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Der Milliardaer und die Braut

Der Milliardaer und die Braut

Titel: Der Milliardaer und die Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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Ahnung, was du mit deiner Zeit anstellst. Warum verrätst du es mir nicht einfach?“
    Sie dachte an die Ölgemälde, die sie in ihrem winzigen provisorischen Atelier hortete. Jade hatte sich sehr bemüht, um mit ihrer Kunst andere Unzulänglichkeiten auszugleichen. Wie die meisten Künstler wusste sie zwar, dass man wohl kaum von der Malerei leben konnte, aber im Stillen gab sie die Hoffnung trotzdem nicht auf.
    Es war ihr persönliches Geheimnis, dass sie sich mit dieser Passion gern finanzieren und der Welt beweisen würde, was in ihr steckte. Jade erzählte niemandem davon, denn es könnte ja sein, dass sie scheiterte. Genau wie bei ihrer Mutter erwartete man von ihr, hirn- und ziellos durch den Tag zu schlendern und sich mit Champagner, Häppchen und Smalltalk zu beschäftigen.
    Jade hatte schon immer mehr vom Leben gewollt. Nur leider stellte sich heraus, je mehr sie verlangte, desto mehr verlor sie am Ende. Wie Nic …
    Natürlich wollte er das Beste aus einer Zwangsehe auf Zeit machen und sich mit Jade körperlich amüsieren. Das war die Art, wie er sein Leben führte. In einem Monat würden sie verheiratet sein und damit kurz davor zu bekommen, was sie wirklich begehrten: das Erbe Salvatores.
    Für Nic wäre es nur ein zusätzlicher Bonus, Jade in seinem Bett zu haben. Seit einer Ewigkeit schon holten ihn Fantasien ein, in denen er sich endlich nahm, was sie ihm schon vor Jahren so unschuldig angeboten hatte.
    Nur leider ahnte Nic nicht, wie weit Jade von der hormongesteuerten Sirene entfernt war, für die er sie hielt. Was würde geschehen, wenn er ihr wahres Ich kennenlernte, das sich von dem in der Presse deutlich unterschied? Ha! Er würde vollends jeden Respekt vor ihr verlieren.
    „Mir gefällt mein Leben“, schloss sie und sah zu Boden. „Es ist bestimmt nicht für jeden etwas, aber ich finde es super.“
    „Du bist doch gerade mal sechsundzwanzig oder so? Dein Leben liegt noch vor dir, und das soll jetzt schon alles gewesen sein? Willst du denn gar nichts mit deinem Intellekt anstellen? Es vielleicht mal mit Weiterbildung probieren?“
    Gelangweilt hob sie den Blick. „Ich hasse Schulen und kann mir kaum vorstellen, mich in irgendwelche Kurse einzutragen. Dafür fehlt mir einfach die Disziplin. Jon war der Schlaue in unserer Familie.“
    „Du verkaufst dich doch völlig unter Wert. Zugegeben, Jon war brillant, aber du hast dieselben Gene in dir. Es geht nur darum, etwas zu finden, was einem gefällt und worin man gut ist.“
    „Zerbrich dir mal nicht meinen Kopf!“ Jade wedelte mit einer Hand in der Luft herum. „Ich bleibe gern der gesellschaftliche Schmetterling, und du tust einfach weiterhin, was du eben so tust.“
    „Interessiert es dich überhaupt, wie meine Arbeit oder mein Alltag aussehen?“, fragte er.
    Ein unerklärliches Schuldgefühl verursachte einen bitteren Geschmack in ihrem Mund. „Du kümmerst dich irgendwie um die Hotelkette der Sabbatinis“, gab sie zurück und fühlte sich einmal mehr vollkommen unzureichend. „Bist du dort nicht der Finanzexperte oder so?“
    In seinem flatternden Blick mischten sich Verwunderung und sogar ein wenig Frust. „Das ist eher Gebiet meines Bruders Giorgio“, widersprach er knapp. „Ich bin der Grundstücksentwickler und suche Gebiete, um neue Projekte zu starten. Entweder für Hotelkomplexe oder auch für das Investment-Portfolio unserer Familie. Im Augenblick betreue ich Projekte in mehreren Ländern gleichzeitig.“
    Sie dachte an all die Hotelzimmer, all die Bäder und Betten, die sie mit ihrem Ehemann zukünftig teilen würde, um den Schein ihrer Ehe aufrechtzuerhalten. Langjährigen Hausangestellten, die eine Schweigepflichterklärung unterschrieben hatten, konnte man vertrauen, aber natürlich nicht dem internationalen Hotelpersonal.
    „Wir werden wohl kaum auf getrennte Zimmer bestehen können“, murmelte Jade mehr zu sich selbst.
    Sein selbstgefälliges Lächeln schickte ihr einen Schauer über den Rücken. „Meinst du wirklich, du würdest mich nicht anflehen, mit dir ins Bett zu gehen, sobald wir allein in einem Schlafzimmer sind? Oder ist das alles nur Theater, um meinen Appetit anzuregen?“
    Sie presste kurz die Lippen aufeinander. „Kein Theater, Nic. Wir haben eine Abmachung, was das Körperliche in unserer Beziehung angeht.“
    Stumm legte er den Kopf schief.
    „Ich kenne dich doch genau“, fuhr sie fort. „Außerdem ist es normal für dich, dass dir Frauen zu Füßen liegen. Aber ich möchte da die Ausnahme

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