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Der Milliardaer und die Taenzerin

Der Milliardaer und die Taenzerin

Titel: Der Milliardaer und die Taenzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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sobald meine Familie informiert ist.“
    „Hast du es ihnen denn noch nicht gesagt?“
    Ungeduldig warf er sein Jackett ab und warf es über die Sofalehne. „Doch. Sie waren schockiert, das kannst du dir ja vorstellen. Aber sie haben sich auch gefreut, besonders meine Mutter. Sie kann es kaum erwarten, Ella endlich kennenzulernen. Ich musste versprechen, per E-Mail ein paar Fotos zu schicken. Hast du sie dabei?“
    Bronte zeigte auf ihre Umhängetasche. „Ich habe alles dabei, was ich finden konnte. Sogar eine kleine Locke von ihren Haaren, die ich in einer Streichholzschachtel aufbewahre. Ich habe die Strähne geteilt, damit du ein eigenes Erinnerungsstück hast.“
    Luca nahm die Tasche entgegen und fand gleich die kleine Schachtel mit den samtweichen Haaren. Mit zitternden Fingern öffnete er sie, und sein Blick wurde unendlich sanft. Vorsichtig streichelte er das kleine Löckchen und lächelte traurig.
    Bronte schluckte und bewegte sich vorwärts. Dann bückte sie sich und zog ein Fotoalbum aus der Tasche. „Ich hatte keine Zeit, um Kopien von allen Bildern zu machen. Ich dachte, du willst bestimmt professionelle Abzüge haben, und die dauern ja eine Weile. Hier drin sind die ersten Monate ihres Lebens dokumentiert.“
    Luca nahm das Album entgegen und setzte sich auf ein Sofa. Bronte wusste nicht, ob sie sich zu ihm setzen oder ihn lieber mit den Bildern allein lassen sollte. „Ähm, ich gehe dann mal und sehe nach Ella.“
    Hastig verließ sie den Raum, und als sie nach wenigen Minuten wiederkam, saß Luca schweigend vor dem flachen Bildschirm, auf dem die Filme seiner kleinen Tochter abgespielt wurden. Ellas kindliches Gelächter lag in der Luft, und gerade sah man, wie sie im Alter von sechs Monaten an der Hand ihrer Mutter im Wasser planschte.
    Luca sah hoch und hielt den Film an. „Ich kann keine DVD mit ihr als Neugeborene finden. Hast du davon keine Aufnahmen?“
    Verwirrt wühlte Bronte in ihrer Umhängetasche herum und war sich dessen bewusst, wie chaotisch und unzuverlässig sie dabei wirken musste. Übte er etwa Kritik an ihr? Hielt er sie für eine schlechte Mutter? Eine hingebungsvollere Mutter hätte vermutlich alles chronologisch katalogisiert. Vermutlich war er das so von seiner eigenen Familie in Italien gewohnt. Mit Samt überzogene Kisten, auf denen die Namen der drei Prinzen in goldenen Lettern prangten. Keine halbe Locke in einer Streichholzschachtel! Unsicher schob Bronte die Tasche von sich.
    „Kannst du sie nicht finden?“, fragte Luca.
    Seufzend setzte sie sich auf ihre Fersen. „Ich muss die Filme übersehen haben, als ich die Schränke meiner Mutter durchstöbert habe.“
    „Ich würde sie mir gern ansehen“, gab er tonlos zurück. „Ich werde morgen bei dir vorbeischauen und sie abholen. Das heißt, wenn du die DVDs bis dahin finden kannst.“
    Mühsam rappelte Bronte sich auf. „Ich weiß genau, worauf du hinauswillst. Also, warum sagst du es nicht einfach?“
    Erschöpft lehnte er sich zurück in die Kissen. „Und was meinst du genau?“
    Ihr Atem zischte leicht. „Du hältst mich für eine schlechte Mutter. Das kann ich in deinen Augen sehen. Nur weil ich diesen ganzen Kram nicht besonders gut sortiert habe, kann ich auch unmöglich gut für deine Tochter sein.“
    Mit einer kraftvollen Bewegung stand Luca auf und dominierte sofort den ganzen Raum. „Ich denke, du projizierst gerade deine eigenen Unsicherheiten auf mich“, brummte er. „Du selbst hältst dich in deiner Mutterrolle für unzureichend, nicht ich.“
    Hitze wallte in ihr auf, und Bronte wusste nicht genau, ob es sich um Leidenschaft oder Wut handelte. „Du hast überhaupt keine Ahnung davon, was es bedeutet, Eltern zu sein“, brauste sie auf. „Woher solltest du wissen, wie es ist, hart zu arbeiten und gleichzeitig ein Kind großzuziehen? Manchmal ist man am Ende eines Tages so müde und ausgebrannt, dass man allein deswegen schon die halb Nacht wach liegt. Oder man schläft gar nicht, weil man sich rund um die Uhr dem Baby widmen muss. Du selbst lebst doch in einem sicheren Nest, das hast du immer schon getan. Lieber Himmel, du musstest doch noch niemals selbst dein Bett machen!“
    Sein Mund wirkte unnatürlich schmal, so als würde er sich eine treffende Antwort verkneifen. Die Stille zwischen ihnen wurde unerträglich, und die Atmosphäre knisterte förmlich vor Spannung.
    Bronte fragte sich, ob sie sich ein bisschen zu sehr offenbart hatte. Möglicherweise würde Luca das irgendwann vor einem

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