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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Chaos wurden aufgezeichnet - die Bilder sollten später in den Medien der Hanse veröffentlicht werden.
    Die laute Stimme des Erzvaters ertönte mitten im Ort, und jeder Satz war wie ein Axthieb. »Das Unisono verurteilt die Bewohner von Usk! Ihr seid eine Fäulnis in unserer Gesellschaft. Ihr habt euch gegen die Erde gewendet und beschlossen, dem Weg des Stolzes zu folgen. Dieses Verhalten hat die ganze Menschheit mit einem Fluch belegt, der die Dämonen herbeigerufen hat.« Er richtete einen dicken Finger, an dem mehrere Ringe glänzten, auf die furchterfüllte Menge. TVF-Soldaten schritten umher und hielten ihre Waffen bereit.
    Die Kolonisten starrten ungläubig und konnten nicht fassen, was geschah. Ihre Häuser lagen in Trümmern, die Obstgärten waren zerstört, Schafe und Vieh getötet. Die grüne Priesterin hockte fast apathisch neben ihrem Schössling.
    »Während wir hier sind«, fuhr der Erzvater fort, »greifen Klikiss abgelegene Kolonien in anderen Bereichen des Spiralarms an. Zuerst schickten sie uns ihre schrecklichen schwarzen Roboter, und jetzt kommen sie selbst. Und sie wollen die ganze Menschheit ausrotten!«
    Lanyan schauderte fast, als er sich an die grässlichen Klikiss erinnerte. Er glaubte nicht eine Sekunde lang daran, dass die Insektenwesen Dämonen waren, aber die entsetzten Siedler von Usk schienen die Worte des Erzvaters regelrecht aufzusaugen.
    Ein Soldat lief auf Lanyan zu. »General, wir haben die Verwaltungsbüros durchsucht und dabei das hier gefunden. Es dürfte von Interesse für Sie sein.«
    Lanyan schob die Datenscheibe in ein Lesegerät, blickte auf den Schirm und sah, wie die fünf Ältesten der Siedlung am Tisch saßen und voller Freude ihre Unabhängigkeit von der Terranischen Hanse erklärten, wobei sie der Erde vorwarfen, sie in einer Zeit der Not im Stich gelassen zu haben. Dann kündigten sie an, sich der Konföderation anschließen zu wol- len. Lanyan beobachtete, wie sie eine Kopie der Hanse-Charta vor den Imager hoben und demonstrativ zerrissen. Die Ältesten applaudierten, gratulierten sich selbst und tranken auf »die Zukunft von Usk«.
    Als der Erzvater seine giftige Ansprache beendete, trat Lanyan vor. Die Soldaten stellten einen großen Projektionsschirm auf, und der General ließ die Bilder der Aufzeichnung darauf erscheinen. »Ich möchte, dass diese fünf Männer zu mir gebracht werden.«
    Soldaten stapften durch die Menge, packten jene, die Ähnlichkeit mit den Ratsmitgliedern aufwiesen, und zerrten sie mit sich. Es dauerte nicht lange, bis die fünf Ältesten gefunden waren. Sie traten zusammen und riefen: »Was Sie hier machen, ist ganz und gar illegal! Wir sind eine souveräne Welt, eine unabhängige Kolonie!«
    Lanyan musterte sie finster. »Ihr seid Rebellen und Kriminelle. Und als solche werdet ihr behandelt.« Er wandte sich an die grüne Priesterin.
    »Sorgen Sie dafür, dass alle anderen in der Konföderation davon erfahren.
    König Peter kann euch nicht beschützen. Niemanden von euch.«
    »Ihr seid verdammt!«, rief der Erzvater. Seine Wangen färbten sich rot.
    »Und ihr müsst für eure Sünden leiden. Euer Leid, die Säuberung dieser Kolonie, zeigt anderen vielleicht den Weg zurück zur Rechtschaffenheit.« Man zog die fünf Ratsmitglieder - die keine Helden waren, sondern Bauern und Händler -, von ihren Freunden fort. In der Nähe stellten Soldaten fünf Unheil verkündende Gebilde auf. Der Erzvater befahl die exemplarische Strafe, die der Vorsitzende beschlossen hatte.
    Während Siedlung und Gehöfte weiterhin brannten, kreu zigten Lanyans Männer die Ältesten und ließen sie blutbesudelt hängen. Erst jetzt begriffen die Bewohner von Usk, in welch schreckliche Situation sie geraten waren. Die grüne Priesterin glaubte, ihren Augen nicht trauen zu können.
    Niemand protestierte, als die TVF-Soldaten die anderen Siedler zwangen, sich in einer Reihe aufzustellen und die Charta der Hanse zu unterschreiben. Niemand von ihnen gab einen Mucks von sich. Die ganze Zeit über waren Kameras und Imager auf sie gerichtet.
    »Unsere Aufgabe hier ist erfüllt«, sagte Lanyan und unterdrückte seine Gefühle. Als Letztes befahl er, den Schössling zu verbrennen, wodurch die grüne Priesterin den Kontakt zum Weltwald und den anderen grünen Priestern verlor.
    Die Bewohner von Usk waren gebrochen und hatten alle ihre naiven Vorstellungen von Widerstand verloren. Sie stellten bestimmt kein Problem mehr dar, und das war gut, denn Lanyan wollte kein Personal

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