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Der Mitternachtsdieb: Roman

Der Mitternachtsdieb: Roman

Titel: Der Mitternachtsdieb: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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Kenji?" Kenji stand auf. „Jawohl, Herr Lehrer. Der weiße Baseball flog durch die kalte Luft." „Sehr gut, Kenji. Du magst Baseball, wie?" „Ja, Herr Lehrer."
    „Gut, also jetzt haben wir auch noch die Adjektive oder Eigenschaftswörter kennengelernt. Demnächst sprechen wir über die Wortgeschlechter oder Genusformen.

    Am Mittag trafen sich die Geschwister in der Cafeteria beim Essen und hatten einander viel zu erzählen.
    „In meiner Klasse sind alle sehr nett zu mir", sagte Mitsue. „Frances hat mich sogar schon zum Essen bei ihr zu Hause eingeladen. Glaubst du, Vater wird es erlauben?" „Doch, ja."
    „Ich hoffe es auch. Und wie geht es dir in deiner Klasse?" „Sehr gut", sagte Kenji. „Wir reden viel über Baseball."

    Am Samstagmorgen mußte Takesh Yamada nicht ins Büro. „Hier in Amerika", sagte er am Frühstückstisch, „wird am Samstag nicht gearbeitet. Wir haben den ganzen Tag zu unserer freien Verfügung."
    Keiko sagte: „Könnten wir vielleicht mit der Manhattan-Fähre fahren?"
    Mitsue sagte: „Ich möchte die Freiheitsstatue sehen."
    Kenji sagte: „Können wir nicht zum RockefeIler Center gehen?"
    Takesh Yamada lächelte. „Kommt alles an die Reihe", sagte er. „Meinetwegen fahren wir also heute zuerst zur Freiheitsstatue und danach zum RockefeIler Center. Und morgen, am Sonntag, fahren wir mit der Manhattan-Fähre."
    „Ich nehme meine Kamera mit", sagte Kenji. Er hatte eine neue Nikon und war sehr stolz auf sie.
    Sie brauchten nur wenige Minuten, bis sie fertig waren. Mitsue sagte noch zur Katze: „Tut mir leid, Neko, daß wir dich nicht mitnehmen können, aber du mußt hierbleiben und für uns auf die Wohnung aufpassen." Neko schnurrte.
    Sie fuhren mit dem Aufzug nach unten und begegneten in der Eingangshalle dem Hausverwalter Mr. Feeney.
    Er lächelte ihnen zu. „Na, ein bißchen die Stadt ansehen, ja?"
fragte er.
„Richtig", sagte der Vater.
„Viel Vergnügen."
„Danke."
    Auf der Straße draußen sagte die Mutter: „Ich mag Mr. Feeney. Wir haben wirklich Glück, so einen freundlichen Hausverwalter zu haben. Er ist immer sehr entgegenkommend."
    Ihre erste Station war Bedloe' s Island, die kleine Insel in der Hafenbucht, auf der die Freiheitsstatue steht und stolz ihren Arm mit der Fackel der Freiheit in den Himmel reckt. Sie kannten diese berühmte, große Statue alle von Bildern, aber sie staunten doch, als sie sie wirklich vor sich sahen, wie groß sie tatsächlich war.
    Mr. Yamada deutete hin und erklärte es ihnen: „Das ist die Fackel der Freiheit."
    „Ich will ein Foto von euch mit ihr machen", sagte Kenji. „Stellt euch hin." Als die Familie sich aufgestellt hatte, knipste er.
    „Jetzt mache ich eines von dir", sagte seine Schwester. Kenji stellte sich zu seinen Eltern, und Mitsue fotografierte. Dann bemerkte Kenji, daß die Leute in die Statue hineingingen. „Können wir auch hineingehen?" fragte er seinen Vater. „Aber sicher." Sie gingen hinein, und das war ein seltsames Gefühl. Die Betonstufen waren sehr steil, und der Aufstieg dauerte ziemlich lange. Als sie schließlich oben ankamen, waren sie ganz außer Atem. Doch es war die Mühe wert. Sie hatten einen großartigen Blick auf die Skyline von Manhattan drüben über dem Wasser.
    „Ich kann von hier aus zwei Flüsse erkennen!" rief Kenji. „Richtig", sagte der Vater. „Das ist dort der East River, nämlich eben im Osten, und dort im Westen der Hudson River."
    „Da kommen bestimmt Schiffe aus der ganzen Welt an", sagte
Mitsue.
„Richtig", nickte ihr Vater.
    Kenji erinnerte sich an einige Namen in aller Welt, die er in Tokio am Flughafen gelesen hatte. Indien. England. Moskau. „Wenn ich groß bin", sagte er, „reise ich in alle Länder der Welt."
    „Das ist leicht möglich", sagte Mr. Yamada. „Darum ist es gut, wenn du jetzt alles lernst, was du nur lernen kannst, damit du später für die Welt draußen gerüstet bist!"
    Mitsue fragte neckend: „Ja, aber wird die Welt auch für Kenji gerüstet sein?"
    Doch Kenji fand das gar nicht lustig und raunzte: „Kannst ja deinen Geist fragen!"
    Mutter Keiko ging dazwischen und besänftigte. „Na, na, Kinder, hört auf."
    „Seht mal", sagte Mitsue, „ich sehe von hier aus unsere Wohnung!"
    Da lachte ihr Vater. „Wenn das stimmt, dann hast du aber richtige Adleraugen."
    Sie blieben noch eine ganze Stunde und konnten sich an dem Blick auf die Wolkenkratzer gar nicht satt sehen.
    Schließlich aber sagte Takesh Yamada: „Nun kommt aber. Es gibt noch

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