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Der Milliardaer und die Liebe

Der Milliardaer und die Liebe

Titel: Der Milliardaer und die Liebe
Autoren: Melanie Milburne
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Herz gebracht, zu gehen, wenn Giorgio zu Hause gewesen wäre.
    Ständig stritten sie über Kleinigkeiten, und Maya ertrug den Gedanken nicht, dass er sie allmählich hassen könnte. Manchmal sah er sie düster an und schien zu überlegen, was er mit ihr anfangen sollte.
    Wochenlang hatten sie sich nicht mehr geliebt … um genau zu sein, waren es mehr als drei Monate. Maya bekam Hormonspritzen zur Vorbereitung einer künstlichen Befruchtung, aber die Nebenwirkungen zerrten an ihren Nerven und machten sie lustlos und müde. Auch Giorgio war gereizt, nachdem er mehrfach Proben seiner Spermien abgeben und untersuchen lassen musste.
    Ihr gemeinsames Sexleben war zu einer Pflichtübung verkommen und tötete jedes leidenschaftliche Gefühl, das er vielleicht für sie entwickelt hatte. Und er sprach niemals von Liebe … Letztendlich trieb das Leben sie auseinander, obwohl Maya sich vorgenommen hatte, den Mann an ihrer Seite um jeden Preis zu halten, so distanziert und gefühlskalt er auch sein mochte.
    Am Ende scheiterte der Versuch, eine normale Beziehung zu führen. Maya scheiterte. Dabei hatte sie gespürt, wie Giorgio von ihr forttrieb, aber sie schob es auf den furchtbaren Tod seines Vaters und die zusätzliche Verantwortung für die Firma und die Familie. Es war eine Tortour gewesen, einem starken Mann wie Giancarlo wochenlang beim Sterben zuzusehen.
    Nach Kräften bemühte Maya sich, ihre Schwiegermutter in dieser schweren Zeit zu unterstützen, aber Giovanna klammerte sich verzweifelt an ihre Söhne, und Maya fühlte sich mehr und mehr ausgegrenzt. Wie sollte man auch als frisch Angeheiratete eine so tiefe Familientrauer lindern?
    Am Ende hielt Maya sich im Hintergrund und half, wo sie konnte, in der Hoffnung, niemanden zu stören. Und ihr Unvermögen, eine Schwangerschaft länger als nur sechs Wochen stabil zu halten, veranlasste Giovanna einmal zu der Bemerkung, sie selbst hätte schließlich in regelmäßigen Abständen drei stramme, gesunde Söhne und noch eine Tochter zur Welt gebracht.
    Unausgesprochen blieb die Frage, was mit Maya wohl nicht stimmte, wenn sie nicht in der Lage war, dasselbe zu tun. Bereitwillig schob Maya diese verletzende Einstellung auf die Trauerphase ihrer Schwiegermutter. Ärzte hatten der armen Frau starke Beruhigungsmittel verschrieben.
    Außer Salvatore sprach niemand in der Familie über den Tod der kleinen Chiara. Von dem Alten erfuhr Maya auch, dass es Giorgio gewesen war, der seine Schwester kalt und leblos im Kinderbettchen fand. Damals war er erst sechs Jahre alt, selbst fast noch ein Baby, und in jedem Fall viel zu jung, um ein solches Erlebnis verarbeiten zu können.
    Und er weigerte sich, mit Maya über diese bittere Erfahrung zu sprechen. Er behauptete, diese schreckliche Zeit gehöre der Vergangenheit an und man müsse mehr Rücksicht auf seine traumatisierte Mutter nehmen.
    Sein energisches Abblocken setzte Maya zu, und sie wertete es als Zeichen für das Scheitern ihrer Beziehung. Es gab kein Vertrauen und keine funktionierende kommunikative Ebene zwischen ihnen.
    Nicht einmal nach seiner Rückkehr aus der Schweiz, als ihn nur ein Abschiedsbrief von Maya in seinem Arbeitszimmer erwartete, reagierte Giorgio wie erhofft. Innerhalb von zwei Tagen hatte er den Aufenthaltsort seiner Ehefrau ausgemacht und sie kühl darüber informiert, dass er die notwendigen Unterlagen bezüglich ihrer Trennung in Auftrag geben würde. Kalt und unpersönlich, ohne jeden Anflug von Wut oder Verzweiflung. Ihm war überhaupt keine Gefühlsregung anzumerken.
    Da begriff Maya, wie hoffnungslos das alles war. Sie und Giorgio waren einfach zu verschieden. Ähnlich wie ihr geliebter Gonzo war auch Maya eine mittellose Waise ohne eindeutig geklärte Herkunft. Ihr Mann dagegen gehörte einer riesigen blaublütigen Familie an, deren Reichtum und gesellschaftlicher Einfluss noch nie infrage standen.
    Von unten hörte Maya die Haustür knarren, und sie zog sich die Decke bis zum Hals. Dann lauschte sie auf Schritte, doch Giorgio schien es sich im Wohnzimmer gemütlich zu machen. Soweit das auf dem winzigen, alten Sofa möglich war!
    Minutenlang starrte sie die Wand an, bis es plötzlich leise an ihrer Schlafzimmertür kratzte. Winselnd bat Gonzo um Einlass, und Maya verdrehte stöhnend die Augen. Wie lange hatte sie versucht, diesen Hund zu erziehen und ihn dazu zu bringen, auf seinem eigenen Lager zu schlafen? Vergeblich.
    Mit einem Seufzer schlug sie die Decke zurück, schleppte sich müde zur Tür und
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