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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Transportals heben konnte. »Je schneller wir die Kolonisten zur Räson bringen, desto eher können wir nach Hause zurückkehren.« Er nickte den Technikern an den Kontrollen des Transportals zu, die daraufhin die Koordinatenkachel für Pym auswählten. Mit stolz erhobenem Kopf trat Lanyan durch die transparent gewordene Trapezwand, und die Soldaten folgten ihm.
    Die Düsternis der Höhlen wich sofort dem hellen Licht einer Sonne, die über einer Salzwüste gleißte. Lanyan blinzelte und ging weiter, damit die hinter ihm durchs Transportal kommenden Soldaten ihn nicht rempelten.
    Die Sicht des Generals hatte sich noch nicht ganz geklärt, als er merkte, dass etwas nicht stimmte. Er hörte ein Summen, zwitschernde Geräusche und ein Knistern und Knirschen, das von Tausenden sich bewegender Körper zu stammen schien. Seine Soldaten schrien, als sie auf dieser Seite des Transportals erschienen, ihre Brillen und Helmvisiere zurechtrückten. Lanyan sah Ungeheuer - eine riesige Horde von Ungeheuern.
    Anstatt einer Hanse-Kolonie mit mehreren hundert Siedlern sahen sich der General und seine Soldaten Tausenden von großen Insektenwesen gegenüber, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Klikiss-Robotern aufwiesen. Aber es handelte sich eindeutig um biologische Geschöpfe. Fast hätte Lanyan ebenso aufgeschrien wie seine Kämpfer.
    Die insektoiden Geschöpfe bemerkten sie.
    Als Lanyan nach vorn wankte und die Soldaten aufforderte, ihre Waffen schussbereit zu machen, sah er eine Gruppe ausgezehrter Menschen in einer Art Gehege. Nur zwanzig oder dreißig abgemagerte Überlebende waren übrig und wurden ganz offensichtlich gefangen gehalten. Hier und dort lagen die Leichen von Menschen, einige in kleinen, brackigen Tümpeln.
    Türme aus Salz, Sand und weißem Borax ragten wie Stalagmiten aus den Salzseen.
    Die überlebenden Pym-Kolonisten riefen die aus dem Transportal gekommenen TVF-Soldaten um Hilfe. Lanyan reagierte sofort. Er war Kommandeur der Terranischen Verteidigungsflotte, und Bürgern der Hanse drohte Gefahr.
    Die insektoiden Ungeheuer hoben an Sensen erinnernde Gliedmaßen und gaben fauchende, klickende Geräusche von sich. Sie stapften in Richtung Transportal, näherten sich den TVF-Soldaten. Weitere Uniformierte kamen von Rheindic Co, ohne zu ahnen, was sie auf Pym erwartete.
    »Das Feuer eröffnen! Verteidigen Sie sich!« Lanyan lief los und schoss mit seinem Strahlengewehr, das nun nicht mehr dazu diente, auf Kolonisten Eindruck zu machen. Die großen Insektenwesen gaben gespenstische, erschreckende Geräusche von sich und kamen näher.
    Weitere Soldaten strömten durch das Transportal, zu Hunderten, und griffen an.

43 RLINDA KETT
    Ohne BeBob kam sich Rlinda auf ihrer ersten Mission als Handelsministerin von Theroc sehr einsam vor. Früher war sie zufrieden damit gewesen, die einzige Person an Bord der Unersättliche Neugier zu sein, aber in letzter Zeit hatte sie sich an die Präsenz ihres Lieblings-Exmanns gewöhnt. Sie mochte seinen Sinn für Humor, die Gespräche mit ihm und vor allem den Sex. Doch jetzt kehrte sie unter ungewissen politischen Umständen zur Hanse zurück und hatte es nicht gewagt, BeBob mitzunehmen. Er war wegen »Desertion« zum Tod verurteilt worden, und Rlinda wollte ihn auf keinen Fall in Gefahr bringen.
    Sie konnte dieses kleine geschäftliche Treffen auch ohne ihn hinter sich bringen - falls sie jemanden fand, der bereit war, sie anzuhören. Offiziell ging es ihr darum, Handelsbeziehungen zu knüpfen, aber in Wirklichkeit steckte mehr dahinter: Rlinda wollte herausfinden, wie die Situation auf der Erde beschaffen war und was die TVF plante. Doch in erster Linie spielte sie die Rolle einer einfachen Händlerin.
    Als sich Rlinda der Erde näherte, bat sie um Landeerlaubnis. In den Standardumlaufbahnen und üblichen Anflugkorridoren wimmelte es von Wracks, die noch nicht in einen sicheren Bereich geschleppt worden waren. Rlinda beobachtete Arbeiter, die zerschossene Schiffe auf der Suche nach verwertbaren Komponenten auseinandernahmen. Manche Wrackteile sanken immer tiefer, verglühten in der Atmosphäre und sorgten vermutlich für ein beeindruckendes Sternschnuppenspektakel am irdischen Himmel.
    Ein kleines Objekt - offenbar der Handschuh eines Raumanzugs - prallte vom Rumpf der Unersättliche Neugier ab. Rlinda wich anderen Gegenständen aus und setzte sich mit der Flugkontrolle auf der Erde in Verbindung. »Wie zum Teufel wollen Sie Handelsschiffe empfangen, solange hier alles voller Schrott

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