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Der Millionär und die Nanny

Der Millionär und die Nanny

Titel: Der Millionär und die Nanny
Autoren: Day Leclaire
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befanden sich in dem großen Spielhaus, das die eine Seite des Raumes einnahm. Madam lag auf der Seite und atmete schwer, während das Kind neben ihr saß und sie unablässig streichelte. Als Marie ihr tränennasses Gesichtchen hob und Jack verzweifelt ansah, nahm er sie schnell auf den Arm und drückte sie an sich. „Was ist los, mein Häschen? Hast du dir wehgetan?“
    Doch dann stieß Annalise ihn leicht in die Seite und wies auf ein kleines Fellbündel, das neben Madam lag und jetzt von ihr geleckt wurde. „Es geht nicht um Marie, sondern um Madam.“ Sie lachte leise und küsste die Kleine auf die Wange. „Kein Grund zum Weinen. Madam ist nicht krank. Sie bekommt Babys.“
    Marie riss die Augen auf, dann strahlte sie und wollte sofort von Jacks Arm herunter. Doch der hielt sie fest. „Pst, wir müssen ganz ruhig sein. Es ist anstrengend für Madam.“ An Annalise gewandt fügte er leise hinzu: „Ich habe immer angenommen, dass sie sterilisiert ist. Bin gar nicht auf die Idee gekommen, den Tierarzt zu fragen.“
    „Deshalb hat sie in den letzten Wochen so zugenommen“, gab Annalise ebenso leise zurück.
    Schließlich lagen sechs Welpen neben einer erschöpften, aber sichtlich stolzen Madam und nuckelten an ihren Zitzen. Marie kniete neben ihr und war hingerissen.
    „Was sollen wir nur mit all den Hunden machen?“ Annalise warf Jack einen verzagten Blick zu. „Und dann noch sechs von Madams Größe.“
    „Ich werde mich mal umhören. Wir finden sicher Menschen, die sie gern nehmen.“
    Doch Marie zupfte ihn an der Schlafanzughose und schüttelte heftig den Kopf.
    „Du willst sie sicher alle behalten, was, Häschen?“
    Sie nickte.
    Wie sollte er ihr erklären, dass das nicht möglich war? In Worten, die sie verstand? Er hockte sich neben sie. „Erinnerst du dich noch daran, als Mommy und Daddy dir sagten, dass sie nicht deine richtigen Eltern sind? Sie hatten dich von einer Frau bekommen, die dich zur Welt gebracht hatte – so wie Madam jetzt all ihre Kinder –, die dich aber nicht behalten konnte, obwohl sie es sicher gern wollte. Und so hat sie sich entschlossen, dir andere Eltern zu suchen, die dir ein gutes Zuhause geben konnten und dich liebten. Das war ganz toll von ihr, findest du nicht? Sie wollte, dass es dir gut geht.“
    Als Marie ernsthaft nickte, fuhr er fort: „Und so ist es auch hier. Wenn die Hundebabys größer sind, kann Madam nicht mehr alle richtig versorgen. Und dann ist es unsere Aufgabe, für die Kleinen ein gutes Zuhause zu finden, Familien mit Kindern, die ihren Hund so lieben werden wie wir unsere Madam. Verstehst du das?“
    Obwohl offensichtlich war, dass Marie nicht ganz seiner Meinung war, nickte sie zögernd. Erleichtert warf Jack Annalise einen Blick zu und erschrak zutiefst, als er sah, dass sie in Tränen aufgelöst war. Schnell kam er wieder hoch und schloss sie in die Arme. „Was ist denn los, Liebes?“
    Doch sie wandte nur das Gesicht ab und schüttelte abwehrend den Kopf.
    In diesem Augenblick kamen Sara und Brett durch die Tür. Ein Blick genügte, und sie wussten, was Sache war. „Ich habe mir schon Sorgen gemacht, als keiner zum Frühstück erschienen ist“, meinte Sara und warf Brett einen vielsagenden Blick zu. „Brett hatte bereits einen Verdacht und hat gerade gestern zu mir gesagt, dass ihm Madam so dick vorkäme.“
    „Ich wollte heute mit Ihnen darüber sprechen“, nahm Brett Saras Hinweis auf. „Aber ich sehe, dass Madam Sie bereits sehr viel eindeutiger informiert hat.“
    „Das kann man wohl sagen. Wenn ich mehr Erfahrung mit Hunden hätte, wäre mir vielleicht früher schon was aufgefallen.“ Kurz zog Jack Annalise an sich, die ihr Gesicht an seine Schulter schmiegte. „Würden Sie mal eben auf Marie aufpassen? Meine Frau fühlt sich nicht wohl. Ich glaube, ich bringe sie lieber wieder ins Bett.“
    „Selbstverständlich. Soll ich einen Tee machen?“ Mitfühlend sah Sara ihn an.
    „Später. Marie macht sicher keine Mühe, denn sie wird die nächsten Stunden nicht von Madams Seite weichen.“ Er nickte den beiden zu und führte Annalise aus dem Raum.
    Kaum hatte er die Schlafzimmertür hinter sich zugeworfen, warf Annalise sich ihm an die Brust und schluchzte herzzerreißend. Er nahm sie fest in die Arme und wiegte sie hin und her, um sie zu beruhigen. „Was ist denn, Liebes? Sag doch, was quält dich?“
    Doch sie schwieg beharrlich weiter. Erst nach geraumer Zeit hob sie den Kopf und ließ Jack los. „Nichts, nichts. Entschuldige,
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