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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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»Du siehst traurig aus.«
    Estarra rang sich ein Lächeln ab und war überrascht, wie leicht ihr das fiel. Als Königin hatte sie gelernt, ihre Gefühle zu verbergen, um nicht den Unmut des Vorsitzenden zu erregen. »Ich habe etwas aus mir gemacht, aber was ist mit dir, kleine Schwester? Hast du entschieden, was du mit deinem Leben anfangen willst?«
    Celli grinste jungenhaft und verschränkte die Arme vor den kleinen Brüsten.
    »Du bist die erste Person, der ich davon erzähle. Ich habe beschlossen, grüne Priesterin zu werden, wie Solimar und Beneto.«
    Das freute Estarra. »Bist du nicht schon zu alt, Akolythin zu werden? Die meisten von ihnen beginnen als Kinder.«
    »Ich bin klug. Ich lerne schnell. Und Solimar sagt: Mit all meinem Wissen und den vielen Baumtänzen kennt mich der Weltwald bereits.«
    »Wahrscheinlich. Aber ich glaube, Solimar würde dir alles sagen, was du hören willst. Er möchte dir gefallen.«
    »Und ist damit etwas nicht in Ordnung?«
    »Keineswegs. Peter ist genauso.«
    Als hätte er gehört, dass sie über ihn sprachen, kletterte Solimar aus dem oberen Bereich des Pilzriffs. Zwar freute er sich, Celli zu sehen, doch tiefe Falten hatten sich in seiner Stirn gebildet. »Eine Mitteilung von Nahton! Schlechte Nachrichten -sehr schlechte Nachrichten!«
    »Ich höre«, sagte die Königin.
    »Die Terranische Verteidigungsflotte plant einen Angriff auf Theroc. Der Vorsitzende Wenzeslas schickt Kampfschiffe. Eine ganze Invasionsflotte.«
    Es lief Estarra kalt über den Rücken. Sie wusste, dass der Vorsitzende dem grünen Priester nie gestattet hätte, diese Warnung zu übermitteln.
    »Nahton war von seinem Schössling getrennt - deshalb haben wir so lange nichts von ihm gehört. Er entkam und schaffte es, uns diese Informationen zu schicken. Dann erwähnte er Wächter, die zu ihm unterwegs waren.
    Bewaffnete Wächter.« Solimar stockte. »Unmittelbar darauf brach der Telkontakt ab. Wir glauben, dass ihm der Schössling weggenommen oder zerstört wurde.«
    Celli eilte zu ihm, und Solimar schloss die Arme um sie.
    Estarra presste die Lippen zusammen; sie rechnete mit dem Schlimmsten. Der Vorsitzende Wenzeslas tolerierte keine Auflehnung, gleich welcher Art.
    Vermutlich war Nahton tot.
    »Vielleicht versucht die Hanse, uns einzuschüchtern, in der Hoffnung, dass wir unseren Standpunkt ändern«, sagte Celli. »Vielleicht möchte sie, dass wir in Panik geraten. Dies könnte ein Bluff sein.«
    »Nein, der Vorsitzende meint es ernst. Er will tatsächlich angreifen.« Die grünen Priester gaben via Telkontakt Alarm, und bald wussten alle Mitglieder der Konföderation über die Theroc drohende Gefahr Bescheid. In den Werften von Osquivel, unter der entschlossenen Anleitung von Tasia Tamblyn und Robb Brindle, statteten die Roamer alle einsatzfähigen Schiffe mit Waffen aus. Dutzende von umgerüsteten Raumschiffen machten sich auf den Weg zum Planeten des Weltwalds und trafen dort nach zwei Tagen ein. Estarra blieb an Peters Seite und gab ihm die Unterstützung, die sie leisten konnte. König und Königin begrüßten jedes einzelne Schiff und dankten den Piloten für ihre Hilfe bei der Verteidigung der Konföderation. Estarra äußerte keine Bedenken, wusste aber tief in ihrem Herzen, dass die Schiffe einfach nicht ausreichten. Peter versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, aber sie ahnte, dass ihm ähnliche Gedanken durch den Kopf gingen. Theroc würde eine recht kleine Flotte haben, wenn die Streitmacht der Hanse eintraf. Sie musste genügen.
    Aufgeregte Roamer kamen in den Thronsaal und boten ihre teilweise wie wahllos zusammengesetzt wirkenden Schiffe für einen Kordon im Orbit an.
    Ein langhaariger Mann verschränkte muskulöse Arme. »Glauben Sie, die TVF eröffnet einfach das Feuer auf uns? So unmenschlich kann das Militär der Erde doch nicht sein.«
    »Einige seiner Angehörigen schon«, erwiderte Peter.
    Die auf ihrem verzierten Stuhl sitzende Estarra beugte sich vor und ergriff die Hand ihres Mannes. »Und viele der Soldaten haben Freunde und Verwandte auf der Erde. Wenn jemand den Befehl verweigert, könnte der Vorsitzende damit drohen, sich an ihnen zu rächen.«
    »Rlinda ist dorthin unterwegs!«, entfuhr es Branson Roberts besorgt. »Sie hat keine Ahnung, was sie erwartet. Natürlich wird sie nicht zugeben, etwas anderes zu sein als eine unabhängige Händlerin, aber wenn man bei der Hanse herausfindet, dass sie die Handelsministerin der Konföderation ist ...« Rlinda war mit der

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