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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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seufzte. »Versuchen wir zuerst, Antrieb und Rumpf zu reparieren. Anschließend nehmen wir uns die Sache mit dem Treibstoff vor. Allerdings ... Ich weiß nicht recht, wo ich anfangen soll.«
    Tasia kletterte ins große Cockpit der Osquivel. »Ich kümmere mich um die Waffensysteme. Damit kenne ich mich aus. Vielleicht müssen wir bald wieder mit zu groß geratenen Käfern fertig werden.«
    Während des nächsten Tages und der Nacht schliefen sie kaum und hielten abwechselnd Wache. Nikko lenkte sich mit Arbeit von dem Gedanken ab, dass seine Eltern vermutlich zusammen mit den anderen gefangenen Roamern gestorben waren.
    Als es erneut dunkel wurde, setzte sich Tasia auf einen runden braunen Felsen neben einer der Notlampen, die die Absturzstelle umgaben. Tiefer in der Schlucht wurde die Düsternis schwarz und undurchdringlich. Es knirschte und klackte dort, und Tasia glaubte zu hören, wie etwas über die Felsen kroch. Die Dunkelheit verdichtete sich und machte sie immer unruhiger. Sie hielt eine Signallichtfackel in der einen Hand und eine Schockpistole in der anderen; außerdem lehnte ein Projektilgewehr an ihren Beinen, aber sie fühlte sich alles andere als sicher. Sie hätte lieber in ihrer Kabine an Bord des Schiffes im Bett gelegen, am besten neben Robb. Dort hätte sie es bequemer gehabt.
    Tasia saß auf dem harten Felsen, starrte in die Dunkelheit und hielt Wache. Selbst mit den teilweise reparierten Bordwaffen wäre es ihnen kaum gelungen, eine größere Gruppe von Klikiss auf Distanz zu halten.
    Wieder klackte es in der Finsternis, als Steine gegeneinander stießen. Ein sonderbares Zirpen kam aus der Ferne, und als Tasia aufsah, hörte sie Schritte, die nicht von einem kleinen Nagetier oder dergleichen stammen konnten. Ein größerer Stein geriet in Bewegung, und am Hang kam Geröll ins Rutschen.
    Tasia saß völlig reglos, hielt die Schockpistole bereit und wartete bis zum letzten Moment. Wenn die Klikiss kamen, konnte sie mit der kleinen Waffe kaum etwas ausrichten, aber sie wollte davon Gebrauch machen, sobald sich ihr ein Ziel bot.
    Im trockenen Gebüsch knackte etwas, und Tasia vernahm eine Art Flüstern ganz in der Nähe. Sie wartete nicht länger und wusste: Robb, Nikko und sie brauchten viel Glück, wenn sie dies überleben wollten. Sie kniff die Augen zu, aktivierte die Signallichtfackel und hoffte, den Gegner damit zu blenden.
    »Robb, Nikko - ich könnte hier Hilfe gebrauchen!«
    Das grelle Licht erlosch wieder. Zwar hatte Tasia die Augen geschlossen gehalten, aber es fiel ihr schwer, die Gestalten in der Dunkelheit zu erkennen. Sie hatte mit grässlichen Insektenwesen gerechnet, doch die Geschöpfe in der Nähe der Absturzstelle schienen kleiner als Klikiss zu sein. Rufe erklangen, und Robb und Nikko kletterten aus dem Raumschiff. Plötzlich ertönten überall Stimmen.
    Es kamen keine monströsen Käfer aus der Dunkelheit. Stattdessen sah Tasia einen dunkelhäutigen dürren Mann und einen zotteligen alten Eremiten, begleitet von zwei anderen Menschen. Sie trugen gewöhnliche Kolonistenoveralls, die recht mitgenommen wirkten. Der dunkelhäutige Mann hob die Hand. »Nicht schießen.«
    »Wir sind Freunde, verdammt!«, fluchte der ältere Mann. »Meine Güte, mit einer solchen Reaktion habe ich nicht gerechnet! Wir sind Flüchtlinge aus der Kolonie.«
    Robb und Nikko eilten herbei. Der dunkelhäutige Mann kam ihnen entgegen. »Ich bin Davlin Lotze. Wir haben den Absturz Ihres Schiffes gesehen und das Notsignal empfangen, bevor es deaktiviert wurde.«
    Nikko blieb abrupt stehen und starrte die Neuankömmlinge groß an.
    »Vater? Vater!« Er sprang auf Crim Tylar zu und brachte ihn fast zu Fall.
    »Nikko! Was zum Teufel machst du hier?«
    »Wir sind gekommen, um die auf Llaro gefangenen Roamer zu retten!«
    »Aber die Sache lief nicht ganz so, wie wir es geplant hatten«, fügte Tasia hinzu.
    »Danach sieht's aus«, brummte Crim.
    Nikko zögerte und schien sich davor zu fürchten, gewisse Fragen zu stellen. Davlin sprach mit ruhiger, aber fester Stimme. »Ich glaube, die Klikiss wissen noch nicht, wo Sie sind, aber es wäre besser, noch in dieser Nacht von hier zu verschwinden.«

109 ADMIRAL SHEILA WILLIS
    Auch wenn der Vorsitzende Wenzeslas immer wieder betonte, dass die Hanse sich im Krieg befand - Admiral Willis legte keinen Wert darauf, Rhejak zu verlassen. Sie hatte alle Ziele ihrer Mission erreicht und eine starke militärische Präsenz auf dem Planeten etabliert, glücklicherweise ohne das

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