Der Minus-Mann
sich nun nicht mehr aufrichten oder selbst befreien. Anton und Beppo heben links und rechts die Stange mit dem Jungen hoch.
»Zieh ihm die Hose runter«, sagt Anton zu Karl.
»Na freulich, jetzt homan«, schreit der.
Er zieht ihm unter allgemeinem Gelächter die Hose und die Unterhose herunter. Anton nickt zu mir her. Ich zucke mit den Schultern. Wolf gang und Karl stopfen dem Jungen ein Handtuch in den Mund, binden es mit einem zweiten fest. Anton und Beppo tragen ihn auf der Stange zum Bett neben der Heizung. Vom Spion sieht man dort nicht hin. Der Junge spannt seine Muskeln, doch das Leder des Gürtels hält. Sie legen ihn nieder. Anton greift in die Spalte, fingert am Arschloch. Sie brüllen und lachen.
»Schau da des aun, du muaßt eahm ois easta schuastan«, mit blutunterlaufenen Augen packt mich Beppo am Arm.
»Geh scheißen«, sage ich. Die Nebel sind stark und warm und dicht, ich trinke. Wolfgang bringt eine Niveadose. Anton massiert sein entblößtes Glied. Karl schmiert dem Jungen einen Batzen Creme auf den Anus. Anton bohrt mit zwei Fingern in das Loch. Der Körper des Jungen bäumt sich auf. Hals und Rücken sind brennend rot. Anton setzt sein Glied an und dringt mit einem Stoß bis zur Wurzel hin. Er greift dem Körper um die Hüften und fickt mit offenem Mund keuchend in den Enddarm des Gebundenen.
»Fester, fick eahm festa«, schreit Wolfgang hysterisch. Er hat drei Finger in den Mund geschoben und kaut daran fieberhaft. Antons Stöße werden schneller, sein Gesicht rötet sich, dann reckt er sich steif zur Höhe, und grunzend wirft er sich über den Rücken. Schwer liegt er einige Augenblicke, dann richtet er sich auf und zieht sein Glied aus dem Loch. Scheiße klebt am Eichelkranz. In plötzlicher Wut schlägt er mit der Faust in die freiliegende Nierenpartie des Gekrümmten. Der Junge zuckt zusammen, wimmert dumpf unter dem Knebel, dann erschlafft er in den Fäusten, die ihn niederhalten.
Beppo hat inzwischen seinen Schwanz eingefettet. Sein Schwanz ist um vieles dicker als der von Anton. Seine Mundwinkel hängen, seine Hände sind zu Fäusten gekrampft. Er schiebt den Schwanz in den Schließmuskel. Ein dünner Blutfaden rinnt über den Hodensack und die Schenkel des Jungen. Beppo wirft einen kurzen Blick nach unten, dann schwingen seine Hüften im Rhythmus der Stöße. Die Blutung wird stärker. Der Muskel ist eingerissen. Der Körper windet sich, doch die anderen halten ihn nieder. Beppo steigert sich in Raserei, dann, ein zerrissener Schrei, er krallt die Finger in den Rücken des Liegenden, der Kopf fliegt zurück, aus tiefeingeführtem Glied spritzt er. Blut und Scheiße kleben an seinem Schwanz, als er keuchend zurücktritt.
»A Traum, dea Oarsch von dem Buam«, sagt er zu mir, dann geht er zur Wasserleitung.
»De Drecksau«, schreit Wolfgang.
Der Schließmuskel des Jungen hat seinen Dienst versagt, in einem Schub dringt Scheiße aus dem After, vermischt sich mit dem Blut und rinnt über die Oberschenkel auf das Bett und den Zellenboden. Die Umstehenden sind perplex.
»Nimm die Mistschaufel und räume den Dreckhaufen weg«, sage ich zu dem Blonden mit der unreinen Haut. Er geht.
»Mach das Fenster auf«, sage ich zu Karl.
Sie drehen den Jungen zur Seite und lösen den Lederriemen. Ein Roboter bewegt sich mit steifen, marionettenhaften Bewegungen, leerem, starrem Gesicht, erloschenen Augen.
Er geht zur Wasserleitung, wäscht sich, die Decke, kleidet sich an, hockt dann gekrümmt auf seinem Bett, das Gesicht zur Wand gekehrt.
»Manst, daß a aunläut«, sagt Beppo leise. Die Geräusche sind verstummt. Sie sitzen schweigend bei den Tischen. Anton gibt sich sorglos. Er pfeift leise.
»Glaub i net und waun, stich i in o«, sagt er und zieht sein Messer aus der Tasche.
Ist es eingedrungen in mich? Hat der Schnaps es möglich gemacht, oder wäre es in jedem Fall passiert? Der Junge erhängt sich um drei Uhr morgens. Kurze Zeit später entdeckt ihn der Beamte bei der Kontrolle. An einem dünnen Lederriemen hängt er am Fenster, niemand hat etwas gehört, niemand etwas gesehen. Hausarbeiter holen den Körper, nachdem wir ihn heruntergenommen haben. Sie legen eine graue Decke über sein Gesicht, über die stummen Schreie in seinen aus den Höhlen gequollenen Augen.
Ein Nachthemd ist Statussymbol. Meine Karriere vom Kellersträfling zum Bibliothekar. Tischtücher auf den Schreibtischen. Eine Fünfmannzelle im ersten B. Vier der Mitgefangenen sind Ministranten.
Jeden Morgen holt sie
Weitere Kostenlose Bücher