoch oben in der Atmosphäre des Gasriesen, und unter uns erstreckt sich ein tiefer Wolkenozean. Sie werden über die Planke gehen.«

79 TASIA TAMBLYN
    Die neuen und umgerüsteten Schiffe verließen die Werften von Osquivel ohne großes Trara, doch dieses Schiff hatte eine ganz besondere Bedeutung für die Roamer.
    Sie versammelten sich zu einer Zeremonie, die zugleich eine ergreifende Taufe als auch eine Party war. Tasia, Robb und Nikko standen in der Verwaltungsstation und sahen durchs Fenster zum neuen Transporter. Wenn er etwas extravaganter gewesen wäre, hätte man ihn vielleicht als Luxusliner bezeichnet. Er bot sechzig Personen Platz - und doppelt so vielen, wenn die Passagiere bereit waren, eng zusammenzurücken. Ein Rettungsschiff.
    »Es wird Zeit, dass wir die Internierten von Llaro fortbringen. Shizz, es hat mir ganz und gar nicht gefallen, sie dort abzusetzen.«
    »Du hast von einem recht angenehmen Planeten gesprochen.« Robb wandte sich vom Fenster ab und sah Tasia an.
    »Genau. Und Roamer sind nicht für angenehme Orte bestimmt. Sie sollen nicht faul und dick werden.«
    »Vielleicht gilt das nicht für alle Roamer«, sagte Nikko. »Als mein Vater die Wolkenmine aufgab und sich bei meiner Mut ter auf dem Treibhaus-Asteroiden niederließ, ging es ihm um etwas mehr Komfort.«
    Werftarbeiter versammelten sich an den Aussichtsfenstern. Das Licht von Scheinwerfern fiel auf den Rumpf des neuen Schiffes, der wie ein Flickenteppich aus Metallplatten aussah. »Da kommt die Drohne! Aufgepasst.«
    Ein kleines Modul, nicht größer als der Spielzeugkarren eines Kinds, näherte sich dem Schiff mit Kollisionskurs. An seinem Bug befand sich eine Flasche, die zerbrach, als sie mit geringer Geschwindigkeit gegen den Rumpf prallte. Flüssigkeit spritzte, gefror sofort und bildete glitzerndes Eis an der Flanke des neuen Schiffes.
    »Eine Verschwendung von gutem Sekt, wenn ihr mich fragt«, brummte Caleb Tamblyn. Tasias Onkel war gekommen, um Denn Peroni zu überreden, ihm mit Material und Arbeitern beim Wiederaufbau der Plumas- Wasserminen zu helfen.
    »Es war kein besonders guter Sekt«, erwiderte Denn in verschwörerischem Ton. Dann hob er die Stimme. »Wir taufen dieses Schiff auf den Namen Osquivell« Die Zuschauer jubelten und konnten es gar nicht abwarten, mit dem versprochenen Festschmaus zu beginnen.
    »Osquivel. Was für ein Name.« Robb schüttelte den Kopf. »Viele Erinnerungen verbinden sich mit diesem Planeten, und die meisten von ihnen sind unangenehm. Wir haben hier einen ordentlichen Tritt in den Hintern gekriegt.«
    »Nicht wir, sondern die Tiwis, Robb. Die Roamer haben sich versteckt und bekamen nichts ab. Der Name Osquivel steht auch dafür, nach Widrigkeiten und Unglück wieder aufzustehen, so wie du es gemacht hast.«
    »Du kannst den Namen erklären, wie du willst, er gefällt mir trotzdem nicht.« Robb schlang den Arm um Tasias Taille und zog sie an sich. »Was aber nicht heißt, dass ich abergläubisch bin oder so.«
    Tasia strich ihm durchs struppige Haar. »Dies ist eine Feier, Robb! Hör auf, Trübsal zu blasen.«
    »Trübsal blasen? Ich fliege mit einem Luxusliner zu einem Urlaubsplaneten wie Llaro, in Begleitung eines hübschen, wenn auch rechthaberischen Roamer-Mädchens. Was könnte ich mir mehr wünschen?«
    Das von Denn vorbereitete Büfett bot Fertiggerichte neben frischem Fleisch, Obst und Gemüse an, das er Roamer-Händlern abgeschwatzt hatte, die auf Yreka gewesen waren. Von den Golgen-Wolkenminen hatte Del Kellum einen Kiste mit Orangenlikör mitgebracht. Caleb und Denn hielten ein Glas in der Hand, nippten immer wieder daran und führten eine Art verbales Duell.
    »Ich gerate immer in Schwierigkeiten, wenn ich mit euch Tamblyn-Brüdern trinke.«
    »Sie geraten auch dann in Schwierigkeiten, wenn Sie nicht trinken«, erwiderte Caleb.
    Tasia schlenderte zu ihnen. »Mein Onkel kann schrecklich grob sein, Denn, aber ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie ihm auf Plumas helfen würden.
    Dort sieht es wirklich schlimm aus. Robb und ich wollten uns selbst darum kümmern, aber wir stehen jetzt in den Diensten der Konföderation. Die Wasserminen gehören noch immer meinem Clan, auch wenn sich meine Onkel nicht sehr gut darum gekümmert haben.«
    »Nicht gut darum gekümmert!«, platzte es aus Caleb

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