Der Metzger kommt ins Paradies: Kriminalroman (German Edition)
was.
»Verdammt, Justav, det jibts ja jar nich, da draußen steht ’n Typ von der Polente, ick dachte, det läuft wie geschmiert?«
»So, Szepansky, Endstation.«
»Wie Endstation? Und wat bitte willste mit der Knarre?«
»Du wirst gleich sterben, willst du mir nicht wenigstens sagen, wer du bist, für wen du arbeitest? Also, wie heißt du?«
»Rudi.«
»Meinetwegen, dann eben Rudi. Und, war es schwer, mir so lang den Idioten vorzuspielen, ja? Willst du nicht die Chance wahrnehmen und als der abtreten, der du bist. Wir wissen Bescheid, Rudi.«
»Gar nichts weißt du. Gar nichts. Und, was haste jetzt vor, mich abknallen? Oder doch erwürgen, mir die Augäpfel herausnehmen und verscharren?«
»Oh, der Herr kann sogar halbwegs gepflegt artikulieren. Also, nix Neandertaler, doch Homo sapiens, nix Beerdigung in Hockstellung, sondern doch Holzpyjama. Diesbezüglich kann ich dich beruhigen: Du kannst dich bald ausruhen. Aber ich muss zugeben, leicht hast du es uns nicht gemacht, und tapfer warst du auch, im Grunde eiskalt. Vor allem im Kiddyclub-Zelt. Da muss man sich erst einmal im Griff haben, wenn einem Typen vor der Nase das Licht ausgeblasen wird, und man kann nicht eingreifen, weil die eigene Mission im Vordergrund steht. Sogar dem vertrottelten Hundsviech hast du einen Tritt verpasst. Hut ab.«
»Und warum hat er sterben müssen? War er der Lieferant?«
»Pepe? Wenn du so willst. Das war ein schäbiger Dealer.«
»Und warum die Augäpfel?«
»Ich hab nix zu verschenken, Szepansky. Und so eine Hornhaut ist Bares, wenn man gute Kontakte zu den richtigen Ärzten hat. Deine bleibt dir, dafür ist heut keine Zeit. Kannst dem Teufel dann schön in die Augerln schauen.«
»Was ist die Lieferung?«
»Sag mir lieber, ob’s noch ein paar von dir gibt. Jetzt schau nicht wie ein Autobus, hast du wirklich geglaubt, wenn plötzlich haufenweis Fahrer ausfallen und dann bleibst nur du als Alternative übrig, wir werden nicht stutzig? Gerade du, der am kürzesten bei der Firma ist. Ich hab mir extra wen kommen lassen, der dich ein bisserl unter die Lupe nimmt …«
»Hivela.«
»Wunderbare Mitarbeit. Das ist ein braver Soldat, der Hivela, der macht, was man ihm sagt. Der Hellste war er halt nicht!«
»Und warum hast du ihn dann erschossen?«
»Nur wegen dir, Szepansky. Erstens is er hier einer der Haustechniker, und so ein Haustechniker is doch der Idealpartner für einen Einbruch, oder? Und zweitens war er wie gesagt ein Trottel. Ein bisserl blöd sein is immer ein Risiko. Außerdem hab nicht ich, sondern du ihn erschossen, die Waffe steckt ja mit deinen Fingerabdrücken in deiner Jacke. Und, gibt’s jetzt noch ein paar von dir, oder haben wir alle erwischt? Der Hivela hat dich ja extra im Wasser attackiert, aber außer dieser Djurkovic is mir am Strand niemand ins Auge gestochen, der die Initiative ergriffen hätte. Bist du arme Sau tatsächlich der letzte Mohikaner?«
»Was ist die Lieferung?«
»Was rennst so hektisch hin und her? Lauf dir keinen Wolf. Außerdem, laufen kannst du gleich genug. Ich sag dir jetzt anstandshalber, was dich erwartet. Wenn du willst, dass, im Gegensatz zu dir, deine Dolly morgen in der Früh noch lebendig ist, wirst du jetzt schön brav, mit dem Bild in der Hand, da vorne hinausmarschieren und die Pfoten hochnehmen. Draußen wird dich die Polizei übernehmen wollen, aber wenn ich du wär, würd ich laufen auf Teufel komm raus. Weil, ich werd nämlich von herinnen das Feuer in Richtung Gegenseite eröffnen. Vielleicht treff ich sogar wen, was zur Folge hat, dass die Polizei garantiert glaubt, da will dir wer den Weg freischießen, und zurückballert. Wenn du jetzt auch nur den Anschein machst, dass du nicht bei der Vordertür rausgehen willst, knall ich dich gleich hier herinnen ab, für mich machts keinen Unterschied, für Dolly aber schon, weil die wandert dann hundertprozentig mit dir ins Kühlfach, auf ewig vereint, kapiert. Also ich an deiner Stelle würde das mit dem Davonlaufen probieren. Sollen wir Dolly was ausrichten? Irgendwelche letzten Worte? Wie zuckersüß du sie findest?«
»Kogler, hören Sie mich?
–
Was heißt, es rauscht, dann drücken S’ den Stöpsel halt weiter rein ins Ohrwaschl, verdammt. So, und jetzt raus aus dem Wagen, da will wer das Museum verlassen, wie es scheint durch die Vordertür!
–
Scheiße, das ist der Chauffeur vom Maier, Rudi Szepansky. Was will der da drinnen, was …
–
Ja, ich sehs, der hat eine Leinwand in der Hand.
–
Ja, ich
Weitere Kostenlose Bücher