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Der Milliardaer und die Liebe

Der Milliardaer und die Liebe

Titel: Der Milliardaer und die Liebe
Autoren: Melanie Milburne
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Alter von drei Monaten gestorben, obwohl sie ein lebendiges, atmendes, aktives Baby war. Und unser Nachwuchs ist nicht mehr als ein winziger Embryo, noch dazu vollkommen abhängig von meinem Körper und meinem Kreislauf. Wer sagt uns, dass wir ihn oder sie nicht genauso verlieren werden wie ihr damals eure Schwester?“
    Seine Miene wirkte so verschlossen, als wäre ein bleierner Vorhang gefallen. Maya wusste genau, dass sie eine empfindliche Grenze überschritten hatte, indem sie das Unsagbare einfach aussprach. Aber sie wollte Giorgio provozieren, damit er ihr die Angst vor der Zukunft nahm und ihr die Zuversicht gab, die ihr selbst fehlte. Er sollte ihr versprechen, dass diese neue Schwangerschaft das Zeug dazu hatte, ihre Ehe zu kitten.
    „Diese beiden Situationen kann man doch gar nicht miteinander vergleichen“, antwortete er tonlos. „Außerdem haben wir schon die schlimmsten Schicksalsschläge zusammen gemeistert. Und jetzt gibt es ein paar Faktoren, die vielversprechend klingen und Anlass zu neuer Hoffnung geben. Es handelt sich um eine natürliche Empfängnis, und der zeitliche Abstand zu den vorherigen Fehlgeburten ist sehr groß. Das sind völlig neue Voraussetzungen. Wir haben das ganz allein hinbekommen, ohne Hormonspritzen und Temperaturtabellen. Wir haben schlicht und ergreifend getan, was getan werden musste, und nun erwarten wir ein Baby. Das müssen wir annehmen und den Weg Schritt für Schritt gehen, komme, was wolle.“
    Sie presste die Lippen fest aufeinander, bis sie weiß wurden. „Und wenn wir scheitern?“, fragte sie dann mit dünner Stimme.
    Eiserne Entschlossenheit stand in seinen Augen. „Wir werden nicht scheitern, Maya! Nicht dieses Mal!“
    Wie gern hätte sie diese Zuversicht selbst gehabt. Andererseits war er vielleicht ebenso besorgt wie sie, gab es aber nur nicht zu. „Giorgio“, begann sie schleppend. „Was ist eigentlich wirklich in dir vorgegangen, als ich die anderen Babys verloren habe?“
    Er schnappte nach Luft und stieß dann zischend den Atem wieder aus. „Ich war am Boden zerstört. Deinetwegen und auch meinetwegen. Natürlich hat man mir nicht viel davon angemerkt. Ich bin es eben gewohnt, auf diese Weise Krisen zu meistern.“ Er machte eine kurze Pause. „Ich musste stark sein, damit du dich an mich lehnen konntest. Mir war lange Zeit nicht klar, als wie falsch sich diese Methode entpuppen würde.“
    „Ich wünschte, ich hätte gewusst, was du damals wirklich empfunden hast.“
    „Hätte das einen Unterschied gemacht?“, wollte Giorgio wissen.
    Maya zuckte die Achseln. „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht.“
    Mit zwei Fingern berührte er sachte ihre Wange. „Ich wollte dich nicht noch zusätzlich mit meinem verlorenen Selbstwertgefühl belasten. Du hattest schon genug Probleme auszuhalten. Mittlerweile weiß ich, ich hätte mich dir mehr mitteilen müssen. Dann hättest du zumindest erfahren, dass ich auch unter dem leide, was dir passiert ist. Wir hätten unseren Schmerz teilen können.“
    Das erklärt einiges, dachte Maya. Trotzdem misstraute sie seinem Wunsch, die Ehe weiter aufrechtzuerhalten. Denn wenn sie auch noch dieses Kind verlor, würde Giorgio vermutlich einen Rückzieher machen. Sollte aber alles gut gehen, und sie bekamen den Erbfolger, den Giorgio und seine Familie sich so sehr wünschten, wäre sie selbst immer nur die Mutter eines Sabbatinis, aber niemals Giorgios große Liebe.
    „Hast du deinem Großvater schon von der Schwangerschaft erzählt?“, erkundigte sie sich.
    Giorgio ließ seine Hand wieder fallen. „Nein, aber das sollten wir so bald wie möglich tun. Es würde seine Lebensgeister wecken und ihm ungeheuren Antrieb geben, wenn er sich darauf freuen kann, in einigen Monaten wieder Urgroßvater zu werden. Ich wünschte nur, er könnte dieses Wunder noch erleben.“
    Diese letzte Bemerkung versetzte Maya einen heftigen Stich. Salvatore war auch ihr sehr ans Herz gewachsen, und es war nach wie vor unbegreiflich, dass er in absehbarer Zeit sterben musste. Sie konnte sich ein Leben ohne den alten, gutmütigen Patriarchen nicht vorstellen. Und für Giorgio war es sogar noch viel härter. Von ihm erwartete man auch noch, dass er die ganze Familie durch diese schwere Zeit steuerte und das Unternehmen in die eigenen Hände nahm.
    „Das wünschte ich auch“, stimmte Maya zu.
    „Wir sagen ihm Bescheid, gleich nachdem wir beim Arzt waren. Brauchst du Hilfe beim Fertigmachen? Mein Wagen steht direkt vor der Tür. Wir können
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