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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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verstecken, um Ihnen eine Lektion zu erteilen. Jetzt haben Sie uns dazu gebracht, sie über Bord zu werfen!«
    »Ich habe euch nicht gezwungen, dämlich zu sein, und eure Eltern sicher auch nicht. Für das, was ihr getan habt, sind mehr als nur einige Tage Hausarrest angebracht. Eine Militärgerichtsverhandlung und dann einige Wochen in der Zelle werden euch Respekt beibringen.« Willis winkte den Wächtern zu. »Nehmt sie in Gewahrsam und überstellt sie Lieutenant Commander Brindle an Bord des Flaggschiffs. In der dortigen Arrestzelle können sie darüber nachdenken, wie freundlich und tolerant ich bisher gewesen bin.« Willis richtete einen finsteren Blick auf die drei jungen Männer in ihrem Boot. »Eure Aktion zwingt mich, meine bisherige Vorgehensweise zu ändern.«
    Am nächsten Tag beorderte die Admiralin nicht nur Hakim Allahu zu sich, sondern auch die Direktoren der Fabrik und der Riffbruch-Anlagen sowie die Oberhäupter der größten rhejakanischen Gemeinden. Sie ließ sie wie Schulkinder vor ihrer Kommandobaracke Aufstellung beziehen.
    »Kommen wir gleich zur Sache. Die Politik des Vorsitzenden mag Ihnen nicht gefallen, aber Sie haben ihn provoziert, ihm praktisch ins Gesicht gespuckt. Dachten Sie vielleicht, das ließe er einfach so mit sich geschehen? Sie können von Glück sagen, dass er mich geschickt hat und nicht jemand anders.« Willis hatte alles so vorbereitet, dass die Männer ihr gegenüber in die Sonne sehen mussten.
    »Als meine Schiffe eintrafen, habe ich nicht damit gerechnet, dass Sie uns mit Blumen empfangen würden, aber ich hatte Vernunft von Ihnen erwartet. Haben Sie eine Ahnung, wie viel Freiraum Sie unter mir hatten? Ein anderer Gitter-Admiral hätte Rhejak inzwischen vielleicht in ein großes Gefangenenlager verwandelt. Ich dachte, wir wären uns einig gewesen. Würde mir jetzt bitte jemand den Unsinn der vergangenen Nacht erklären?«
    »Unsinn?«, wiederholte Drew Vardian, dessen Gesicht noch immer glühte.
    »Wie können Sie die Aktion der jungen Leute nicht verstehen? Für mich ergibt sie durchaus einen Sinn, und ich bin der Geschädigte,«
    »Viele Bewohner von Rhejak denken genauso wie sie«, fügte Allahu hinzu.
    »Sie können nicht erwarten, dass es uns gefällt, einfach so von der TVF übernommen zu werden. Sie haben unserer Wirtschaft massiv geschadet.
    Wir wissen von mindestens neun Handelsschiffen, die von Ihren Mantas verjagt wurden.«
    »Sie sind nicht besser als Piraten«, sagte ein Gemeindeoberhaupt. »Wir stellen wertvolle Waren her, und Sie kommen und stehlen sie uns.«
    In Willis wuchs der Zorn. »Sie reißen da ziemlich weit die Klappe auf, Mister. Wir haben noch keine einzige Schiffsladung zur Erde geschickt. Bisher hat niemand von Ihnen versucht, mit mir über eine Handelsvereinbarung zu sprechen. Trotzdem klagen Sie bereits darüber und sind sogar bereit, eine Ihrer eigenen Fabriken zu sabotieren. Ergibt das irgendeinen Sinn?«
    Allahu blinzelte ungläubig. »Soll das heißen, Sie sind bereit, für unsere Waren zu bezahlen!«
    »Und einen fairen Preis?«, fügte der Mann von der Fabrik hinzu.
    »Es soll heißen, dass wir hier an einem Scheideweg stehen, meine Herren. Sie zwingen mich, eine Entscheidung zu treffen. Entweder kommen wir zu einer Übereinkunft, oder ich verwalte diesen Ort nach militärischen Regeln. Die Wahl liegt bei Ihnen. Können Sie Ihre eigenen Leute unter Kontrolle hal- ten?« Willis musterte die vor ihr stehenden Männer nacheinander. »Ehrlich gesagt, mir gefällt diese Welt, und ich möchte sie lieber so lassen, wie sie ist. Es sei denn, Sie zwingen mich, drastische Maßnahmen zu ergreifen.«
    Allahu und die anderen wussten nicht, wie sie auf dieses Angebot reagieren sollten.
    Willis seufzte. »Offenbar hat es Ihnen die Sprache verschlagen. Lassen Sie mich Ihnen einige Diskussionspunkte nennen, über die Sie nachdenken können. Ich bin bereit, mir Ihre Klagen anzuhören und alles so zu regeln, dass es nicht zu irgendwelchen Reibereien kommt. Dazu gehört die Erlaubnis, wieder mit den Roamern und anderen Leuten von außerhalb des Planeten Handel zu treiben - das gilt allerdings nur für jene Waren, die für die Hanse keine wichtige Rolle spielen. Sie können Ihre Riffperlen und Meeresfrüchte verkaufen, auch einen gewissen Prozentsatz des Tangextrakts und der gewöhnlichen Metalle. TVF und Hanse haben Priorität bei all den Dingen, die wir für wesentlich halten. Und die Hanse wird für alles bezahlen - natürlich Großhandelspreise«,

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