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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Präsenz zu erfüllen. Cesca und ich werden diesem Ort wieder die Form geben, die er haben sollte.«
    Die Tamblyn-Brüder wechselten einen unsicheren Blick. »Hast du nicht gesagt, dass die Wentals hier alles kontaminieren würden?«, fragte Wynn.
    »Wir verkaufen Wasser - das ist unser Geschäft. Und wie sollen wir es verkaufen, wenn es plötzlich... lebt?«
    »Die Wentals versichern mir, dass sie ihre Verbreitung begrenzen und sich zurückziehen können, wenn sie fertig sind. Sie werden das Wasser nicht verändern, so wie sie Cesca und mich verändert haben.«
    »Na schön«, sagte Caleb. »Wenn du sicher bist... Meinetwegen. Wir werden uns bestimmt nicht beklagen, wenn du uns monatelange Arbeit ersparst.«
    Jess spürte, wie die Wentals in ihm ihre Kraft sammelten und sich vorbereiteten. Cesca wusste ebenso wie er, was es zu tun galt, und sie nahmen sich verschiedene Aufgaben vor. Selbst als er Cescas Hand losließ ...
    Die Kraft in ihm verringerte sich nicht. Er ging übers Eis, zum Rand des Ozeans, kniete an der Eiskante und hielt die Finger ins kalte Wasser. Ranken aus Wental-Energie wuchsen aus ihm und schienen das Meer in den Ton eines Bildhauers zu verwandeln. Knappe Bewegungen hoben Vorhänge aus Wasser, die genau dort blieben, wo Jess sie zurückließ.
    Aus der dunklen Tiefe, vom Licht der künstlichen Sonnen unberührt, holte Jess Wasser empor und bewegte etwas, das lange unbewegt gewesen war.
    Er spürte die pulsierende Präsenz der Nematoden, die Karla Tamblyn kontrolliert hatte, doch in den Gehirnen der primitiven Lebewesen gab es keine Erinnerungen daran. Jess sondierte mit seinen Wental-Sinnen, ohne den Geschöpfen zu schaden.
    Cesca ging zur nächsten Wand, legte dort die Hände aufs Eis und setzte die Kraft in ihr frei. Sie schob die Wassermoleküle beiseite und teilte das Eis, streckte den Arm bis zur Schulter hinein. Funkelndes Licht ging von ihrer Hand aus, verbreitete sich wie kleine Wellen in einem Tümpel. Wentals strömten durchs dicke Eis und sausten nach oben, auf der Suche nach Rissen, die es zu schließen galt.
    Jess holte noch mehr Wasser aus dem Ozean, formte wie aus Ton daraus neues Eis und füllte die von Karla geschaffenen Rillen und Hohlräume. Er stabilisierte die Eisflächen, auf dass sie wieder festen Boden für die Pumpanlagen boten.
    Er ließ Stützsäulen wie Stalaktiten aus der hohen Decke herabwachsen und Wasser aufsteigen und gefrieren - beides vereinte sich zu Pfeilern, die ebenso dekorativ wie funktionell waren. Zusammen mit Cesca glättete er die Wände der Eishöhle und begradigte die Liftschächte. In der Decke verankerten sie schwere Halterungen für neue künstliche Sonnen. Sowohl die Tamblyn-Brüder als auch die von Osquivel stammenden Arbeiter mussten hastig zur Seite weichen, um bei dem schnellen Wiederaufbau nicht im Weg zu sein. Was unter normalen Umständen Stunden, Monate oder sogar Jahre gedauert hätte, brachten Jess und Cesca in kaum sechzig Minuten zustande.
    Voller prickelnder Energie traten sie schließlich zurück und sahen sich das Ergebnis an. In Decke und Wänden der großen Höhle funkelten und schimmerten Reste der Wental-Kraft. Wynn und Torin standen beide mit offenem Mund da und hatten nie so sehr wie Zwillinge ausgesehen. Caleb blieb skeptisch und schien zu glauben, dass noch immer etwas schiefgehen konnte, ganz gleich, wie neu und perfekt alles aussah.
    Den Wentals widerstrebte es, ihr neues Habitat zu verlassen. Durch die Ausbreitung in Eis und Wasser des Mondes hatten sie Kraft gewonnen und sogar Spaß gehabt. »Es wird Zeit für den Rückzug«, sagte Jess. Das wissen wir.
    Plötzlich spürte er, wie Kraft in ihn zurückfloss. Der phosphoreszierende Glanz verließ die Wände, Säulen und die Tiefen des Ozeans. Das schimmernde Wunder nahm Abschied vom Eismond.
    Jess atmete tief durch. Cesca schlang die Arme um ihn. »Wir haben gute Arbeit geleistet«, sagte sie.

82 DENN PERONI
    Als die Sture Beharrlichkeit auf Ildira landete, tastete Denn unbewusst nach dem Band in seinem Haar. Er hatte sich etwas Duftwasser an den Hals getupft und seine beste Kleidung angezogen. Caleb hielt ihn für einen Dandy, der zu sehr auf sein Äußeres bedacht war. Aber Denn ließ sich von dem Spott nicht vergrämen. Seiner Meinung nach hätte Caleb gut daran getan, selbst mehr auf sein Erscheinungsbild zu achten. Und auch auf Hygiene.
    Im Prismapalast nahmen Rlinda Kett und Branson Roberts bereits an einem Empfang teil. Denn erfuhr, dass er - zum Glück! - eine

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