Der Mönch und die Jüdin
Radulf zwischen Mainz und Köln durchs Rheinland und hetzte das Volk gegen die Juden auf. Anders als im Roman intervenierte aber der Erzbischof von Mainz zugunsten der Juden beim Oberhaupt der Zisterzienser, Bernhard von Clairvaux. Bernhard verwies seinen fanatischen Ordensbruder daraufhin in die Schranken, und Radulf musste sich ins Kloster zurückziehen.
Bei meiner Schilderung des Konfliktes zwischen Bernhard von Clairvaux und Abaelard habe ich mich stark von Peter Dinzelbachers ausgezeichneter Bernhard-Biographie inspirieren lassen. Diese Biographie war, zusammen mit zahlreichen anderen historischen Sachbüchern, außerdem eine wertvolle Hilfe dabei, ein Gefühl für das Denken und die Lebenswelt der Menschen des 12. Jahrhunderts zu bekommen. Neben Peter Dinzelbachers Buch möchte ich hier besonders die Werke von Friedrich Heer (Mittelalter von 1100 bis 1350; Kindlers Kulturgeschichte), Otto Borst (Alltagsleben im Mittelalter) und Arno Borst (Lebensformen im Mittelalter) erwähnen.
Noch eine Anmerkung zur Wolkenburg: Wer heute im Siebengebirge nach ihr Ausschau hält, findet nur noch die bewaldete Bergkuppe vor, auf der sie einst stand. Nach dem Bau der näher am Rhein gelegenen Burg auf dem Drachenfels verlor die Wolkenburg ihre strategische Bedeutung und verfiel. In späteren Zeiten wurde sie dann nur noch als Steinbruch genutzt. Im 12. Jahrhundert muss sie aber eine der höchsten und mächtigsten Burganlagen am Rhein gewesen sein, mit einem Bergfried, der bis hinauf in die Wolken reichte – daher der Name.
Abschließend gilt ein herzlicher Dank meiner Lektorin Iris Hechenberger und dem ganzen Team des Verlages Droemer Knaur.
Ich danke meinen Eltern Margot und Wolfgang, die, liebevoll und hilfsbereit wie stets, das Manuskript vorab lasen.
Worte sind völlig ungenügend, um die Dankbarkeit auszudrücken, die ich für Sarah empfinde, die Frau meines Herzens – ihren klugen Rat, ihre Ermutigung und ihre Liebe.
Thomas Görden
Linz am Rhein, im Dezember 2007
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Schau, hier kommt Corinna, gekleidet in eine Tunika ohne Gürtel,/ das gescheitelte Haar fällt offen über den schneeweißen Hals./ Als sie hüllenlos vor meinen Augen stand,/ war nirgends an ihrem Körper ein Makel zu finden:/ Welche Schultern, welche Arme habe ich gesehen und berührt!
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Wie schlank war ihr Leib unter dem straffen Busen!/ Wie edel der Schwung der Hüfte, wie jugendlich der Schenkel!/ Wozu Einzelnes aufzählen? Alles, was ich sah, war vollkommen./ Nackt, wie sie war, drückte ich sie immer wieder an mich./ Wer kennt das Weitere nicht?
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Der strenge Winter hat uns verlassen,/ die Sommerzeit ist schön;/ Wald und Heide seh ich jetzt an;/ Laub und Blumen, und den schönen Klee;/ unsere Freude daran wird nie vergehen.
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Süße Frau mein,/ lass mich das genießen:/ du bist meiner Augen Schein./ Venus will auf mich schießen!/ Lass mich, Königin, deine Liebe genießen!/ Nie wird deine Gegenwart mich jemals verdrießen.
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Ich habe eine Sehnsucht, die tut mir so weh;/ das tut mir ein kalter Winter an,/ und auch der weiße Schnee./ Käme mir die Sommerzeit,/ so wollte ich schmücken meinen Leib,/ um zu beglücken ein sehr schönes Weib.
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