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Der Milliardaer und die Braut

Der Milliardaer und die Braut

Titel: Der Milliardaer und die Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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versteckte ihre Gefühle, so wie sie es ihr ganzes Leben lang getan hatte.
    Nic runzelte die Stirn. „Das glaubst du doch hoffentlich nicht wirklich, oder? Es war ein Unfall und hätte jedem passieren können. Und du hättest auch nichts daran ändern können. Niemand hätte etwas daran ändern können. Ich habe es dir schon einmal gesagt: Du hast verflixtes Glück gehabt, nicht ebenfalls ums Leben gekommen zu sein.“
    Ihr Achselzucken fiel so zaghaft aus, dass es kaum zu erkennen war. In Wahrheit hatte sie Jonathans Tod verursacht. Er hätte sich nie auf eine so riskante Piste gewagt, wenn seine Schwester dabei gewesen wäre, da sie selbst keine erfahrene Läuferin war.
    Jonathan hatte Jade gegenüber einen ausgeprägten Beschützerinstinkt gehabt und blieb auch dann bei ihr, wenn es ihr eigentlich lieber gewesen wäre, etwas mehr Freiheit zu genießen.
    Jade hatte immer behauptet, sie hätte den Flug wegen einer durchfeierten Nacht verpasst. In Wahrheit konnte sie sich nicht an die Flugdaten erinnern, die ihr Vater ihr durchgegeben hatte, und war letztendlich am falschen Schalter gelandet.
    Bis sie im Laufschritt den richtigen erreichte, war die Maschine bereits ohne sie gestartet. Da sie sich für ihre Schwäche schämte, traute Jade sich auch nicht, auf einen anderen Flug umzubuchen. Dafür hätte sie fremde Hilfe gebraucht – mehr Hilfe als die meisten Menschen.
    Das war zu viel für sie, und so fuhr Jade einfach nach Hause. Dann ließ sie Jon eine Nachricht zukommen: dass sie es sich anders überlegt hätte und lieber feiern gehen würde.
    Sie war dumm, blöd. Eine Niete , wie ihr Vater zu sagen pflegte. Es wäre allein ihre Schuld gewesen, dass Jon an jenem furchtbaren Tag tödlich verunglückt war, und damit musste sie nun einmal leben.
    „Jade?“ Nic griff nach ihrer Hand, doch Jade ließ ihr Glas los und lehnte sich zurück.
    Anfangs hatte sie tatsächlich versucht, ihre Probleme mit Hilfe von Alkohol zu bewältigen. Doch sie begriff schnell, dass ihr diese Methode mehr schadete als nützte.
    „Schon gut“, sagte sie zu Nic. „Das Leben geht weiter. Jon hätte bestimmt nicht gewollt, dass ich für den Rest meines Lebens die Vergangenheit betrauere. Er starb genau so, wie er auch gelebt hatte: volles Risiko, tonnenweise Adrenalin, mit Gelächter, Mut und innerer Überzeugung.“
    „Und wie lebst du dein Leben?“, wollte Nic wissen.
    Ängstlich, besorgt, voller Selbstzweifel und Reue, hätte Jade beinahe geantwortet, tat es jedoch nicht. Stattdessen setzte sie ein gekünsteltes Zahnpastalächeln auf und begegnete Nics haselnussbraunen Augen. „Ich mag das rasante Leben“, behauptete sie. „Dafür brauche ich eben jede Menge Geld. Ich möchte niemals arbeiten müssen – vierzig Jahre lang in einem Job dahinsiechen, den ich verabscheue, nur um dann als Rentnerin Tomanten und Orchideen zu züchten. Oder was immer diese alten Leute heutzutage so tun.“
    „Die meisten verbringen möglichst viel Zeit mit ihren Enkelkindern“, erwiderte Nic betont.
    Sie zog eine ihrer schmalen Augenbrauen hoch. „Ist es das, was du als notorischer Playboy später vorhast?“
    Im ersten Augenblick wirkte er verwirrt. Offenbar hatte er sich darüber noch keine ernsthaften Gedanken gemacht. „Versteh mich nicht falsch“, begann er. „Ich liebe meine Nichte und meine beiden Neffen. Und ich sehe, wie viel Freude sie in das Leben meiner Brüder und meiner Mutter bringen. Aber ich habe mir niemals selbst so ein Familienleben ausgemalt. Schließlich bin ich ständig unterwegs und zwar auf der ganzen Welt. Das bringt meine Position im Unternehmen mit sich, ganz besonders, nachdem Luca und Giorgio jetzt mehr mit ihren eigenen Familien beschäftigt sind. Von drei Wochen verbringe ich nur etwa eine zu Hause.“
    Ihr wurde immer unwohler zumute. „Und du erwartest von mir, dich auf all diesen Reisen zu begleiten?“
    Darüber schien Nic kurz nachzudenken. „Nicht auf allen, aber schon auf den meisten. Wir müssen schließlich den Eindruck einer soliden, überzeugenden Ehe vermitteln. Das klappt nicht, wenn einer von uns um den Globus jettet, während der andere seine Zeit zu Hause in Pool oder Wellnessbereich verschwendet.“
    „Du glaubst echt, ich verbringe meine Tage auf diese Weise?“
    Bevor er antwortete, stürzte Nic den Inhalt seines Glases hinunter. „Du gehst nicht arbeiten, du füllst kein Ehrenamt aus, und du bist ständig nur auf den Partys unterwegs, die dir gerade passen. Ich habe nicht die geringste

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