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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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dem Blattwedel, auf dem sie bisher gesessen hatte, ließ sich fallen, ergriff einen Zweig und schwang sich daran zur Seite. Der Wyver sauste an ihr vorbei, und seine Klauen streiften die Blätter. Celli hatte schon wieder losgelassen; mit ihren Füßen landete sie auf einem weiteren Zweig, stieß sich sofort ab und flog in eine andere Richtung. Dies war wie Baumtanz; auf diese Weise hätte sie den ganzen Tag tanzen können.
    Der Wyver näherte sich erneut mit summenden Flügeln und krackenden Kiefern. Etwas Langes und Scharfes jagte ganz dicht an Cellis Schulter vorbei. Ein Stachel! Der Wyver verfügte über ein Gift, mit dem er seine Opfer lähmen konnte. Celli wandte sich zur Seite, ergriff einen weiteren Zweig und schwang sich fort. Der Wyver verfolgte sie, zerriss dabei große Blattwedel. Cellis Herz schlug schneller, und sie begann zu keuchen. Plötzlich hörte sie ein anderes Summen in der Nähe und sah, wie Solimars Flügler vor dem Wyver vorbeiflog. Celli begriff, dass er das Raubtier ablenken wollte. Bei ihrer ersten Begegnung hatte Solimar sie aus den brennenden Weltbäumen in Sicherheit gebracht, und jetzt schickte er sich an, sie erneut zu retten.
    Celli duckte sich zwischen dichte Blattwedel, und der Wyver verfolgte Solimar. Sein Flügler, der im Vergleich mit dem wespenartigen Wesen fast winzig wirkte, änderte immer wieder den Kurs. Solimar duckte sich auf seinem Fluggerät, um ein kleineres Ziel zu bieten.
    Celli schrie nicht, um zu vermeiden, Solimar in einem kritischen Moment abzulenken. Stattdessen hob sie den Kopf übers Blätterdach und beobachtete, wie der junge grüne Priester enge Schleifen flog, den Flügler fallen und dann wieder aufsteigen ließ. Aber so agil sein selbst gebauter Flieger auch sein mochte, der Wyver war in seinem Element. In Celli krampfte sich etwas zusammen, als sie begriff, dass Solimar dem Raubtier nicht auf Dauer entkommen konnte.
    Ihm schien das ebenfalls klar zu werden. Als ihn der Wyver fast mit einer Greifklaue erreichte, drehte Solimar den Flügler, flog direkt auf das Geschöpf zu und benutzte sein Fluggerät wie ein Projektil.
    Die Schwingen des Wyver summten lauter, als er zurück wich, aber Solimar wurde noch schneller und kam näher. Celli hielt unwillkürlich den Atem an. Im letzten Moment vor der Kollision sprang Solimar von seinem Flügler herunter und fiel dem Blätterdach entgegen. Sein geliebter Flügler prallte mit hoher Geschwindigkeit gegen den Wyver, zerfetzte einen Flügel und riss den Leib auf. Celli machte sich keine Sorgen um den fallenden Solimar, denn er war ein ebenso geschickter Baumtänzer wie sie selbst. Er griff nach mehreren Blattwedeln, ließ sich elegant von ihnen auffangen, griff dann nach einem Ast, schwang herum und erreichte einen anderen dicken Zweig.
    Der zerbrochene Flügler fiel vom Himmel, und der verletzte Wyver flog unsicher davon.
    Celli sprang bereits über die Äste und Zweige. Als sie Solimar erreichte, atmete er schwer, und es zeigten sich viele Kratzer in seiner grünen Haut, doch ernsthaft verletzt war er nicht. Sie warf sich ihm in die Arme. »Danke, Solimar!« Dann wich sie zurück, sah in sein Gesicht und hob die Stimme.
    »Was hast du dir nur dabei gedacht? Du hättest getötet werden können.«
    »Du auch! Und ich wollte, dass wir beide am Leben bleiben.«
    In enger Umarmung standen sie unter den Blattwedeln, und dann küssten sie sich.

94 JESS TAMBLYN
    Die Spuren der Zerstörung auf Jonah 12 erinnerten Jess an verlorene Träume und ruinierte Möglichkeiten. Kotto Okiah hatte hart gearbeitet, um eine Station voller Leben auf diesem düsteren, abgelegenen Planetoiden zu schaffen, Jhy Okiah war hier gestorben, und Cesca hatte sich mit einer Streitmacht wiedererwachter schwarzer Roboter konfrontiert gesehen. Fünf inaktive Satelliten umkreisten den toten Brocken aus Felsgestein und Eis. Während Kottos bester Zeit an diesem Ort waren Schiffsladungen von superkaltem komprimiertem Gas in den Orbit geschossen worden, und diese Satelliten hatten den Produktionsprozess vervollständigt und einfachen Wasserstoff in Treibstoff für den Sternenantrieb verwandelt. Fast zweihundert Clan-Arbeiter hatten hier gelebt. Jetzt waren sie alle tot.
    Cesca lehnte sich an die flexible Hüllenmembran des Wental-Schiffes und beobachtete die Trümmer in dem Krater, der bei der Explosion des Reaktors entstanden war. Seine Wärme genügte, um Eis in eine breiige Masse zu verwandeln. An anderen Stellen war es ganz geschmolzen und

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