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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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erhielt Patrick die Erlaubnis, die Gypsy zu verlassen. Die mürrische Frau begrüßte ihn und stellte sich als Andrina Sachs vor: eine kleine, zierliche Frau, die so gar nicht zu der tiefen Stimme zu passen schien. Sie hatte ein elfenartiges Gesicht, platinblondes Haar, mandelförmige grüne Augen und ein sehr sachliches Gebaren. »Wie lange wollen Sie Ihr Schiff hier parken?«
    Ihre Schroffheit verblüffte Patrick. »Ich hatte nicht vor, für eine Woche ein Doppelzimmer zu mieten, wenn Sie das meinen.«
    »Ich frage nach der Umschlagszeit. Wir haben nur zwei solche Hangargruben, und in der anderen befindet sich ein Schiff des Sandoval- Clans. Wir brauchen noch sechs Stunden, um es zu beladen, und in fünf Stunden trifft ein anderes Schiff ein.« Sie runzelte die Stirn. »Allerdings wird es von Nikko Chan Tyler geflogen, der nicht gerade für seine Pünktlichkeit bekannt ist.« Andrina schien von Patrick zu erwarten, dass er den berühmten - und vielleicht auch berüchtigten - Roamer-Piloten kannte.
    »Zwei Stunden sollten genügen«, sagte Patrick. »Ich suche jemanden, und je eher ich Hilfe bekomme, desto schneller mache ich mich wieder auf den Weg.«
    Ein Konsortium aus den Clans Sachs, Tokai und Rajani leitete die Anlage auf Constantine III, und seit kurzer Zeit kamen Investoren von fünf ehemaligen Hanse-Kolonien hinzu. Als ein Zeichen von Gastfreundschaft bekam Patrick von Andrina einen Teller mit grüner, gallertartiger Masse, die sie »primordiale Suppe« nannte, und hinzu kam köstliches konserviertes Medusenfleisch (was auch immer das war) von Rhejak, einem der neuen Investoren.
    Die protoorganischen Wolken des Planeten enthielten langkettige Moleküle, dünne Aerosole, die in hauchzarten Strängen umherschwebten und ungewöhnliche Strukturen bildeten wie Kugeln aus fast unsichtbaren Fäden.
    »Diese Aerosol-Polymere können in einem chemischen Laboratorium nicht hergestellt werden.« Andrina klang so, als hätte sie diesen Vortrag schon oft möglichen Investoren gehalten. »Mit Fangschirmen filtern wir sie aus der Luft, sammeln sie auf breiten Matten und ernten die Fasern. Nach dem Sor- tieren verarbeiten wir sie entweder direkt oder experimentieren mit neuen >Aromen<. Ich schätze, derzeit nutzen wir nicht einmal zehn Prozent des Potenzials der draußen herumfliegenden Fäden.«
    Indem sie die Schirme an den Pfählen hoben und senkten, sammelten die Roamer Fasern mit unterschiedlichen Molekulargewichten. Bei den mobilen Zeppelinen handelte es sich um Sammelsäcke, die durch die Atmosphäre glitten und bestimmte chemische Substanzen aufnahmen.
    »Die Möglichkeiten für neue Materialien, Pharmazeutika, ausgefallene Textilien und sogar Anwendungen im Bereich der Architektur ...« Andrina zuckte mit den schmalen Schultern. »Nur unsere Phantasie setzt uns Grenzen.«
    Von einem Beobachtungsraum aus sah Patrick, wie die Filtermatten das Verarbeitungszentrum erreichten. Die flaumigen Substanzen wurden vorsichtig von den Kollektoren gekratzt, dann sortiert und in verschiedenen Behältern untergebracht. Die Arbeit war größtenteils automatisiert, aber einige Roamer in Schutzanzügen überwachten die Anlagen in den mit exotischen Materialien gefüllten Räumen.
    Andrina wandte sich ihm zu. »Das war die Verkaufstour, Captain. Jetzt wissen Sie über diesen Ort, was jedem potenziellen Kunden bekannt ist. Aber Sie sprachen davon, auf der Suche zu sein.«
    »Ja«, bestätigte Patrick. »Und ich kann mit Hanse-Krediten für Ihre Hilfe zahlen.«
    Andrina schnaubte abfällig. »Hanse-Kredite? Wissen Sie nicht, dass die hier draußen praktisch wertlos sind? Die Konföderation bringt bald eine eigene Währung heraus. Und außerdem: Selbst vor der gegenwärtigen Regierungskrise hat uns Roamern das Geld der Hanse kaum etwas genützt. Wir waren abgeschnitten.«
    »Mehr habe ich nicht zu bieten.«
    »Hatten Sie nicht Nachrichten versprochen?«
    Ohne einen Hinweis auf seine Identität erzählte Patrick von der schrecklichen Revolte der Soldaten-Kompis, der Schlacht mit den Hydrogern und dem dabei errungenen Sieg. Andrina schien recht beeindruckt zu sein, und deshalb fügte er rasch hinzu: »Ich hoffe, Sie können ein wenig Ekti entbehren. Ich weiß, dass die Vorräte knapp sind ...«
    »Oh, wir haben reichlich Ekti. Von unseren Himmelsminen kommen die Lieferungen schneller, als wir das Zeug verbrennen können.« Andrina überlegte. »Wenn Sie bereit sind, einen Haufen Geld zu bezahlen, nehmen wir Ihren Hanse-Zaster. Vielleicht

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