Der Metallschwarm
Frau machen, noch bevor ich fünfundzwanzig bin.«
»Für mich bleibst du immer ein kleines Mädchen.« Del lachte, Zhett nicht.
»Ich habe mit einer solchen Antwort von dir gerechnet und deshalb mit Denn Peroni gesprochen. Er ist ein recht guter Verwalter und hat genug davon, dauernd mit der Sturen Beharrlichkeit herumzufliegen. Er möchte der nächste Sprecher werden und in die Fußstapfen seiner Tochter treten.«
»Ich dachte, du hättest es selbst auf den Posten des Sprechers abgesehen, Vater.«
»Nein, danke. Das würde mich zu einem alten Mann machen, noch bevor ich fünfzig bin.«
»Du bist fünfzig.«
»Aber ich sehe nicht danach aus, oder?« »Nein.«
»Die Abstimmung mit den anderen Minenbetreibern bereitet mir genug Kopfschmerzen. Wenn ich mich um alle Clans kümmern müsste, hätte ich nur noch schlaflose Nächte.« Del machte sich mit großem Appetit über seine Mahlzeit her. Zwischen einzelnen Bissen sagte er: »Jetzt erzähl mir, was zwischen dir und Nikko gewesen ist. Wann kehrt er zurück, um dich zu besuchen?«
»Keine Ahnung. Er war spät dran für einen Flug nach Constantine III.«
Nikkos Flirten war auf eine Weise umständlich, die zunächst reizend erschien, aber schnell lästig wurde. Er hatte nie gesagt, was er wollte, nie versucht, sie zu küssen. Ein passiver und unschlüssiger junger Mann war nicht der Partner, nach dem Zhett suchte.
»Nun? Worüber habt ihr gesprochen?«
»Willst du die Wahrheit wissen, Vater? Wir haben darüber gesprochen, wie sehr er seine Eltern vermisst und welche Sorgen er sich um sie macht. Sie verschwanden, als die Tiwis die Hhrenni-Treibhäuser angriffen. Niemand weiß, was aus ihnen geworden ist.«
Del nickte ernst. »In den nächsten Monaten werden wir viel erfahren, und nicht alle Nachrichten dürften gut sein. Bleib mit dem jungen Mann in Kontakt. Ich weiß, dass er sich in dich verliebt hat.« Zhett rollte mit den Augen, und Del kam der Antwort seiner Tochter zuvor. »Ich weiß, ich weiß. Alle sind in dich verliebt. Aber er ist ein Kandidat, den du in Betracht ziehen solltest. Ich kann erst dann damit beginnen, meine Enkel zu verwöhnen, wenn du Kinder bekommst.«
»Dafür bin ich noch nicht bereit. An Liebe und dergleichen denke ich derzeit nicht.«
»Hast du das mit Patrick Fitzpatrick noch nicht überwunden?«
Es blitzte in Zhetts Augen. »Überwunden? Ich bin nie an ihm interessiert gewesen. Nie.«
»Natürlich nicht, Schatz. Natürlich nicht.« Sein wissendes Lächeln nervte Zhett. Er stand auf, um das Dessert zu holen, aber Zhett verließ den Speiseraum, bevor er sie mit weiteren Fragen löchern konnte.
15 DAVLIN LOTZE
Mit methodischer Präzision begannen die insektoiden Invasoren damit, das Getreide zu ernten, das die Llaro-Kolonisten so liebevoll angepflanzt hatten. Arbeiter schwärmten aus und nahmen sich alle Felder vor, ob das Korn nun reif war oder nicht, mähten und sammelten ein. Einige Bauern versuchten, ihre Anpflanzungen am Rand der Siedlung zu verteidigen, doch die Insektenwesen töteten sie einfach.
Die Klikiss machten keine Anstalten, das Getreide zu verzehren, verstauten es stattdessen in Behältern, die von überall in der schnell wachsenden Stadt umherrollenden offenen Fahrzeugen aufgenommen wurden.
Klikiss breiteten ihre Flügel aus und flogen zu den konischen Türmen, die die Konstrukteure errichtet hatten und weit über die Ruinen der alten Stadt aufragten. Der immer aufmerksame Davlin Lotze hatte damit begonnen, sich Notizen über die von den Klikiss eingesetzte Technik zu machen, aber er war nicht nahe genug herangekommen, um festzustellen, wie sie funktionierte.
»Wie sollen wir überleben?« Bürgermeister Ruis stand neben ihm; Sorge zeichnete sich auf seinem pummeligen Gesicht ab. »Wir werden verhungern! Das ist unsere einzige Nahrungsquelle.« Er sah einen Helden in Davlin, seit Lotze die Crenna-Kolonisten vor ihrer sterbenden Sonne gerettet hatte. Nach langen Jahren als Spion, Infiltrator und ehemalige Silbermütze hatte sich Davlin nur gewünscht, ein friedliches Leben zu füh ren, ohne die unangenehmen Missionen, mit denen er so oft von Basil Wenzeslas beauftragt worden war.
»Ich spreche mit Margaret Colicos«, sagte Davlin, ohne den Blick von den Klikiss abzuwenden, die sich über die Getreidefelder hermachten. »Sie kann mit diesen Geschöpfen kommunizieren.« Nach ihrem Transfer durchs Transportal war er sehr überrascht gewesen, als er von der Identität dieser Frau erfuhr. Vor einigen Jahren
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