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Der Milliardaer und die Braut

Der Milliardaer und die Braut

Titel: Der Milliardaer und die Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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Umständen.“
    Das konnte Jade gut verstehen, denn sie selbst hatte sich auf den ersten Blick in diesen Ort verliebt. Aber für Nics Familie spukten hier die Geister einer tragischen Vergangenheit, und Jade wusste nicht einmal genau, wie tief Nic persönlich von diesem Umstand betroffen war. Zwar lebte er für gewöhnlich eher in den Tag hinein, doch es gab auch eine sensible, verletzliche Seite an ihm, die nur selten zum Vorschein kam.
    Vielleicht belastete ihn der Tod seiner kleinen Schwester mehr, als er sich eingestand. Immerhin hatte dieser Schicksalsschlag seine ganze Familie und vor allem seine Eltern stark verändert und damit seine Kindheit extrem eingeschränkt. Kleine Kinder besaßen empfindliche Antennen für die Gefühle anderer Menschen oder die Atmosphäre in einem Haushalt. Das prägte sie fürs Leben.
    Hatte Nic seine Gefühle in sich verschlossen, weil es niemanden gab, mit dem er darüber sprechen konnte? War er in den Arm genommen, gelobt und geliebt worden? Seine Brüder waren definitiv zu jung gewesen, um ihm emotionalen Halt geben zu können. Es war eine traurige Vorstellung, dass Nic als kleiner Junge alleingelassen und hauptsächlich von Angestellten erzogen worden war.
    „Warum magst du dieses Anwesen so sehr, wenn du doch zu jung bist, um dich richtig daran erinnern zu können?“, wollte sie wissen.
    Stocksteif stand er vor ihr. „Meine Brüder hegen sicherlich sentimentalere Gefühle für diesen Ort. Ich finde bloß, das Haus sollte nicht die meiste Zeit über leer stehen.“
    „Was glaubst du, wie deine Mutter es verkraftet hat, nach all der Zeit wieder hier zu sein?“
    Er hob kurz die breiten Schultern. „Es ging ihr ziemlich nahe, das hast du ja gesehen. Aber ich denke, es war ein wichtiger Schritt für sie. Sie ist sogar mit Maya in dieses Kinderzimmer gegangen, und Maya sagte, das war der Wendepunkt. Meine Mutter musste noch mal herkommen und im Herzen Abschied von ihrem kleinen Mädchen nehmen. Das war vorher nicht möglich, weil sie einfach noch nicht bereit war. Außerdem ging früher alles so schnell, und es gab kaum Informationen über das Phänomen Plötzlicher Kindstod . Jahrelang gab meine Mutter sich selbst die Schuld, und sie dachte wohl auch, dass alle anderen Menschen um sie herum dasselbe empfanden.“
    „Willst du aus diesem Grund keine eigenen Kinder haben?“
    „Nein, Jade. Ich bin nur selbstsüchtig, genau wie du schon vermutet hast. Meine Freiheit bedeutet mir alles. Unsere Eheschließung ist ein Mittel zum Zweck, also komm bloß nicht auf irrwitzige Gedanken!“
    Sie öffnete den Mund, um etwas zu antworten, doch Nic hatte sie bereits allein im Kinderzimmer zurückgelassen.
    Später am Abend saßen sie gemeinsam unten im Salon und tranken Weißwein.
    Nic hob sein Glas. „Na, also“, toastete er Jade zu. „Unser zweiter Tag als Ehepaar ist fast vorüber. Bleiben nur noch dreihundertdreiundsechzig.“
    Sie hob leicht ihr Kinn. „Du bist nicht der Einzige, der die Tage zählt, Nic.“
    „Mir würde schon etwas einfallen, womit wir uns die Zeit vertreiben könnten.“
    Seine Anspielung ging ihr unter die Haut, obwohl Jade sich fest vorgenommen hatte, eisern Haltung zu bewahren. Am meisten aber störte sie die Tatsache, dass er sich den Tag über von ihr fernhielt, während sie selbst insgeheim das Gegenteil gehofft hatte.
    „Du bist sicherlich recht erfahren darin, deine Zeit mit nutzlosen Affären zu verschwenden, was?“, bemerkte sie spitz. „Wie verkraftet deine aktuelle Geliebte eigentlich die Nachricht von unserer Hochzeit?“
    Genüsslich trank Nic einen Schluck Wein, bevor er sich zu einer Antwort herabließ. „In jedem Fall hat sie sich bereits rasant auf ihr eigenes Verfallsdatum zubewegt. Ich habe keine Zeit für klammernde, bedürftige Frauen. Sie langweilen mich zu Tode.“
    Seine überhebliche Bemerkung traf Jade wie ein Messerstich ins Herz. Wenn er auch nur über die Hälfte ihrer Schwächen Bescheid wüsste, hätte sie keine Chance gegen ihn. Er durfte nicht merken, wie verletzlich sie ihm gegenüber geworden war. „Hoffentlich erwartest du jetzt nicht von mir, nahtlos ihren Platz einzunehmen.“
    Er schenkte ihr ein zynisches Lächeln. „Ich glaube, du weißt ganz genau, was ich will. Und du willst es ebenfalls, doch aus irgendeinem Grund hältst du mich noch auf Abstand. Warum eigentlich? Hast du es auf noch mehr Geld abgesehen?“
    Ihr vernichtender Blick brachte ihn zum Schweigen. „Ist das etwa deine Art, all diese Frauen in

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