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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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inmitten der bunt gekleideten Roamer irgendwie fehl am Platz. Ihre smaragdgrüne Haut zeigte viele Tätowierungen, und sie trug einen Topf mit einem kleinen Baum. »Bitte entschuldigen Sie meine Verspätung.« Sie war an Bord dieser Himmelsmine stationiert worden, als Roamer, Theronen und Kolonisten die Zusammen- arbeit vereinbart hatten. Nach einigen Wochen in einer hauptsächlich aus Metall bestehenden Umgebung steckte sie noch immer voller Unruhe, denn sie war an Wälder und ein grünes Blätterdach gewöhnt. Auf Theroc sah man den Himmel nur, wenn man in den Wipfel eines hohen Weltbaums kletterte. An diesem Ort war der Himmel ein ständiger Begleiter.
    Manche Roamer vermieden es, Außenstehenden - und dazu zählten sie auch grüne Priester - zu viel von ihrer Organisation zu zeigen. Aber noch weniger gefiel es ihnen, von wichtigen Ereignissen erst zu erfahren, wenn es zu spät war. Liona konnte Nachrichten durch den Telkontakt weitergeben und anderen Clans Mitteilungen schicken. Als den Arbeitern diese Möglichkeit klar geworden war, hatten sie die arme Frau praktisch mit Anfragen überschüttet. Del hatte schließlich ein Prioritätensystem für zu übermittelnde Botschaften eingerichtet: »Zuerst das Geschäft und zum Schluss die Liebesbriefe.«
    Liona erstattete ihren regelmäßigen Bericht und nannte sechs weitere Clans, die ihre Handelswaren auf Yreka anboten, und ein Dutzend Welten, auf denen es jetzt grüne Priester gab - diese positive Entwicklungen verdankten sie König Peters neuem Programm und seiner klugen Regierung. Liona nannte die Menge an Ekti, die durch Barrymores Felsen und andere abgelegene Depots verschifft wurde und mit jeder verstreichenden Woche wuchs. »Außerdem ist gerade eine Gruppe aufgebrochen, die wieder Anspruch auf die Treibhaus-Asteroiden der Chans im Hhrenni-System erheben soll.«
    Daraufhin erklangen zufriedene Stimmen.
    »An großen Träumen und Zielen mangelt es nicht, wohl aber an gesundem Menschenverstand.« Del sah Zhett an. »Als du mit Nikko Chan Tyler gesprochen hast ... Hat er etwas in dieser Art erwähnt?«
    »Es stand nicht ganz oben auf der Liste seiner Gesprächsthemen.« Nikko war in Zhetts Gesellschaft so nervös gewesen, dass er kaum einen Satz zusammenhängend herausbrachte, bevor er wieder nach Worten suchen musste. Für so einschüchternd hielt sich Zhett gar nicht.
    »Worüber hat er sonst gesprochen, hmm?«
    Ein Schatten fiel auf Zhetts Gesicht. »Darüber sollten wir später reden, Vater.«
    »Verdammt, klingt interessant.«
    Zhett warf ihm einen Blick zu, der ihn zum Schweigen brachte.
    Als alle wichtigen Dinge geklärt waren, beendete Del die Besprechung, und die Chefs der anderen Himmelsminen drückten Liona rasch Zettel mit Mitteilungen in die Hand. Die grüne Priestern würde diese Nachrichten ihrem Schössling auf einem offenen Balkon vorlesen und alles durch den Telkontakt weitergeben.
    Zhett und ihr Vater machten sich auf den Weg zum Mittagessen. »Manchmal habe ich all das Schwatzen und die Politik satt.« Del stellte sein Tablett neben das von Zhett. »Versteh mich nicht falsch. Ich liebe es, eine Himmelsmine zu betreiben, aber was mich daran vor allem reizt, ist die Einsamkeit über einem Planeten, der allein uns gehört.«
    »Wir könnten unsere Mine in der Atmosphäre eines anderen Gasriesen unterbringen.«
    »Zu teuer. Wir haben hier zu viel investiert.«
    »Die anderen Himmelsminen hast du mehrmals zum Umzug aufgefordert.«
    »Ja. Wir waren zuerst hier, verdammt.« »Ross Tamblyn war zuerst hier.« Del nahm einen Schluck vom dampfenden Tee und wechselte das Thema.
    »Ich habe über eine Expansion nachgedacht.«
    »Über eine Expansion? Während du die anderen dazu bewegen willst, Golgen zu verlassen?«
    »Ich meine nicht in Bezug auf Himmelsminen. Wir könnten unsere Werften schnell wieder in Betrieb nehmen. Wenn wir das nicht machen, greift jemand anders zu, und dann geht uns eine gute Verdienstmöglichkeit durch die Lappen.«
    »Versuchst du mich zu überzeugen, Vater? Oder willst du mir etwas erklären, das du bereits beschlossen hast?«
    »Drei unserer Raumdocks sind schon wieder in Position gebracht worden, und ich habe Arbeitsgruppen dorthin geschickt.«
    »Wie willst du dich gleichzeitig um die Werften und um diese Himmelsmine kümmern? Du kannst nicht an zwei Orten zugleich sein.«
    »Nun, eine Möglichkeit bestünde darin, dass du die Werften übernimmst...« Zhett schüttelte den Kopf. »Nein, danke. Das würde mich zu einer alten

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