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Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

Titel: Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Düll
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Teichfolie sowie
rund 20 Zentimeter für eine Bodenschicht. Außerdem liegt
die Wasseroberfläche noch mehr als zehn Zentimeter unter der
Uferhöhe.“
    „ Den letzten
Satz habe ich nicht begriffen.“
    „ Sie haben vier
Ebenen: neben der Tief- eine Flachwasserzone von zehn bis dreißig
Zentimetern Tiefe. Und diese Flachwasserzone grenzt nicht
unmittelbar an die Uferzone, sondern dazwischen liegt noch eine
sogenannte Sumpfzone. Stellen Sie sich die Zonen wie Stufen einer
Treppe vor. Unterschiedliche Wassertiefen begünstigen die
Artenvielfalt. Auf den Absätzen können Wasserpflanzen
angelegt werden. Allerdings dürfen die Stufen nicht zu steil
abfallen, sonst können ins Wasser gefallene Kleintiere wie Igel
oder Spitzmäuse nicht mehr herausklettern. Maximal 45 Grad
sollte die Neigung betragen.“
    „ Okay. Wie viel
Wasser kommt da nun rein?“
    „ Um eine zu
starke Erhitzung und Sauerstoffmangel im Sommer vorzubeugen, sind
durchschnittlich mindestens 500 Liter pro Quadratmeter notwendig.“
    „ Sie haben
bestimmt auch schon einen Vorschlag, wo in meinem Garten wir den
Teich am besten anlegen?“
    „ Den habe ich“,
sagte Elfi schmunzelnd. „Der Platz muss ein Minimum von sechs
Stunden Sonneneinstrahlung am Tag aufweisen. Seerosen fangen sonst
gar nicht erst an, zu blühen. Andererseits braucht es auch
Schatten. Das Vorhandensein beider Voraussetzungen führt zu
verschiedenen Wassertemperaturen und damit zu Wasserzirkulation. In
der Nähe des Teichs sollten keine Bäume stehen. Es ist
nicht gut, wenn viel Laub ins Wasser fällt...“
    „ Sie denken an
die Ecke an der Gartenlaube?“
    „ Genau.“
    „ Ja reicht denn
der Platz dort?“
    „ Leider werden
wir nicht um die Anlage eines Steilufers herumkommen, aber das ist
nicht so schlimm, solange es nur eine Seite des Teichs betrifft.“
    „ Klingt ziemlich
gut. Über den Preis müssten wir freilich noch reden. Habe
ich Ihnen eigentlich schon erzählt, dass meine Vorfahren
Viehhändler waren? So was geht natürlich ins Blut über.“
Wieder schallendes Gelächter mit anschließendem
Hustanfall. Elfi stöhnte innerlich. Die Geschichte mit den
Viehhändlern hatte Herr Peterling schon mehrmals zum Besten
gegeben. Sie hasste Feilscherei. Warum nur versuchten manche Kunden,
bei ihr den Preis zu drücken? An der Supermarktkasse taten sie
das doch auch nicht! Dennoch freute sie sich, den Kunden
offensichtlich zufriedengestellt zu haben.

34
    „ Hast du noch
etwas zu erledigen für mich?“
    „ Nein, Tom,
kannst Feierabend machen.“
    „ Und du?“
    „ Was ‘ich’?“
    „ Du solltest
hier nicht alleine übernachten.“
    „ Willst du mir
etwa Gesellschaft leisten“, fragte Elfi belustigt.
    „ Warum nicht?“
Tom war ganz ernst. „Oder du schläfst woanders. Bei mir,
falls du möchtest, oder sonst wo. Aber bitte nicht hier.“
    „ Jetzt fang du
nicht auch noch damit an! Heidi hat mir schon ihr Gästezimmer
angeboten.“
    „ Sie macht sich
Sorgen um dich, und ich auch. Hast du dir mal überlegt, was es
bedeuten würde, wenn der Einbrecher ins Rosengewächshaus
gar nicht Marius war? Offensichtlich ist der Täter
unverrichteter Dinge wieder abgezogen, warum auch immer. Was, wenn
er heute Nacht wiederkommt, um sein Werk zu vollenden?“
    „ Hast du dir mal überlegt,
dass ‘der große Unbekannte’ genau das wollen
könnte: mich aus der Baumschule vertreiben?“
    „ Ja, und ich
habe den Gedanken wieder verworfen. In diesem Fall wäre es
nämlich viel einfacher gewesen, einen Anschlag direkt auf dich
zu verüben. Das ist aber nicht einmal versucht worden. Wenn du
hingegen jemanden auf frischer Tat ertapptest…“
    „ Ich bleibe
hier. Und ich brauche auch niemanden zum Händchenhalten.“
    „ Hast du diese
Sturheit von deinem Vater geerbt?“
    „ Es geht ums
Prinzip, Tom. Ich trage die Verantwortung hier, und zwar allein. Ich
kann den Betrieb nicht sich selbst überlassen.“
    „ Wie du willst“,
sagte Tom resigniert. „Aber dich einzuschließen,
irgendwie zu bewaffnen und ein eingeschaltetes Handy auf den
Nachttisch zu legen, das wäre doch bestimmt nicht
verantwortungslos, oder?“
    „ Nein“,
lächelte Elfi. „Das hatte ich sowieso vor.“
    „ Gut, dann
verabschiede ich mich jetzt. Wenn es ein Problem gibt, kannst du
mich jederzeit anrufen.“

35
    Tom fuhr nach Hause
und gönnte sich ein heißes Bad. Nach den endlosen
Grübeleien der letzten Tage herrschte in seinem Kopf auf einmal
gähnende Leere. Er war hundemüde und nickte in der

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