Der Metallschwarm
Unersättliche Neugier aufgebrochen, um festzustellen, ob sich Handelsbeziehungen zur Erde knüpfen ließen. »Ich hätte sie begleiten sollen, obgleich sie dagegen war.« Roberts schüttelte den Kopf und beklagte den Umstand, dass ihn auf der Erde noch immer ein Haftbefehl erwartete.
»Sie hätte wenigstens einen grünen Priester mitnehmen sollen. Wir haben keine Möglichkeit, sie zu warnen.«
»Sie hätte nur fragen müssen«, warf Yarrod ein. »Wir wären sofort bereit gewesen, auf einen solchen Wunsch einzugehen.«
»Rlinda fragt nicht gern. Sie legt zu großen Wert auf ihre Unabhängigkeit.«
»Captain Kett kann unser Problem nicht lösen«, sagte Peter. »Wir müssen nach einer anderen Möglichkeit suchen, Theroc zu verteidigen.«
Estarra dachte an die grünen Priester und sah Celli an - die beiden Schwestern schienen plötzlich die gleiche Idee zu haben. »Beneto!« Estarra wandte sich an Peter und stieß hervor: »Die Schlachtschiffe der Verdani! Vielleicht können wir Beneto zurückrufen.«
Als Beneto mit den Baumschiffen aufgebrochen war, hatte er gesagt, dass sie sich nie wiedersehen würden. Aber jetzt brauchten sie ihn so sehr!
»Die Saatschiffe der Verdani haben mit einer langen interstellaren Reise begonnen«, sagte Yarrod skeptisch. »Die mit den Schiffen verschmolzenen grünen Priester haben eine neue Mission und verbreiten die Verdani im Kosmos. Menschliche Angelegenheiten interessieren sie nicht mehr.«
»Das glaube ich nicht!«, erwiderte Celli. »Sie waren Söhne und Töchter von Theroc. Sie können eine Gefahr, die ihrem Volk und ihrer Heimat droht, nicht einfach ignorieren. Beneto versteht sicher. Und die anderen grünen Priester ebenso.«
»Bestimmt wissen sie bereits, was mit Nahton geschehen ist«, fügte Estarra hinzu. »Sie haben die Telkontakt-Nachricht ebenfalls empfangen.« Waren sie vielleicht schon auf dem Rückweg?
»Wir können sie zumindest fragen«, sagte Solimar und nickte ernst. »Und sie bitten, uns zu helfen.«
»Wir können nichts versprechen.« Yarrod trat zu einem Schössling neben Estarras Stuhl.
»Wir können versprechen, unser Bestes zu tun.« Von der Skepsis des älteren grünen Priesters unbeeindruckt ging Solimar zu einem anderen Schössling.
Sie kommunizierten nicht nur mit dem Weltwald, sondern versuchten, einen Telkontakt mit den grünen Priestern herzustellen, die mit den riesigen Baumschiffen eins geworden waren. Celli beugte sich zu Solimar und hielt seinen Arm. Zwar stand ihr der Telkontakt noch nicht offen, aber sie hoffte, ihren guten Willen irgendwie den Weltbäumen mitteilen zu können.
Einige lange Minuten später blinzelten die beiden grünen Priester gleichzeitig und ließen die Schösslinge los. »Neun von ihnen haben sich bereit erklärt, zu uns zurückzukehren.« Yarrod klang überrascht. »Sie haben Nahtons Nachricht empfangen und wissen, was die Hanse vorhat. Sie werden bald hier sein.«
»Sie werden rechtzeitig hier sein«, fügte Solimar hinzu. »Und Beneto gehört zu den Heimkehrern.«
42 GENERAL KURT LANYAN
Mit vierhundert Soldaten wollte General Lanyan durch das reaktivierte Transportal gehen. Die TVF-Angehörigen bereiteten sich auf den Transfer vor; sie drängten sich in den Klikiss-Tunneln und schulterten ihre Waffen.
Sie sollten in Formation auf Pym erscheinen und den dortigen Kolonisten einen gehörigen Schrecken einjagen.
Nach den Aufzeichnungen gab es auf Pym flache Seen mit lauwarmem, salzigem Wasser und Hügel aus Kalkstein, Salz und Sand. Abgesehen von diesen wenigen Hügeln war die Landschaft flach und wüstenartig, mit einigen Süßwasseroasen, wo Gras und tamariskenartige Pflanzen wuchsen. Lanyan konnte sich zwar kaum vorstellen, dass Kolonisten verzweifelt genug waren, sich an einem solchen Ort niederzulassen, aber mit genug Einfallsreichtum und harter Arbeit brachten sie es vielleicht fertig, die Salzvorkommen zu nutzen und Mineralien abzubauen. Was ihn betraf: Lanyan wollte nur dafür sorgen, dass die Kolonie der Hanse erhalten blieb. Sobald jene Leute wieder Respekt vor der TVF hatten, wollte er eine Wachtruppe zurücklassen, die sie ständig an all die Gefahren im Spiralarm erinnerte. Zu diesen Gefahren gehörten natürlich auch Überlegungen, sich Peters Rebellion anzuschließen.
In einem der Tunnel von Rheindic Co stand Lanyan vor seiner Truppe wie ein Feldherr, der sich anschickte, den Befehl zum Angriff zu geben. Er bedauerte, kein Zeremonienschwert dabeizuhaben, das er beim Durchschreiten des
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