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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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anschließend zu silberweißen Streifen erstarrt.
    Das Wasserschiff ging am Rand des Kraters nieder, und Jess und Cesca traten nach draußen unter den kalten, schwarzen Himmel. Sterne leuchteten über ihnen, doch selbst der nächste, Jonahs Sonne, war zu weit entfernt, um Wärme zu spenden.
    »Möchtest du hier Ordnung schaffen?«, fragte Cesca. »So wie auf Plumas?« Jess wusste, dass er in der Lage gewesen wäre, die aufgerissene Oberfläche zu glätten und alle Spuren der Zerstörungen zu beseitigen, damit Kotto Okiah eine neue Station errichten konnte. Aber das war nicht seine Absicht.
    »Es hätte keinen Sinn. Kotto baute hier seine Anlagen, als Ekti knapp war. Jetzt sind wieder zahlreiche Wolkenminen in Betrieb, und es gibt genug Treibstoff. Jonah 12 sollte eine Art Gedenkstätte bleiben.«
    Cesca lächelte bittersüß. »Glaubst du, Roamer kommen hierher, um sich dies anzusehen und sich daran zu erinnern, wer hier starb?«
    »Ich erhoffe mir etwas anderes: eine lebendige Gedenkstätte. Jetzt da die Wentals so weit verbreitet sind ... Ich möchte, dass sie das Eis hier mit ihrer Existenz erfüllen, so wie bei dem Kometen, den ich nach Theroc geschickt habe.«
    Jess ging in die Hocke, legte die Hände flach aufs Wasserstoffeis und fühlte, wie Wental-Kraft aus ihm in die Kruste des Planetoiden strömte. Ein Schimmern durchdrang das Eis - er spürte es mehr, als dass er es sah. Es wurde stärker, als Einschlüsse aus gefrorenem Wasser im Wasserstoffeis zu Wental-Leben erwachten. Schließlich richtete sich Jess wieder auf und war zufrieden mit dem, was er getan hatte.
    Er hob die Hände und sprach zu den Wasser-Entitäten. »Eignet sich dieser Ort für euch?«
    Wir sind weit verbreitet. Jetzt müssen wir stärker werden. Weitere Verdünnungen sind nicht ratsam.
    »Es gibt jetzt so viele Wentals, dass nie wieder die Gefahr einer Ausrottung bestehen kann«, sagte Cesca. »Macht euch das nicht stärker?«
    Wir sind zahlreich, aber wir stammen alle aus der gleichen Quelle. Wenn wir uns von jenem einen Tropfen ausgehend weiter verbreiten, verlieren wir uns.
    Wir brauchen eine neue Quelle und bitten euch, andere Wentals zu suchen, die wie wir im großen Krieg verloren gingen.
    Vor Jahren hatte Jess mit einem Nebelsegler eine kleine Menge lebendiges Wasser aus einer diffusen Gaswolke gewonnen. Alle bisherigen Wentals gingen auf dieses bisschen Feuchtigkeit zurück.
    »Aber wo sollen wir andere Wentals finden?«, fragte Jess.
    Sucht die alten Schlachtfelder im Spiralarm, Orte, an denen Wentals starben. Wenn ihr sie erreicht, zeigen wir euch, wo es zu suchen gilt.

95 DAVLIN LOTZE
    Nachdem die schwarzen Roboter großen Schaden beim Subschwarm angerichtet und sich zurückgezogen hatten, blieb Davlin nicht so viel Zeit wie erhofft. Das galt für alle Llaro-Kolonisten. Die übrig gebliebenen Klikiss gaben ihnen keine Chance.
    Margaret sah wie eine Vogelscheuche aus, als sie von der beschädigten Schwarmstadt zur Siedlung lief, so schnell, als wären die Insektenwesen hinter ihr her. Überall lagen tote Klikiss und zerstörte Roboter verstreut. Sie schenkte den kleinen Zugangslücken keine Beachtung, eilte durch das von einer Explosion geschaffene Loch und blieb im Licht von Llaros Sonne stehen. Als sie wieder zu Atem gekommen war, rief sie Davlin und den Kolonisten in seiner Nähe zu: »Die Domate kommen, um euch zu holen! Sie sind hierher unterwegs!« Ihre Worte schnitten wie ein Messer durch die Morgenluft.
    Es lief Davlin plötzlich kalt über den Rücken. »Der Kampf hat sie geschwächt.«
    Roberto Clarin wandte sich von der Mauer ab und kam näher. »Shizz, wie zum Teufel können sie auf die Idee kommen, erneut zu kämpfen? Die Roboter haben die Hälfte von ihnen getötet.«
    »Genau das ist der Grund«, sagte Margaret. »Umso dringender muss die Brüterin neue Klikiss hervorbringen; es gilt, die Verluste zu ersetzen. Und dafür braucht sie euch alle.«
    Davlin erlebte einen jähen Adrenalinschub, klatschte in die Hände, rief alle zu ihren Posten und wies darauf hin, dass dies keine Übung war. Die Siedler seufzten erschöpft, aber ihre Gesichter zeigten auch Entschlossenheit, als sie sich erneut zur Verteidigung bereit machten.
    Maria Chan Tylar und die von ihr ausgebildeten Kolonisten nahmen ihre Waffen - handliche Projektilschleudern, Schockstäbe und zwei Jazer- Gewehre -, kletterten hastig Leitern hoch und brachten sich auf der Mauer in Schussposition. Davlin war ein guter Schütze und nahm deshalb selbst einen

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