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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Vorstellung ildiranischer Sänger verpasst hatte. Für die Musik der Ildiraner hatte er sich nie erwärmen können.
    Der Weise Imperator hieß ihn willkommen und bat ihn, am langen Tisch Platz zu nehmen, in der Nähe der anderen menschlichen Händler. »Captain Kett hat mir von der neuen Regierung der Menschen erzählt. Die politischen Differenzen und Probleme bei Ihnen faszinieren mich immer, aber ich muss gestehen, dass ich sie nicht ganz verstehe.«
    »Wir auch nicht, Herr. Selbst nach Jahrtausenden versuchen wir noch immer, damit zurechtzukommen. Wir geben uns alle Mühe.«
    Ildiraner des Bediensteten-Geschlechts eilten herbei und brachten Denn einen Teller mit extravaganten Köstlichkeiten. Dies war zweifellos besser als die Fertiggerichte an Bord oder das Essen des Proviantmeisters von Osquivel.
    Während der Mahlzeit sprachen sie darüber, neue Handelsrouten einzurichten und mehr Waren für den ildiranischen Markt anzubieten: Ekti von den Wolkenminen der Roamer, exotische Produkte von Theroc, hitzebeständige Materialien von Constantine III. Immerhin war Rlinda die Handelsministerin der Konföderation, und Denn repräsentierte die Roamer- Clans.
    Die TVF hatte Rhejak übernommen, und hinzu kamen wenig erfreuliche Meldungen über die Situation auf der Erde, aber abgesehen davon gewann Denn den Eindruck, dass die Situation sich allmählich verbesserte. Geschichten über die Rückkehr der Klikiss, die seit Jahrtausenden als ausgestorben galten, klangen übertrieben und nicht unbedingt nach einer konkreten Gefahr, obwohl Denn nicht an ihrem wahren Kern zweifelte.
    Er war schon einmal auf Ildira gewesen, und die Veränderungen beeindruckten ihn. »Ich habe Ihre Orbitalwerften gesehen, Herr. Sie erneuern die Solare Marine zehnmal schneller, als das in meinen Roamer- Werften möglich wäre. Vermutlich liegt es an Ihrer perfekten ildiranischen Kooperation.«
    Der Weise Imperator lächelte. »Eigentlich müssen wir Menschen für diese Effizienz danken. Eine Technikerin namens Tabitha Huck leitet die Arbeiten in den Orbitalwerften. Sie gehörte zu den Himmelsminenbetreibern der Hanse, die eine Zeit lang ... unsere Gäste waren. Wir haben ihr angeboten, für uns tätig zu werden.«
    »Menschen der Hanse leisten das?«, fragte Denn Peroni erstaunt. »Vielleicht könnte ich das eine oder andere von dieser Tabitha Huck lernen.«
    Der Weise Imperator wandte sich an einen Bediensteten, der sofort loseilte.
    »Ich werde Ihnen eine Besichtigungstour ermöglichen.«
    Die ildiranischen Orbitalwerften kamen einem Muster an Effizienz gleich. Denn glaubte, seinen Augen nicht trauen zu können. Bauarbeiter flogen präzise koordiniert durchs All, wie Tänzer, die alles perfekt eingeübt hatten. Die Komponenten der Kriegsschiffe wurden so montiert, als wollten sie zusammengesetzt werden. Denn sah keinen einzigen Fehlgriff, nicht das geringste Zögern. »Das ist unglaublich, Ms. Huck. Beim Leitstern, so etwas habe ich nie zuvor gesehen. Es ist kaum zu fassen.«
    Bei den Ildiranern gab es offenbar eine telepathische Verbindung, aber die wenigen Dutzend früheren Hanse-Techniker (die Denn nie sonderlich beeindruckt hatten), schienen ebenso gut aufeinander abgestimmt zu sein. Tabitha leitete die Arbeitsgruppen von ihrer zentralen Station aus. Sie gab ihren Untergebenen knappe Anweisungen, nannte dabei nur einige wenige Details, und doch wussten alle, worum es ging, und die Zusammenarbeit funktionierte reibungslos.
    Mit ihrem kantigen Unterkiefer und der etwas zu breiten Nase war Tabitha nicht unbedingt eine Schönheit. Hinzu kam, dass sie das Haar kurz trug, was praktischen Erwägungen gerecht wurde und nur wenig mit Mode zu tun hatte. Trotzdem hatte sie eine Ausstrahlung, eine Aura von Zufriedenheit, die ihr eine andere Art von Ästhetik verlieh. »Eigentlich ist es ganz einfach, wenn man weiß, worauf es ankommt, Mr. Peroni. Wenn alle eine gemeinsame Vorstellung teilen, werden Anweisungen zu beiderseitigem Einvernehmen. Jeder Mann und jede Frau weiß, was er oder sie zu leisten vermag und was alle anderen machen. Auf diese Weise gibt es keine unnötige Redundanz. Alles klappt problemlos.«
    »Aber wie stellen Sie das an?« Denn beobachtete die rege Betriebsamkeit bei den Raumdocks. In nur einer Stunde war das Gerüst eines neuen Kriegsschiffs mit der Hälfte aller benötigten Rumpfplatten ausgestattet worden. »Vielleicht sollte ich Ildiraner einstellen, wenn sie so gut mit Menschen zusammenarbeiten. Können Sie mir den einen oder

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