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Der Millionär und die Nanny

Der Millionär und die Nanny

Titel: Der Millionär und die Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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sehr viel wichtiger sind als alle Termine der Welt.“
    „Verdammt“, stieß er leise zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Aber Sie haben natürlich recht, auch wenn es mir nicht passt. Maries Bedürfnisse sollten in diesem Fall an erster Stelle stehen.“
    Annalise atmete erleichtert aus und lächelte. „Sie können sich nicht vorstellen, wie glücklich ich darüber bin.“
    „Gut, dann holen Sie Marie. Und sagen Sie der Babysitterin, dass sie gehen kann. Wahrscheinlich kann sie es schon gar nicht mehr erwarten.“ Er hob fragend eine Augenbraue. „Und Sie sind sicher, dass Sie nicht mit ihr verschwinden wollen?“
    „Ja …“, erwiderte Annalise sofort.
    Erstaunlich diese Reaktion, dachte Jack. Aus irgendeinem Grund hatte Marie bereits einen großen Eindruck auf ihre neue Nanny gemacht. Diesen Ausdruck in den Augen hatte er auch schon bei anderen bemerkt, die von einer Idee oder Aufgabe sehr berührt und besonders gefesselt waren. Auf irgendeine Art und Weise empfand Annalise bereits etwas für seine Nichte, fühlte eine Bindung und würde sicher alles dafür tun, damit sie mit dem Kind eine echte Beziehung aufbauen konnte. Er irrte sich nicht.
    „Ich bleibe“, fügte sie jetzt ruhig hinzu.
    Zum ersten Mal seit drei Monaten verspürte er so etwas wie Hoffnung, dass aus der Sache etwas werden konnte. „Ich danke Ihnen, Annalise.“
    Wenn die Erkundigungen, die er über sie einholen musste, positiv ausfielen, würde er an den nächsten Schritt denken, das Heiratsprojekt. Sollte sich Annalise in der Zwischenzeit gefühlsmäßig an Marie binden, umso besser. Dann würde sie seinen Heiratsantrag sicher eher in Erwägung ziehen. Er musste nur irgendwie herausfinden, wie er sie beeindrucken und seinen Wünschen gewogen machen könnte. Vielleicht würde es ihm helfen, mehr über sie zu erfahren.
    Auf der Fahrt zu Jacks Haus herrschte eine segensreiche Stille. Ohne zu quengeln, war Marie in ihren Kindersitz geklettert und verhielt sich auch weiterhin ruhig. Dass das schon ein Zeichen für eine grundlegende Verhaltensänderung war, darauf wagte Jack nicht zu hoffen. Wahrscheinlich sammelte sie nur Kräfte für den nächsten hysterischen Anfall.
    Während er in die breite Einfahrt einbog, öffnete er das schmiedeeiserne Tor mit der Fernbedienung. Als das große Herrenhaus in Sicht kam, hörte er, wie Annalise neben ihm den Atem anhielt. „Home sweet home“, sagte er lächelnd. „Ich hoffe, das Haus gefällt Ihnen.“
    Sie wandte ihm das Gesicht zu, und er konnte sehen, dass ihre wohl bewahrte Fassung plötzlich in nichts zusammenfiel. „Hier wohnen Sie?“, fragte sie und starrte ihn aus großen Augen an. „Das ist Ihr Haus?“
    Er musste zugeben, dass das große dreistöckige Haus mit über tausend Quadratmetern Wohnfläche auf Fremde beeindruckend wirken musste. In den letzten Jahrzehnten war es von Grund auf renoviert worden, und den Blick über den Hafen von Charleston und James Island genoss auch Jack immer wieder aufs Neue. Das Haus stand unter Denkmalschutz und gehörte zu den architektonischen Perlen der Stadt.
    „Ja, hier wohne ich. Das Haus heißt Lover’s Folly . Seit Mitte des neunzehnten Jahrhunderts ist es im Besitz unserer Familie, die es noch vor dem amerikanischen Bürgerkrieg von dem ursprünglichen Erbauer erworben hat. Meine Großmutter väterlicherseits hat es mir vererbt, sehr zum Ärger meines Vaters, der natürlich dachte, er sei vor mir dran.“
    „Aber warum heißt es Lover’s Folly , die ‚Torheit eines Liebenden‘? Ein sehr ausgefallener Name für ein Haus.“
    „Es wurde als eine Art Wiedergutmachung gebaut. Von einem Mann für seine Ehefrau, weil …“ Jack warf einen schnellen Blick auf den Rücksitz, aber Marie schlief tief und fest. Ihre morgendlichen Ausbrüche hatten sie offensichtlich erschöpft. „Weil er seine Frau betrogen hatte“, fuhr er mit leiser Stimme fort. „Als seine Frau herausfand, dass er eine teure Geliebte hatte, wollte sie dafür entschädigt werden. Daraufhin ließ er ihr dieses Haus bauen, sozusagen als Ausgleich für seine Dummheit.“
    Unwillkürlich musste Annalise lächeln. „Worin bestand seine Dummheit? Darin, dass er sich eine Geliebte genommen hatte, oder darin, dass er sich dabei erwischen ließ?“
    „Das weiß keiner so genau, obgleich buchstäblich jahrhundertelang darüber spekuliert wurde.“ Jack öffnete die Fahrertür und stieg aus. Vorsichtig hob er Marie aus ihrem Kindersitz. Sie murmelte etwas im Schlaf und lehnte

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