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DER MILLIONÄR AUS MIAMI

DER MILLIONÄR AUS MIAMI

Titel: DER MILLIONÄR AUS MIAMI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LEANNE BANKS
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Familie war!
    Am liebsten hätte Nicole Joel eingepackt und wäre mit ihm verschwunden. Doch es waren nicht nur die Drohungen ihres Vaters, die ihr auf der Seele lagen.
    Was hatte es mit diesem Deal mit Argyros auf sich? Hatte sie ihren Vater unwissentlich hintergangen, indem sie Rafe Informationen zugespielt hatte? Auch wenn sie ihrem Vater aus dem Weg gehen wollte, hatte sie kein Interesse daran, ihm zu schaden!
    Und dann sein Vorwurf, dass sie nur ein billiger Ersatz für Tabitha wäre! Unter anderen Umständen hätte das Nicole kaum verletzt, da sie daran gewöhnt war, im Schatten ihrer Schwester zu stehen. Aber nicht, was Rafe betraf. Rafe sollte ihr gehören, sie lieben – so wie sie ihn liebte.
    Eineinhalb Stunden später lief Rafe noch immer unruhig in seinem Büro auf und ab. Es war mit Sicherheit einer der schlimmsten Tage in seinem Leben. Erst die Sache mit Maddie, dann Livingstones Auftritt, und nun auch noch diese quälende Unsicherheit wegen Nicole. Er rieb sich das Gesicht und stöhnte leise. Wie um Himmels willen sollte er Nicole nur glücklich machen? Wie konnte er ihr klarmachen, wie viel sie ihm bedeutete?
    Nicole und Joel waren mittlerweile sein Lebensmittelpunkt. Jetzt, da er sich all das endlich eingestand, konnte er kaum glauben, wie blind er zuvor gewesen war.
    „Mr. Medici?“, fragte Carol plötzlich. „Entschuldigen Sie bitte die Störung.“
    „Was gibt es denn?“
    „Die neue Aushilfe hat aus Versehen eine Vase in Mrs. Medicis Zimmer zerbrochen. Dabei ist Wasser in die Schreibtischschublade gelaufen. Wir haben sie aufgebrochen, um den Inhalt zu retten, und dabei das hier gefunden. Ich wusste nicht, ob der Inhalt wichtig ist, und wollte sichergehen.“ Sie reichte Rafe einen dicken gelben Umschlag.
    „Danke, ich sehe es mir an.“ Er riss den Umschlag auf und zog den Bericht des Privatdetektivs sowie zwei Pässe heraus – Nicoles und den von Joel.
    Als er weiter in den Unterlagen blätterte, stockte ihm der Atem. Unter anderem fand er eine Liste mit internationalen Flügen ab Miami.
    Rafe fühlte sich, als wäre ihm ein Dolch ins Herz gestoßen worden. Nicole hatte geplant, Joel zu entführen!
    In diesem Moment hörte er die Haustür auffliegen.
    „Daddy!“, rief Joel fröhlich und unbekümmert.
    „Ich bin hier!“, rief er so freudig wie möglich zurück.
    Eistüten in Händen, kamen Nicole und Joel zu ihm herein. Nicole bot Rafe eine Waffel an, doch er war so wütend, dass er zur Begrüßung nur schweigend nicken konnte.
    Er musste all seine Selbstbeherrschung aufbringen, um Nicole nicht vor seinem Sohn zur Rede zu stellen. „Na, schmeckt’s?“, fragte er Joel.
    Joel nickte eifrig. „Heute hab ich eine Schildkröte gestreichelt! Die können viel besser schwimmen als Menschen!“
    „Na, dann müssen wir wohl noch ein bisschen trainieren“, schlug Rafe vor.
    „Au ja!“, jubelte Joel. „Ich zieh meine Badehose an!“ Schon eilte er in sein Zimmer, und Rafe wandte sich an Nicole. „Wir unterhalten uns noch.“
    Ihr Lächeln war schlagartig fort. „Was ist los?“
    Er drückte ihr die Papiere in die Hand. „Das hier. Ich denke, wir sollten unseren Ehevertrag umschreiben lassen.“ Dann folgte er Joel, um sich ebenfalls umzuziehen.
    Während Nicole fassungslos auf die Pässe und den Flugplan in ihrer Hand blickte, schien alles über ihr zusammenzustürzen. Scham und Angst erfüllten sie. Würde Rafe ihr glauben, dass ihr Notfallplan Wochen alt war? Dass sich seitdem alles geändert hatte? In den letzten vierzehn Tagen hatte sie nicht einmal mehr an die Unterlagen gedacht!
    Den Rest des Tages musste sie immer wieder an das anstehende Gespräch denken, vor dem ihr graute. Nachdem sie Joel gemeinsam zu Bett gebracht hatten, ging Nicole sorgenvoll hinter Rafe her ins Wohnzimmer.
    „Wohin wolltest du mit ihm?“, fragte er eindringlich.
    Nervös biss sie sich auf die Lippe. „Rafe, bitte glaub mir, es war nur ein Notfallplan, für den Fall, dass du gewalttätig bist.“
    Mit eiskaltem Blick schüttelte er den Kopf. „Ich kann dir einfach nicht glauben. Ihr Livingstones seid alle gleich! Ihr lügt und betrügt, wenn ihr den Mund aufmacht.“ Er schwieg kurz, dann fuhr er fort: „Bitte zieh jetzt sofort wieder in dein Schlafzimmer um. Und auch sonst solltest du mir lieber aus dem Weg gehen.“
    Nicole wollte etwas erwidern, wollte versuchen, ihm alles zu erklären, ihn davon zu überzeugen, dass sie nach allem, was sie gemeinsam erlebt hatten, niemals mit Joel geflüchtet

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