Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DER MILLIONÄR AUS MIAMI

DER MILLIONÄR AUS MIAMI

Titel: DER MILLIONÄR AUS MIAMI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LEANNE BANKS
Vom Netzwerk:
döste Nicole ein.
    Am Nachmittag wurde sie von Joel geweckt, der eifrig an ihrem Arm zog. „Komm, wir spielen Wii!“
    Blinzelnd setzte Nicole sich auf und bemerkte, dass jemand ein Handtuch über ihr ausgebreitet hatte. War das Rafe gewesen? Kopfschüttelnd zog sie Joel an sich. „Seit wann bist du denn wach, mein Schatz?“
    „Schon ewig! Du hast so lange geschlafen! Ich wollte, dass Daddy dich aufweckt. Aber er hat gesagt, dass du schlafen musst, und dann hat er dich zugedeckt.“
    Hatte er gerade wirklich „Daddy“ gesagt? Nicole blieb fast das Herz stehen. Nachdem sie sich wieder gefasst hatte, warf sie Joel ein Lächeln zu. „Na, dann geh schon mal ins Haus, ich muss mir noch etwas anziehen.“
    Während Joel durch die geöffnete breite Glastür verschwand, blieb Nicole noch eine Weile nachdenklich am Pool sitzen. Es war so weit: Sie musste anfangen, Rafe ernsthaft darauf vorzubereiten, was es hieß, ein guter Vater zu sein.
    Nachdem sie Joel später am Abend ins Bett gebracht hatten, sprach Nicole das Thema an. „Ich muss dir erklären, wie du deinem Sohn ein guter Vater wirst.“
    Er sah sie ungläubig an. „Wie das?“
    „Ich werde dir alles darüber erzählen, was für Bedürfnisse Joel hat und wie man ihn glücklich macht.“
    Störrisch verschränkte Rafe die Arme vor der Brust. „Ich weiß auch so, was für Bedürfnisse kleine Jungen haben.“
    „Bist du dir da sicher? Wusstest du beispielsweise, dass Joel seinen lilafarbenen Elefanten Fred braucht, wenn er krank ist? Oder dass er Orangensaft mag, aber keinen Traubensaft? Oder dass er anfängt zu nörgeln, wenn er nicht rechtzeitig ins Bett kommt?“
    „Was heißt rechtzeitig?“
    „Auf jeden Fall vor neun, am besten um acht. Wenn er einen langen Tag hatte, sollte er am nächsten Nachmittag ein Schläfchen machen. Außerdem braucht er feste Abläufe, sonst wird er unsicher.“
    „Warum erzählst du mir all diese Dinge jetzt plötzlich?“
    Nicole spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Mühsam kämpfte sie gegen das beengende Gefühl in ihrer Brust an. „Weil du all das wissen musst, wenn du Joel ein guter Vater sein willst. Ich kann nicht ewig hierbleiben.“
    „Warum nicht? Weil du mit diesem Gerard Thomas durchbrennen willst?“
    Frustriert seufzte Nicole. „Rafe, das ist wirklich das Letzte, worüber ich gerade nachdenke. Heute Nachmittag ist mir klar geworden, wie viel du Joel jetzt schon bedeutest, und wir wissen nicht, was die Zukunft bringt. Wenn mir jemals etwas zustößt, werdet ihr beide allein miteinander sein.“
    Impulsiv ging er einen Schritt auf sie zu und schloss sie in die Arme. „Aber dir wird nichts zustoßen. Niemals.“
    Nun konnte Nicole die Tränen nicht mehr zurückhalten. Dankbar ließ sie sich in Rafes Umarmung sinken. „Und wenn doch?“
    Er zog sie fester an sich und barg das Gesicht in ihrem Haar. „Ich glaube, Joel ist nicht der Einzige hier, der seltsam wird, wenn er zu wenig Schlaf bekommt.“
    Nicole musste lachen und erlaubte Rafe, sie die Treppe hinauf in ihr Zimmer zu begleiten. Seine Fürsorge berührte sie tief. Wenigstens in diesem Punkt war Rafe kein bisschen wie ihr Vater, der sich niemals Gedanken über die Gefühle und Bedürfnisse anderer machte.
    In ihrem Schlafzimmer drückte Rafe sie bestimmt auf ihr Bett, doch sie protestierte. „Ich muss mir doch die Zähne putzen.“
    „Soll ich dich ausziehen?“, fragte er und warf ihr ein freches Lächeln zu.
    Amüsiert schüttelte sie den Kopf. „Das ist nun wirklich nicht der richtige Moment.“
    „Verdammt! Wenn ich nicht so schrecklich rechtschaffen wäre, würde ich deine Schwäche jetzt schamlos ausnutzen.“
    „Vermutlich würde ich währenddessen einfach einschlafen.“
    „Das bezweifle ich ernsthaft“, antwortete Rafe langsam und sah sie durchdringend an. Unter seinem leidenschaftlichen Blick begann ihr ganzer Körper zu kribbeln.
    „Danke für alles“, brachte sie schließlich heraus. „Ich muss jetzt wirklich schlafen.“
    Seufzend strich er ihr über die Stirn und erhob sich. „Gute Nacht. Und ruf nach mir, falls du etwas brauchst.“
    In dieser Nacht bekam Rafe kaum ein Auge zu. Langsam begann auch ihm klar zu werden, wie viel Verantwortung er nun trug.
    Unruhig ging er in seinem Schlafzimmer auf und ab. Er hatte einen Sohn, einen Sohn, der ihn brauchte!
    Irgendwann trat er seufzend an die kleine Bar unter dem Fenster und goss sich einen Scotch ein. Das Brennen in seiner Kehle beruhigte ihn ein wenig, auch wenn

Weitere Kostenlose Bücher