DER MILLIONÄR AUS MIAMI
Augenblick die Contenance verlor. „Und zweitens hat Argyros sich für mich entschieden, weil ich einfach besser arbeite als Sie.“
Nicole sah ihn an. „Geht es um die Geschichte in Griechenland, von der ich dir erzählt habe?“
Rafe nickte.
„Sie Bastard“, presste Nicoles Vater hervor.
„Ich denke, dass Sie jetzt besser gehen sollten“, erwiderte Rafe scharf.
„Nicht ohne meine Tochter und meinen Enkel.“ Livingstone musterte Nicole eindringlich. „Du weißt doch bestimmt, dass du diesem Mann nicht trauen kannst und du für ihn nur ein fadenscheiniger Ersatz für Tabitha bist.“
Bei seinen Worten entflammte Rafes Zorn erneut. „Halten Sie Ihr …“
„Er will dich nur wegen Joel. Er benutzt dich“, fuhr Livingstone ungerührt fort.
„Das ist eine Lüge“, widersprach Rafe heftig. „Nicole ist das Beste, das mir jemals passiert ist.“
„Das sagt er nur, weil er es auf Joel abgesehen hat. Auf Joel und sein Erbe.“
Nicole schüttelte den Kopf. „Ich denke, dass Rafe selbst mehr als genug Geld hat.“
„Nicole, begreif doch, dass du für ihn nur ein Mittel zum Zweck bist, um sich zu rächen, weil ich ihm Tabitha weggenommen habe“, sagte ihr Vater. Zum ersten Mal, seit er aufgetaucht war, geriet Nicole leicht ins Zweifeln.
„Er hat keine Ahnung, wovon er spricht“, flüsterte Rafe ihr zu und legte ihr beschützend die Hand auf den Rücken. Als sie sich unter seiner Berührung versteifte, zog er die Hand wieder zurück. Ihre Abweisung traf ihn schwer. „Nicole.“
Doch sie hob abwehrend die Hände.
Livingstone fuhr ungerührt fort: „Nicole, ich bin dein Vater und Joels Großvater. Du willst doch nicht, dass ich deinen Jungen enterbe!? Ich bin immer für euch da gewesen! Wo war Medici bei Joels Geburt und bei Tabithas Tod?“
Rafe presste die Lippen aufeinander und beobachtete entsetzt, wie Nicole unschlüssig die Augen schloss.
„Ist dir nicht klar, was für ein Volltreffer es für jemanden wie ihn ist, eine Livingstone zu heiraten?“, fuhr ihr Vater fort.
Dann herrschte Schweigen. Rafe spürte, dass seine ganze Zukunft von Nicoles Reaktion abhing.
Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sie die Augen wieder und sah ihren Vater unverwandt an. „Rafe war nicht dort, weil du dafür gesorgt hast, dass er nichts davon erfahren hat. So war es doch, nicht wahr, Vater?“
„Ich habe Tabitha vor die Wahl gestellt: entweder Medici oder ihr Treuhandfonds. Es war zu ihrem eigenen Besten. Du weißt doch selbst, wie impulsiv sie war. Sie hat nicht lange gezögert“, fügte er mit einem Seitenblick zu Rafe hinzu. „Du bist nur ein Ersatz für Tabitha, Nicole. Und Joel will er benutzen, um sich an mir zu rächen.“
„Ich mag vielleicht ein Ersatz sein, Vater, aber was Joel betrifft, irrst du dich gewaltig. Rafe liebt seinen Sohn und würde alles tun, um ihn zu beschützen.“
„Ich würde Joel genauso beschützen“, warf Livingstone scharf ein.
„Auch vor dir selbst?“, fragte Nicole, hob den Kopf und sah ihrem Vater mutig in die Augen. „Joel und ich werden niemals bei dir leben. Ich komme nicht mit dir.“
Livingstones Miene wirkte wie versteinert. „Das wirst du bereuen. Bist du schon so verzweifelt, dass du bereit bist, den Ersatz für deine Schwester zu spielen?“
„Raus“, befahl Rafe ruhig und drohend. Er wollte keine Sekunde länger dulden, dass Livingstone Nicole so quälte.
„Für wen halten Sie sich, dass Sie mir Anweisungen geben!?“, herrschte der Alte ihn an.
„Sie befinden sich in meinem Haus, und ich will, dass Sie gehen. Wenn es nötig ist, werde ich nicht zögern, den Sicherheitsdienst du rufen.“
„Sie sind nicht mal Manns genug, das selbst in die Hand zu nehmen?“, fragte Livingstone spöttisch und ging provokant langsam zur Haustür.
Nicole schlang die Arme um ihren zitternden Oberkörper. Als Rafe ihr die Hand auf die Schulter legte, zuckte Nicole zusammen und wich seinem Blick aus. „Ich muss los, Joel abholen“, flüsterte sie, sobald die Haustür hinter ihrem Vater ins Schloss gefallen war.
„Ich komme mit.“
„Nein“, antwortete sie etwas zu schnell. „Ich brauche etwas Zeit für mich.“
„Bist du sicher, dass du fahren kannst?“
Sie nickte. „Ja, es geht mir gut. Ich brauche nur etwas frische Luft.“
Sie nahm die Autoschlüssel von der Anrichte und verließ das Haus. Nervös blickte Rafe ihr hinterher. Er durfte sie nicht verlieren! Nicht jetzt, nachdem er begriffen hatte, dass diese Frau sein Zuhause, seine
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