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Der Mitternachtsdetektiv: Unter Wölfen (German Edition)

Der Mitternachtsdetektiv: Unter Wölfen (German Edition)

Titel: Der Mitternachtsdetektiv: Unter Wölfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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uns auszurotten, damit sie ihnen ze i gen kann, was für liebe Schoßhündchen sie sind!«
    »Hmmm«, machte ich nachdenklich. »Was machen Sie beruflich?«
    Der Themenwechsel traf ihn völlig unvorbereitet; für einen Wolf machte er ein ziemlich dummes Gesicht.
    »Was tun Sie, wenn Sie nicht gerade auf Biwak im Wald herumlungern?«, führte ich aus. »Selbst Werwö l fe brauchen einen sicheren Unterschlupf – Fleisch, wenn bei der Jagd nichts rauskommt – Klamotten, um in menschlicher Gestalt nicht aufzufallen – und so weiter.«
    Er spreizte die Klauen. »Das geht dich einen Schei ß dreck an!«
    Hatte ich etwa einen wunden Punkt getroffen? »Ich krieg’ es so oder so raus – also?«
    Er zögerte, wich meinem Blick aus. »Nachtwächter. Bin gefeuert worden.«
    »Guter Job?«, fragte ich.
    »Beschissene Bezahlung. Aber man hat kaum Me n schen um sich.«
    »Und der Rest von euch?« Mein Blick wanderte von Wolf zu Wolf.
    »Lagerarbeiter«, knurrte einer.
    »Kauffrau im Einzelhandel«, ein anderer.
    »Hartz IV«, der nächste.
    »Wir sind alle kleine Fische«, grollte Isenhart.
    Ich lächelte trocken. Das Gefühl kam mir sehr b e kannt vor. »Also gut«, sagte ich. »Ich bin fürs Erste hier fertig. Aber richtet euch drauf ein, dass ich wiede r komme. Und weitere Fragen stelle.«
    Isenhart funkelte mich an. »Richte du dich lieber drauf ein, das wir beim nächsten Mal nicht so viel Lust zum Plaudern haben. Und jetzt verzieh dich – dein G e ruch macht mich noch wah n sinnig!«
    »He!«, sagte ich. »Ich rieche nicht!«
    Er lächelte mit viel zu vielen Zähnen. »Und ob.« Er wandte sich an sein Rudel. »Kommt. Lassen wir den Schnüffler ziehen. Hoffen wir, dass ihn seine Spürnase nicht in Schwierigkeiten bringt!«
    Die Wölfe verschwanden so schnell in der Nacht, wie sie gekommen waren. Ich suchte nach Taschenlampe und Dolch und folgte den Spuren, die sie bei ihrer Hetzjagd auf mich im Schnee hinterlassen hatten. Zwanzig Minuten später erreichte ich mit eiskalten F ü ßen den zugeschneiten Grillplatz am Waldrand, wo ich g e parkt hatte.
    Ich hatte Gesellschaft.
     
     
    9
     
    Ein altersschwacher Golf stand neben Jennys Wagen. Die Fahrerin stieg gerade aus und stapfte mit wehe n dem, schwarzen Rock und zugeknöpfter Lederjacke auf mich zu. Diese schwarzblauen Haare und wütenden Veilche n augen hatte ich doch schon mal gesehen ...
    »He, du bist doch die Gothic aus dem Azraels ! Was machst du hier ...?«
    Ihr Schlag traf mich in die Magengrube; ich klappte zusammen, rang nach Luft. Der Dolch landete klirrend auf dem Boden. 
    »Das gleiche frag’ ich dich!«, fauchte sie mich an, ernstlich angepisst.
    Sie holte mit dem Fuß aus, aber ich trat zur Seite, b e vor ihre Stiefelspitze meine Familienplanung zunichte machte.
    »He!«, sagte ich. »Jetzt warte mal ’ne Sekunde!«
    Das Mädchen in schwarz griff in seine Jackentasche. Eine Klinge aus Silber funkelte in ihrer Hand. Ihre Stimme loderte vor Hass. »Du steckst mit diesen Mistviechern unter einer Decke, oder? Du bist einer von diesen beschissenen Wölfen! Los, rede!« Sie drohte mit dem Messer.
    »Ich bin keiner von denen«, sagte ich ruhig.
    »Ja, klar!« Ihr Ton war ätzend wie Säure. »Du bist nur hier draußen, um Pilze zu sammeln! Erzähl mir nix! Das hier ist Wolfsgebiet!« Sie schwang das Messer – es hätte mir den rechten Arm aufgeschlitzt, wäre ich nicht in letzter Sekunde zur Seite getreten. Ich packte ihr Handgelenk und drehte es ihr auf den Rücken, wä h rend ich gleichzeitig ihre linke Hand fe s thielt.
    »Arrhh!« Sie brüllte wie eine gefangene Raubkatze, wehrte sich erbittert. »Lass mich los, du Wichser!«
    Ich hatte alle Mühe, sie festzuhalten. »Langsam, okay, Schwester? Ich bin Privatdetektiv. Ein Typ namens Zagan wurde ermordet und ...!«
    » Die waren es!«, schrie sie. »Die haben Vadim umg e bracht!« Leise Schluchzer schüttelten sie.
    Ich muss ziemlich dämlich aus der Wäsche geguckt haben. »Du kanntest ihn?«
    Sie zog die laufende Nase hoch. »Ich hab’ ihn geliebt.« Plötzlich bäumte sie sich wieder mit aller Macht auf. » Und ich werd’ diese Scheißviecher dafür aufschli t zen! «, tourettete sie. »Lass mich endlich los, du Arsc h loch !«
    Ich kam mir vor, als würde ich ein durchgedrehtes Fohlen festhalten. »Hast du sie noch alle? Die fressen dich mit Haut und Haaren, schneller als du ›Rotkäp p chen‹ sagen kannst!«
    »Das ist mir scheißegal!«, fauchte sie, gleichzeitig weinend und vor Wut zitternd.

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